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Davut küsste sanft ihre Schlüsselbeine und dann ihren Hals.
Jill seufzte wohlig und zog ihn fester an sich.
"Ich liebe Dich", sagte sie leise.
"Und ich liebe Dich. Mehr als alles andere auf dieser Welt Jill. Das weißt du oder?"
Jill nickte und Vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
Er blieb auf ihr liegen und eine Weile lang herrschte Ruhe.
Und dann begann Jill zu Husten.
Sofort merkte sie, dass es anders war.
Der Husten war stark, trocken, schmerzhaft und trieb ihr die Tränen in die Augen.
Sofort zog Davut sie vom Bett und half ihr sich aufrichtig hinzusetzen.
Keine Chance.
"Ich krieg zu wenig Luft Davut..", keuchte sie.
"Soll ich einen Notarzt rufen?"
"Sofort."
Er sprang auf.
Es dauerte quälende zehn Minuten bis ein Arzt da war.
Jill lehnte an Davut's Schulter, ihre Lippen war bläulich gefärbt.
Der eine Sanitäter sah aus wie ein Praktikant. Er wurde etwas blass um die Nase als er Jill sah.
"Was.."
"Sie hatte schon immer Probleme mit der Lunge. Mehrere Entzündungen und sogar eine Embolie in den letzten 3 Jahren", erklärte Davut schnell.
Jill hustete wieder.
"Fuck", zischte einer der Sanitäter und der Notarzt seufzte. "Jetzt haben wir ein Problem."
Davut sah ihn fragend an. Und dann sah er es auch.
"Oh mein Gott, Jill", sagte er leise.
Sie hob den Kopf. Tränen stiegen ihr in die Augen.
Ihre Hände, in die sie gerade gehustet hatte, waren voll Blut. Klebrigem, rotem Blut.

Das gleichmäßige Piepsen das Jill's Herzschlag darstellte beruhigte Davut etwas, doch trotzdem zitterten seine Hände.
"Was ist denn passiert?" fragte er.
"Sie..sie hatte wieder eine Lungenembolie", sagte der Arzt leise.
"Gott." Davut vergrub das Gesicht in den Händen.
"Sie bekommt starke Medikamente. Also, falls sie mit ihr Schluss machen wollten oder ihr sagen dass ihr Hund tot ist..Warten sie bitte, ja. Stress wäre gerade alles andere als gut für sie."
Davut nickte.
"Ja ich..in Ordnung. Wann wird sie aufwachen?"
"Das werden wir sehen. Es wäre vielleicht gut wenn sie bei ihr sind wenn sie wach wird. Sie kann etwas Unterstützung bestimmt gebrauchen."
"Okay", sagte Davut mit erstickter Stimme.
Der Arzt nickte ihm zu.
"Übrigens. Da draußen ist Besuch für sie."
"Okay."
Kemal streckte den Kopf zur Tür herein.
"Hey", sagte er besorgt.
"Hab gehört bei euch war 'n Rettungswagen. Wie geht's ihr?"
Sanft ließ Davut ihre Hand los und stand auf.
"Ich weiß nicht. Sie haben sie immer wenn sie aufgewacht ist wieder weggeschossen, aber jetzt lassen sie sie dann mal aufwachen."
"Okay. Aber..du weißt, dass wir das heute durchziehen müssen. Den Bruch. Wenn du nicht mitwillst, sag ich den Jungs Bescheid, dann ziehen wir das alleine durch", sagte Kemal leise.
Davut seufzte und fuhr sich übers Gesicht.
"Ich..nein ich komme mit. Ich..regel das irgendwie mit Jill, okay? Mir fällt schon was ein."
Kemal musterte ihn nicht sehr überzeugt. "Sie wird das niemals zulassen."
"Ich hab da schon so 'ne Idee. Komm, ich schaff das."
"Na gut."

Jill öffnete die Augen.
"Hey."
"Hey Süße. Wie geht es dir?"fragte er leise.
"Naja. Geht so. Mir ging's schon besser."
"Ist okay Süße. Alles okay."
"Danke dass du hier bist."
"Ja, hör zu also..." Er hielt inne und sah zu Boden.
"Also ich..wir müssen dann gehen. Du..du weißt schon."
"Ist das dein scheiß Ernst? Ich hatte eine Lungenembolie Davut. Eine Embolie. Ich hätte draufgehen können!"
"Ja und von irgendwas musst du ja wohl deine Krankenversicherung zahlen oder?"sagte er seufzend.
Jill versuchte ihn zu boxen, doch sie war so schwach, dass er ihre Hand locker festhalten konnte.
"Hey."
"Geh nicht, Davut. Nein. Du gehst nicht."
"Nein ich.."
Er stand auf und strich ihr über die Wange.
"Ich bin gleich wieder da", sagte er sanft. Jill hätte ihm schon fast geglaubt, doch dann sah sie wo seine andere Hand war.
An dem Infusionschlauch, an dem kleinen Rädchen. Er musste es nur ein wenig nach oben schieben, dann liefen die starken Schmerzmittel in ihren Körper - und sie würde ziemlich schnell ziemlich tief schlafen.
"Nein. Nein nein nein nein nein nein, das machst du nicht, Davut nein..."
"Tut mir Leid Baby", sagte er leise und schob das Rädchen nach oben.
Jill schluchzte auf.
"Du Arschloch..du bist ein blödes Arschloch Davut, ich hasse Dich..", schluchzte sie, dann wurden ihre Augenlider bereits schwer.
"Ich hasse Dich", murmelte sie, dann kippte sie weg.
Davut schluckte. "Ich kann es nicht fassen, dass du das getan hast", sagte Kemal kopfschüttelnd.
"Ich auch nicht", murmelte Davut. Seufzend küsste er Jill auf die Stirn.
"Ich liebe Dich. Es tut mir so Leid", flüsterte er und griff nach Kemal's Arm. "Komm. Ich muss wieder da sein wenn sie aufwacht, sonst reißt sie mir den Kopf ab."
"Das wird sie auch so tun."
"Ist mir bewusst."

Breakeven [Ak Ausserkontrolle]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt