Breakeven [Ak Ausserkontrolle]

35

Davut seufzte. "Kem, was machen wir? Treten wir die Tür ein?"
"Die Frage ist: geht das so einfach?" fragte Kemal skeptisch.
"Vor Jahren haben die Bullen die Tür mal aufgebrochen und wir haben sie aus irgendeinem Grund nie ausgetauscht also müsste es gehen", antwortete Davut und beäugte das weiße Holz misstrauisch.
"Kannst es ja probieren."
"Naja warten können wir nicht. Auf Feuerwehr oder so 'n scheiß. Wenn irgendwas mit Jill ist.."
"Vielleicht ist sie auch nur sauer?" meinte Kem vorsichtig.
"Ja aber warum."
"Weil du sie ignoriert und mit der anderen geflirtet hast?"
"Und sie ist mit Jason verschwunden!"
"Ja - wegen Dir."
Davut seufzte. "Egal warum - wir müssen da rein."
"Alter du bist Einbrecher du mussg doch da reinkommen", grinste Kem.
"Halt's Maul ich schaff das schon", erwiderte Dav grinsend und schaffte es tatsächlich mit seiner Kreditkarte die Tür zu öffnen.
"Profi", grinste er zufrieden und drückte sie auf.
Es war still. Sehr still.
"Jill? Babe?" rief er und wartete eine Sekunde bevor er begann sie zu suchen.
"Oh fuck!"
Er entdeckte sie im Wohnzimmer, wo sie auf dem Boden lag, offensichtlich nicht bei Bewusstsein.
"Shit!"machte Kem und ließ sich neben ihr auf den Boden fallen.
Dav tat es ihm gleich.
Sie war glücklicherweise auf dem Teppich gelandet und auf der Seite, sodass sie schon halb in stabiler Seitenlage lag.
"Sie atmet", stellte Kem erleichtert fest. "Und ihr Puls ist relativ kräftig."
Davut nickte.
"Oh mann."
Er tätschelte sanft Jill's Wange.
"Süße?"
Es dauerte eine Weile bis sie sie wach bekamen. Langsam öffnete sie die Augen und setzte sich auf.
Davut hielt sie vorsichtig fest.
"Alles okay? Was ist passiert?"
"Keine Ahnung. Lunge denk ich. Hab mich aufgeregt. Aua", antwortete sie langsam und lehnte sich an die Wand.
"Warum aufgeregt?" fragte Kem.
Dav warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
"Ach ja. Tut mir Leid. Werdet ihr gleich streiten?"
"Ja, wahrscheinlich", sagte Jill.
"Ohhh.. Dann geh ich besser. Ähm. Dir gehts gut?"
Jill nickte. "Wenn du was brauchst ruf mich an ja?"
Sie nickte und lächelte ihn dankbar an.

Davut setzte sich zu ihr.
"Warum bist du denn einfach weggelaufen?" fragte er.
"Na weil du mich den ganzen Abend ignoriert hast!"
"Aber du bist mit Jason gegangen. Ich hab mir schon Sorgen gemacht dass da was laufen würde!"
"Du bist doch der der die ganze Zeit die Schlampe rumgeschleppt hat!" fauchte Jill. "Ich dachte du würdest die Nacht bei der bleiben und ich muss am Ende zwei Kinder alleine groß ziehen."
Er griff nach ihrer Hand.
"Jill, ich liebe Dich! Ich würde niemals fremdgehen und das weißt du doch. Vertraust du mir nicht?"
"Nach heute? Weiß nicht."
Sie stand auf und ging wieder Richtung Schlafzimmer, wo sie sich ins Bett warf.
Davut folgte ihr, legte ihr einen Arm über die Hüfte und zog sie an sich.
"Baby, komm schon. Bitte. Ich wollte dir nicht wehtun", sagte er leicht flehentlich.
"Hast du aber", erwiderte sie nicht ohne Trotz in der Stimme.
"Jillylein, komm schon. Bitte. Wir  waren auf der gleichen Schule. Mehr nicht. Ja sie hat mit mir geflirtet, aber ich nicht zurück, versprochen."
"Hm. Klar. "
"Ich schwöre auf meinen Sohn."
"Was ist mit deiner Tochter?"
"Auf die auch."
Sie drehte sich langsam um.
"Deswegen bin ich immer noch sauer."
"Schon klar", sagte er leise, strich ihr Haar zurück und küsste sie sanft.
"Ich liebe Dich doch. Und Jill, wir wollen doch heiraten oder nicht?"
Sie zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder um.
"Komm schon, du machst doch deshalb nicht Schluss mit mir", sagte er etwas verblüfft und legte wieder einen Arm um ihre Hüfte.
"Keine Ahnung. Lass mich jetz bitte einfach."
"Jill, komm schon."
"Lass mich in Ruhe verdammt!"
In diesem Moment begann Nesrin zu weinen.
"Gott!" Jill schlug die Decke beiseite.
"Ich geh."
Er stand auf und ging nach der Kleinen sehen.
Shit. Er machte sich wirklich Sorgen, dass Jill ihn verlassen würde weil sie ihm nicht glaubte.
Dabei liebte er sie, mehr als alles andere.