„Was muss ich tun, um nochmal zu ihrem Boss zu dürfen?", Jace grinste die hübsche Brünette im Sekretariat der Villa Kunterbunt an, doch die verdrehte nur die Augen.
„Einen Termin ausmachen." Sie tippte weiter irgendwelchen Kram in ihren Mac.
Jace grinste. So sollte das also laufen. Bevor er jedoch seine charmantesten Moves nutzen konnte, erinnerte er sich worum es eigentlich ging, also sagte er lediglich: „Dann würde ich bitte gern einen Termin bei Miss Castlereagh ausmachen."
Svenja sah erstaunt auf. Sie hatte mit einer Charmeoffensive gerechnet, mit hemmungslosem Flirten, unhaltbaren Versprechungen - und dann kam nur eine höfliche Anfrage? Wie langweilig. Sie musterte den attraktiven Vater, der wirklich verboten gut aussah so ganz in schwarz, die Lederjacke lässig in der linken Hand.
„Für sie und ihre Frau?", fragte sie höflich und er grinste.
„Nur für mich bitte, ich bin nicht verheiratet, nicht einmal vergeben." Erstmals schwang Bedauern mit, als er das sagte.
„Bitte entschuldigen Sie, an welchem Wochentag würde es Ihnen denn am ehesten passen? Ich hätte nächste Woche Donnerstag oder am darauffolgenden Montag noch einen Termin je um 7.30h und um 16.45h frei." Es kostete sie richtig Mühe nicht fies zu grinsen. Sie hatte keine Ahnung was heute morgen gelaufen war, aber Ellas Laune war ganz grässlich gewesen.
Er schluckte. „Früher wäre es nicht möglich? Es ist wirklich dringend."
Svenja seufzte. „Mr Adams, es ist immer dringend. Wenn sie möchten, können sie mir ihr Anliegen kurz schildern und ich frage nach, ob Miss Castelereagh sie dazwischen nehmen kann."
Auch hier überraschte er sie wieder, als er sagte, dass er Ella um Verzeihung und Miss Castelereagh um einen Platz für seinen Sohn bitten wollte. Svenja nickte und zwinkerte ihm zu. Ella hatte ihr da doch glatt etwas verschwiegen. „Wenn Sie mir folgen wollen, der Boss ist an der Front."
Die hübsche Sekretärin kam hinter dem Schreibtisch hervor und er ließ ihr den Vortritt durch die Tür, nur um anerkennend zu bemerken wie lang ihre Beine in den nudefarbenen Pumps und dem schwingenden grünen Rock wirkten. Reiß dich am Riemen, Alter. „Mein Name ist Svenja Nesselrode, Mr Adams. Ich erkläre ihnen wo sie Miss Castelereagh finden, weil ich hier nicht weg kann", erklärte sie und stellte sich vor die Tür auf den Flur.
Er nickte.
„Auf der linken Seite sind je die einzelnen Gruppen- und Waschräume der älteren Kinder, rechts sind die Bewegungsräume, die Küche, der Matschraum und vor Kopf die Mensa. Hinter dem Matschraum, kurz vor dem vierten Gruppenraum geht eine Treppe nach unten in den Souterrain, bitte achten sie darauf die Tür hinter sich wieder zu schließen. Gehen sie die Treppe runter, durch die Glastür und dann links, dort ist die Herr Nielson-Gruppe mit den Kleinsten." Sie drehte sich um und gab ihm im Vorbeigehen noch einen Rat. „Deine Entschuldigung sollte besser gut sein." Und nach einer Pause. „Es hat mich gefreut Sie kennenzulernen, Mr Adams. Sollten sie noch etwas brauchen, wissen sie wo sie mich finden." Ohne ihn noch einmal anzuschauen, ging sie wieder hinter ihren Schreibtisch und blickte konzentriert auf ihren Bildschirm.
Jace ging an den Gruppenräumen vorbei und hörte Kinder spielen und lachen. Durch die großen Fenster sah er klitzekleine Tische und Stühle, Kinder, die bastelten, puzzelten, auf einem Teppich unter einem Stoffhimmel saßen und vorgelesen bekamen. Die Erzieherin schaute kurz mit gerunzelter Stirn auf, als sie ihn am Fenster stehen sah und er wandte sich schnell ab, um die Treppe herunter zu gehen - nicht ohne die Tür wieder zu schließen - und es endlich hinter sich zu bringen.
Auch die Herr Nielson Gruppe konnte durch eine lange Fensterfront eingesehen werden. Jace stellte sich so, dass er nicht sofort entdeckt würde und schaute hinein. Fünfzehn Kinder und vier Betreuerinnen und Betreuer saßen klatschend im Kreis auf dem Boden und Ella stand mit einem kleinen Mädchen in der Mitte. Sie hielten sich bei den Händen und hüpften zu einer Melodie gemeinsam hin und her. Ausgelassen lachten beide und suchten sich einen neuen Partner, Ella griff nach der Hand eines anderen Erziehers, der seine Hände für die kurze Tanzrunde auf ihre Hüften legte. Jace trat unwillkürlich einen Schritt vor.
DU LIEST GERADE
Du bist, was ich will
Literatura Feminina„Er ist ein arrogantes Arschloch, das seinesgleichen sucht." „Und du liebst ihn." Darla grinste. „Und ich liebe ihn." Verdammter Mist. Sie liebte ihn. „Aber das ist nicht genug." Erschrocken drehte sie sich um, als sie seine Stimme hörte... Jace...