Breakeven [Ak Ausserkontrolle]

15

Jill setzte sich auf Davut's Schoß, legte einen Arm um seinen Hals und beobachtete aufmerksam wieder die Leute im Wohnzimmer.
Auf dem Fernseher lief irgendein Film vor sich hin auf den keiner achtete, überall standen Leute herum und Davut saß hauptsächlich nur auf einem Stuhl in der Küche.
"Alles okay?"fragte sie leise und lehnte ihre Wange an seine.
Er zuckte mit den Schultern und legte seine Hände an ihre Hüfte.
"Keine Ahnung. Ich hab nur das Gefühl, dass mir..das hier..."
Er zeigte auf all die Menschen,"..zu viel ist."
"Och Süßer", sagte sie leise und gab ihm einen Kuss auf die Wange.    "Im Bau waren eben nicht sehr viel Leute hm", sagte sie mitfühlend. Er zuckte nur mit den Schultern, schob sie von sich herunter, stand auf und gab ihr einen Kuss.
"Komm. Die warten auf mich."
Sie grinste.
"Tja. Du bist ein Star, Dav."
"Nicht wirklich, aber ja."
Sie mussten beide grinsen und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Danke dass du immer da bist."
"Natürlich", sagte sie nur und ging wieder zu den anderen.
"Besorgt dem Mädchen was zu trinken!"rief Kemal, der schon gut einen sitzen hatte, lachend.
"Nein man, Jill wird verrückt wenn sie auf Alk ist", grinste Davut.
Jill lachte nur.
"Scheiß drauf. Mama hat Durst!" Sie nahm einen kräftigen Schluck.
Die Jungs grölten und lachten.
Davut nahm ihr grinsend die Flasche ab.
"Alkohol ist Haram",raunte er ihr ins Ohr.
Sie schlang kichernd ihre Arme um ihn.
"Schon klar Monsieur Moralapostel", antwortete sie.
Davut grinste auf sie herunter und legte einen Arm um ihre Taille.
"Auf Dav, frisch aus dem Bau!"rief Kemal grinsend und hob sein Glas.
Davut grinste, Jill lächelte.

Jill zündete sich eine Kippe am dem Feuer in einer großen Schale auf dem Balkon an.
Sie bließ den Rauch in Richtung Himmel und sah die entfernten Lichter eines Flugzeuges vorbeiziehen.
Davut setzte sich neben sie und nahm ihr die Kippe ab.
Nachdem er ebenfalls einen Zug genommen hatte sah er sie an.
"Willst du nicht mit zurück zu den anderen kommen?"fragte er.
Sie schüttelte den Kopf.
"Mir gefällt's hier draußen ganz gut."
Er gab ihr die Kippe zurück.
"Sicher?"
Sie nickte. Er zuckte mit den Schultern, stand auf und  wandte sich zum gehen.
Jill seufzte innerlich.
Sie hatte gehofft er würde bei ihr bleiben, nachdem sie sich so lange quasi nicht gesehen hatten.
Sie hatten sich irgendwie entfremdet.
Davut schien das auch zu spüren, denn er drehte wieder um und setzte sich neben sie.
"Eigentlich..ist es hier auch viel schöner", sagte er langsam.
Jill musste lächeln und griff nach seiner Hand. "Danke."
Er sah sie an und lächelte ebenfalls.
"Alles gut?"fragte er.
Sie nickte.  "Bei dir?"
"Geht schon."
Sie lehnte sich an ihn.
"Du hast mir so gefehlt", sagte er leise und küsste sie auf die Stirn.
"Tatsächlich?"
"Hä? Klar." Davut sah sie verwirrt an.
"Du hast es nicht einmal gesagt. Wir haben heute kaum miteinander geredet, ich hab irgendwie das Gefühl es.. hätte sich was verändert", gestand Jill leise.
Davut schwieg eine Minute.
"Tut mir Leid", sagte er, stand auf und ging nach drinnen.
Jill seufzte und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht.
Sie hasste sowas.
Streit sowieso, aber auch diese kleinen, schmerzenden Momente zwischen ihnen.
Nach und nach verabschiedeten sich alle von Jill. Es war weit nach Mitternacht und sie war wirklich mies drauf.
Das Feuer war längst heruntergebrannt und Jill begann zu frieren, doch sie wollte nicht nach drinnen gehen, weil sie dann mit Davut allein wäre.
Kurz darauf legte ihr jemand eine Decke um die Schultern.
"Ich geh schlafen Babe", sagte Davut leise, schloss die Tür hinter sich und ging nach drinnen.
Jill blieb noch einen Moment lang sitzen, dann löschte sie das Feuer, und ging nach drinnen.
Davut hockte auf dem Bett und hing am Handy.
Sie warf ihm die Decke hin und verschwand im Bad.
Davut sah ihr nachdenklich hinterher.
Er verstand nicht warum sie gerade so zickig gewesen war und es nervte ihn ein kleines Bisschen, doch er war ihr nicht böse. Nach all der Scheiße konnte er es verstehen wenn sie langsam durchdrehte.
In diesem Moment kam sie wieder aus dem Bad, geduscht, mit noch nassem Haar.
Er lächelte und legte sein Handy weg.
"Hey Süße."
Sie musste ebenfalls lächeln.
"Hey", sagte sie, schnappte sich sein T-Shirt und zog es an.
"Wieder eingekriegt?"fragte er schmunzelnd.
"Schnauze", gähnte sie und setzte sich neben ihn.
Er legte seine Hände an ihre Hüfte und zog sie an sich.
"Komm schon Baby. Wir haben uns ewig nicht gesehen", murmelte er an ihren Hals.
Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. "Jaa schon.."
"Du musst dieses Ding ausziehen. Du riechst völlig falsch wenn du nach mir riechst", stellte Davut fest und zupfte an dem T-Shirt herum.
"Confused", grinste Jill, doch sie zog es aus und küsste ihn sanft.
"Ich hab dich wirklich vermisst du Idiot."
"Ich dich auch", grinste er.
"Was fällt dir auch ein dich erwischen zu lassen."
"Blöde Kuh."
"Lieb' dich."
"Jaja."