Die ersten Warnungen

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Was sollte das? Ich wollte Nicholas doch gar nicht! Er war doch nur ein Kumpel, zumindest wollte ich nicht mehr. Was hatten die eigentlich alle für Probleme?

Wieder zerknüllte ich den Zettel und steckte ihn abermals in meine Tasche. Die gingen mir auf die Nerven!

Ich war froh als die Schule endlich zu ende war. Ich schloss mein Fahrrad auf und schob es aus dem Ständer, doch was war das? Meine Reifen waren platt! Mir hatte Jemand die Luft raus gelassen. Das gibt es doch nicht. Irgendjemand mochte mich wirklich nicht.

Es nutzte alles nichts, ich musste mein Fahrrad nach Hause schieben.

Zuhause angekommen wartete mein Vater schon ungeduldig. ,,Da bist du ja endlich! Warum bist du so spät?" Ich seufzte und sagte: ,,Tut mir leid, aber meine Reifen waren platt. Ich musste schieben."

Nun sah mich Luke verdutzt an. ,,Deine Reifen waren platt? Ich habe die doch gestern erst überprüft." Ich zuckte nur mit den Schultern.

Papa kratzte sich am Kopf und sagte: ,,Ok, ich werde mich drum kümmern. Dein Essen steht auf dem Tisch. Es müsste noch warm sein." Ich nickte nur und ging in die Küche. Erschöpft ließ ich mich auf den Stuhl fallen. Es gab Pfannkuchen. Schnell aß ich mein Essen und ging danach mit meinen Sachen in mein Zimmer. Hausaufgaben hatten wir ja nicht.

Im Zimmer holte ich die zwei Zettel aus meiner Tasche und schmiss sie unter mein Bett. Dort brauchte ich sie wenigstens nicht zu sehen.

Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen. Ich dachte an den heutigen Tag. Er war eigentlich ok gewesen, bis auf diese Warnungen. Nicholas war auch richtig nett. Er hatte genau das gleiche funkeln in den Augen, wie Raban. Raban... Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen. Wie ich von Leon und Marlon wusste, war er noch mit Jacky zusammen. Ob Raban mich wohl vermisste? Ach quatsch! Der hatte mich bestimmt schon vergessen.

Da klopfte es an der Tür. Mein Vater kam rein. ,,Ich wollte dir nur sagen, dass Joachim heute Abend mit Leon und Marlon vorbei kommt." Ich nickte nur und Luke verließ mein Zimmer wieder. Toll. Grade jetzt wollten sie vorbei kommen. Das Einzige was ich zurzeit wollte, war mich einfach im Zimmer verkriechen und erst morgen wieder raus kommen. Tja, nichts da. Am Wochenende fuhr ich doch sowieso zu Joachim, also warum kamen sie uns heute besuchen? Na ja, egal. Ich konnte sowieso nichts daran ändern.

Den Rest des Tages war ich eigentlich nur in meinem Zimmer und las. Als es Abends dann an unserer Tür klingelte und bekannte Stimmen hörte, lag ich das Buch weg und kam zur Haustür. Die Jungs begrüßten mich freudig und ich schauspielerte ihnen vor, dass es mir total gut ging. Das tat es mir nämlich nicht, denn die Zettel machten mich schon ein wenig fertig.

Zusammen aßen wir zu Abend und danach verzogen die Jungs und ich uns in mein Zimmer.

,,Und, wie geht es dir hier zurzeit?", fragte Marlon. ,,Ja, ja, ganz ok. Ich habe mich gut eingelebt.", antwortete ich knapp. Leon fragte mich gleich danach: ,,Und wie war dein Schultag?" ,,Normal." ,,Was heißt normal?" Ich verdrehte die Augen. ,,Na, normal halt. Was soll schon großartig gewesen sein." Marlon sah mich an und fragte: ,,Hast du denn schon welche kennen gelernt." Genervt entgegnete ich: ,,Ne, es hat mich niemand bemerkt und ich habe ganz von allein das Sekretariat gefunden." ,,Wirklich?" ,,Marlon", sagte ich in einem verachtenden Ton, denn er schien mir das wirklich abgekauft zu haben, trotz meinem ironischem Unterton.

,,Entschuldige.", sagte er noch kurz und dann schwieg er. ,,Ok, und was wollen wir nun machen?", brach Leon das Schweigen. Marlon und ich zuckten mit den Schultern. ,,Keine Ahnung, vielleicht Playstation zocken?", fragte ich in die Runde und die Jungs waren einverstanden. Also spielten wir den Rest des Abends noch an der PS bis sie nach Hause mussten.

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