10. Kapitel

1K 32 4
                                    

Noch im Auto sitzend standen wir vor Kevin's Haus. ,,Na dann mal auf!" In Julian's Stimme klang so viel Enthusiasmus mit, dass ich noch mehr lachen musste, als schon davor.

,,Hey! Essen ist gleich fertig. Kommt doch... Was hast du denn da an?" Stolz präsentiere ich Kevin mein Trikot mit seinem Namen. ,,Woher hast du das her? Habt ihr einen Umweg gemacht?" ,,Wenn ich ihr Vater sein soll, braucht sie auch das richtige Trikot. Und weil sie so lieb gebettelt hat, ist deins auch noch dazu gekommen. Aber jetzt lasst uns rein gehen. Ich bin am Verhungern!"

,,Danke fürs Kochen, Isa. Es hat sehr gut geschmeckt." ,,Gerne."
,,Wart ihr gestern beim Jugendamt?" Julian tat die Frage mit einem Nicken ab. ,,Und? Was ist rausgekommen?" ,,Also. Charlotte hat keinen Vater eintragen lassen. Dafür eine Handynummer." ,,Und wessen ist das? Mensch Jule, jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen." ,,Die Handynummer ist meine alte. Damit die Vermutung, Dass Luna meine Tochter ist, bestätigt wird, sind wir noch zum Arzt gefahren und haben einen Vaterschaftstest machen lassen. Es dauert aber 2 Wochen, bis wir das endgültige Ergebnis haben."

,,Bis später!" ,,Tschüß Mäuschen!" Verabschiedeten sich die Fußballer. ,,Ciao!" ,,Au revoir! Schießt du ein Tor für mich, Juli?" ,,Wenn ich spiele, versuche ich es, okay Mäuschen?" ,,Okay. Dann bis später."

,,Komm Luna. Wir wollen gleich los, damit wir ein bisschen früher da sind." ,,Ich muss noch mein Trikot von Juli anziehen." Ich wechselte schnell das Trikot.
30 Minuten später parkte Isa in der Garage des Stadions. Hier dürfen nur die Spieler und deren Familien rein, wie Isa mir erklärte. Isa war nett. Sie erklärte mir jedes mal etwas geduldig, wenn ich fragte.
Von der Garage aus gingen wir mehrere Treppen hoch in die VIP Lounge. Man konnte auf eine Art Balkon gehen, von dem man aus das Spiel sehen konnte.

Als die Spieler von PSG aus den Kabinen kamen, um sich aufzuwärmen, gingen wir auf die Tribüne. Ich war ziemlich aufgeregt und hüpfte von einem Bein auf das andere. Ich versuchte Julian unter ausfindig zu machen, scheiterte jedoch. ,,Siehst du Juli?"
,,Ich glaube, er ist da hinten. Guck mal genauer hin." Isa zeigte mit dem Finger auf eine kleinere Gruppe von Männer, die in einem Kreis standen und einen Ball hin- und herpassten. Mit Isa's Tipp versuchte ich erneut, Julian ausfindig zu machen. ,,Da, Isa! Da! Ich hab ihn gefunden." Jetzt war ich diejenige, die mit dem Finger auf die Gruppe zeigte. ,,Juli! Juli! Hier oben!" ,,Luna, Julian hört das da unten nicht." Ich zog eine Schnute. ,,Aber nach dem Spiel kommt er bestimmt mit Kevin hoch und holt uns beide ab. Willst du was trinken oder essen?" ,,Eine Apfelschorle." ,,Dann lass uns deine Apfelschorle schnell holen, bevor das Spiel anfängt."

Mit zwei Bechern bewaffnet kehrten wir zu unseren Plätzen zurück. Die Spieler gingen gerade wieder in die Kabine. 10 Minuten später kamen sie wieder heraus. Jeder hatte ein Einlaufkind an der Hand. Sie blieben stehen, klatschten bei den Gegnern ab und gingen schließlich auf ihre Positionen. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter das Spiel an und das Spiel konnte beginnen.

,,Juli vor! Noch ein Tor!" Es waren noch etwa 10 Minuten zu spielen. PSG führte zwar, aber Julian hatte noch nicht sein Tor geschossen.
,,Er schießt noch sein Tor. Da bin ich mir sicher."

Wie Isa es Vorraus gesagt hatte, Schoss Julian sein Tor. Und was für eins. Volley genau in den Winkel. Einfach ein Traumtor. Noch überraschter als über das Tor war ich, als ich seinen Jubel sah. Er formte mit seinen Fingern ein 'L'. ,,Du hattest Recht, Isa!" ,,Ich weiß. Das war aber wirklich ein schönes Tor."

In den letzten Minuten passierte nichts Spannendes mehr. Am Ende gewann PSG mit einem souveränen 3:0.

//Ich weiß, dass Trapps Freundin eigentlich kein Deutsch spricht. Es ist allerdings einfacher, alles auf deutsch zu schreiben, anstatt alles doppelt zu übersetzen.//

Mon père, Julian Draxler || JD Ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt