7. „Just Give Me A Reason"

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„Mrs und Mr Adams, ich freue mich Sie kennenzulernen", sagte Ella und hielt Ihnen die Hand hin.

Georgina Adams ignorierte die Hand jedoch und zog Ella direkt in eine Umarmung. „Sag Georgina und Frederic zu uns. Wir kennen deine Eltern schon so lange und du kennst uns auch schon! Allerdings warst du noch sehr klein, als wir uns das letzte Mal sahen. Komm rein, komm rein."

Ella lächelte, nickte und ließ sich einfach mitziehen. Jace' Mom war eine Naturgewalt. Sie konnte nicht größer als 1.60m sein, war schlank, aber mit Rundungen an den richtigen Stellen, die von dem roten, ärmellosen Cocktailkleid noch betont wurden. Ihre schwarze Naturkrause stand in alle Richtungen ab und wippte fröhlich bei jedem Schritt.

Frederic hingegen schien das genaue Gegenteil zu sein: bestimmt über zwei Meter groß, hager, kein einziges Haar auf seinem Kopf. Ella lächelte. Von ihm hatte Jace wohl seine Vorliebe für schwarz, denn Frederic trug einen legeren schwarzen Anzug und ein schwarzes Hemd.

„Sie haben..." Sie verbesserte sich schnell. „Ihr habt ein wunderschönes Haus." Das Kompliment fiel Ella leicht, das Haus der Adams stand direkt in den Dünen am Strand und war passend mit nautischen Elementen eingerichtet. Viel weiß, blau und grau. Sehr harmonisch und einladend. Die Fenster waren riesig und ermöglichten einen fantastischen Blick auf das Meer.

„Danke Liebes, Jace hat es uns geschenkt." Ella schluckte. Manchmal vergaß sie, dass manche Leute Geld wie Heu hatten.

Wo ist er eigentlich? Ist er noch nicht hier?" Ella wollte nicht neugierig sein, doch waren auch ihre Eltern noch nicht da und sie fühlte sich unwohl als erste angekommen zu sein.

Wie aufs Stichwort erscholl markerschütterndes Geschrei aus der oberen Etage. „Jace ist oben, Casper will nicht einschlafen. Geh ruhig hoch. Ich glaube er freut sich über Unterstützung." Georgina legte eine Hand in Ellas Rücken und schob sie in Richtung der Treppe, doch Ella zögerte. Das hier überschritt alle Grenzen, die sie sich selbst gesetzt hatte.

Frederic drückte ihr ein Glas Lillet Wild Russian in die Hand und flüsterte: „Das wirst du brauchen, Jace kann es nicht leiden etwas nicht zu können." Sie zögerte noch immer. Als das Brüllen Caspers jedoch nicht abriss, ging sie entschlossen die Treppe hinauf, nur um wenige Augenblicke später Jace gegenüber zu stehen, der sie ansah, als schickte sie der Himmel. Da könnte sich Frederic in seinem Sohn wohl getäuscht haben.

Jace war tatsächlich noch nie so froh gewesen jemanden zu sehen, obwohl Ella sicher immer ein erfreulicher Anblick war. Sie hatte ein kurzes schwarzes Kleid an, dazu passende - wie sollte es auch anders sein - schwarze High Heels. Ihre wunderschönen Haare waren im Nacken zu einem komplizierten Knoten verschlungen. Einige widerspenstige Locken hatten sich aber an den Seiten gelöst und umrahmten ihr Gesicht.

„Ella. Gott sei Dank." Es war ihm egal wie verzweifelt er klang. Gefühlt schrie Casper seit Stunden immer wieder und er wusste nicht mehr weiter.

Sie lachte. „Was ist los, Star Quarterback?"

Jace grinste sie schief an. „Hier ist das Kind, mach was Frau." Er hielt ihr Casper mit ausgestreckten Armen entgegen, doch Ella zog lediglich die Brauen hoch und tippte sich an die Stirn.

„Hey mein Süßer", sie strich sanft über Caspers tränenverschmiertes Gesicht. „Ich glaube dein Daddy hat nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich muss leider wieder gehen."

Du bist, was ich willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt