"Jilly! Hey, Süße, schau mal was ich mitgebracht hab", rief Davut grinsend als er die Wohnungstür zufallen ließ.
Sie sah um die Ecke.
"Schuhe? Pizza? Teuren Schmuck?" fragte sie grinsend.
Davut grinste zurück und legte einen Arm um ihre Hüfte.
"So ungefähr. Ich hab Schmuck und ich habe Beanies."
"Beaniiies", quietschte Jill und warf die Arme in die Luft.
Davut musste lachen.
"Ich hab halt einfach so 'n dummes Mützengesicht", sagte sie kopfschüttelnd.
Davut grinste wieder und küsste sie auf die Wange.
"Hab ich Dir schon mal gesagt, dass du wunderschön bist?"raunte er ihr ins Ohr.
Jill bekam eine Gänsehaut und musste lächeln.
"Ich..ich glaub schon."
"Du bist wunderschön. Jetzt hab ichs auf jeden Fall gesagt."
Sie küsste ihn sanft.
"Hab ich Dir schon mal gesagt, dass ich dich liebe?" fragte sie leise.
Er nickte. "Ich liebe Dich auch Jilly Baby."
Sie schmunzelte nur.
"Bist du sicher dass du nicht gehen willst?" fragte er plötzlich leise.
"Wie gehen? Wohin?" fragte sie verwirrt.
"Weg. Weg von mir. Wohin, wo du sicher bist."
Jill legte eine Hand an seine Wange, die andere an seiner Brust ab.
"Ich werde nicht gehen, Davut. Vergiss es. Ich bin sicher. Weil ich bei Dir bin. Und ich weiß, dass du mich vor allem beschützen wirst."
"Was wenn ich das mal nicht kann?" fragte er leise und sie merkte, dass diese Sorge das eigentliche Problem war.
"Wenn nichtmal du mich beschützen kannst kann es keiner. Weißt du, wir werden einfach bessere, reifere Menschen wenn wir bei dem sind zu dem wir gehören. Und ich gehöre zu Dir. Seit über drei Jahren und für hoffentlich noch weitere 100. Du bist meine große Liebe Davut kapiert?"
Er legte seine Hände an ihre Hüfte.
"Was würde ich nur ohne Dich machen?" fragte er leise und gab ihr einen sanften Kuss.
"Ich weiß nicht. Aber diese Frage musst du auch nicht beantworten. Denn ich bin ja da."
Er nickte.
"Kommst du später mit? Die Jungs wollen feiern, dass..naja. Kannst du dir vielleicht denken was wir feiern."
Jill sah ihn prüfend an.
"Willst du denn dass ich mitkomme?"
"Ganz ehrlich: Ja. Ich hab nicht so wirklich Bock und dann kann ich wenigstens in irgendeiner Ecke mit dir rummachen falls es langweilig wird", grinste er. Jill musste lachen. "Ich bin dabei.""Wie seh ich aus?"fragte Jill lächelnd und drehte sich zu Davut um.
Er lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen und sah sie liebevoll an.
"Wie eine Frau die ich nie wieder gehen lassen sollte", antwortete er.
Jill errötete und lächelte scheu.
Davut quittierte es mit einem Schmunzeln.
"Können wir?"
Sie nickte und strich über den schwarzen Jumpsuit, der zugegebenermaßen ziemlich teuer war.
Davut hatte ihn ihr nach dem letzten Raub gekauft. Eigentlich hasste sie Geschenke mit dem Schmutzigen Geld aber da konnte sie nicht Nein sagen.
Sie schlüpfte in ihre Air Max und nahm seine Hand."Das ist Jill", stellte Davut sie zwei Typen vor und legte einen Arm um ihre Taille.
"Hi. Das ist Aarun, ich bin Jason", stellte sich der eine vor.
Aarun sah aus wie ein Inder, Jason ähnelte dann schon eher Davut, also vielleicht auch Kurde oder so.
Sie lächelte.
"Hab schon von euch gehört."
"Oh Oh", machte Aarun dreckig grinsend.
" Tja. Sie ist meine Mafiosa. Sie hört alles, sieht alles...sie ist immer da", sagte Davut grinsend.
"Er redet ständig davon wie toll du bist und er hat nicht übertrieben", grinste Jason, an Jill gewandt. Jill grinste ebenfalls.
"Dankeschön."
Davut schmunzelte und küsste sie auf die Stirn."Wie kommst du damit klar, dass er tut was er tut?" fragte Jason später am Abend vorsichtig als er und Jill etwas abseits der Gruppe standen. Jill hatte kurz etwas Ruhe gebraucht und er war ihr gefolgt.
"Ich weiß nicht." Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich versuche es zu ignorieren. Ich hab nur so Angst dass er wieder in den Knast muss. Und dann länger. Ohne ihn habe ich nichts, weißt du? Ich hab quasi keine Familie mehr, 'n mittelmäßigen Job, kaum Freunde, eher Bekannte..er..er ist mein Leben.." Sie verstummte.
"Versteh ich. Meiner Freundin gings genauso."
"Und jetzt? Was ist jetzt mir ihr?" fragte sie leise.
"Sie ist vor zwei Jahren bei einem..Unfall gestorben."
"Oh Gott. Das tut mir Leid, ich wollte nicht neugierig sein."
Er winkte ab.
"Ist schon okay."
Dann wandte er sich zum Gehen.
"Du bist in Ordnung. Pass auf ihn auf ja?" sagte er noch.
Jill nickte.Davut packte Aarun am Nacken.
"Hast du sie gerade angefasst?" zischte er.
"Alter komm runter, das war doch nur Spaß", winselte Aarun.
Davut schlug seinen Kopf gegen die Bordsteinkante.
Aarun jaulte auf und spuckte Blut. Sofort schlug Davut wieder auf ihn ein.
"Davut, Alter, Hör auf! Du bringst ihn noch um!" rief Jason, der der einzige war der versuchte Davut aufzuhalten.
Doch es gelang ihm alleine nicht.
Davut beschützte hier schließlich Jill und für Jill gab er zur Not sein Leben.
"Jill, hilf mir", rief Jason ihr flehentlich zu.
Sie löste sich langsam aus ihrer Schockstarre und tat das einzig mögliche: Sie brachte sich zwischwn Davut und Aarun.
"Aufhören! Davut, Baby, ich bin's hör auf!", sagte sie bittend und hob die Hände.
Davut verharrte sofort eine Sekunde. Sie sah wie sich sein Brustkorb hob und senkte.
"Jill geh mir aus dem Weg", sagte er drohend.
Sie schüttelte den Kopf. Langsam richtete sie sich auf und legte vorsichtig ihre Hände auf seine Brust. "Es ist genug, Baby. Glaub mir, er hat seine Lektion gelernt, er wird nicht mehr versuchen mich anzufassen, ja", sagte sie leise.
Davut zögerte ein paar quälende Sekunden lang, dann nickte er langsam.
"Na gut." Er atmete tief durch und hob die Hände. "Alles nur Spaß", sagte er kalt.
Jill atmete ebenfalls auf, genau wie sämtliche Umstehende.
Sie strich ihm übers Gesicht.
"Wir gehen", sagte er ruhig, doch sie sah wie sich seine Kiefermuskulatur anspannte.
"Es ist wirklich okay jetzt", sagte sie leise.
Er warf ihr einen Blick zu den sie nicht richtig deuten konnte.
Bewunderung, Hass, Liebe, Wut, Dankbarkeit...sie hatte keine Ahnung was davon auf sie bezogen war.
"Ist dir kalt?" fragte er.
"Ein Bisschen vielleicht. Aber wir gehen ja jetzt nach Hause", sagte sie achselzuckend.
Er legte ihr trotzdem seine Jacke um die Schultern und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
Sie hielt seine Hand einen Moment lang an ihrer Wange fest und sah zu ihm auf.
"Ich liebe Dich okay? Ich wollte nicht dass er mich anfässt", stellte sie klar.
Er nickte.
"Ich weiß. Bist ja schließlich keine Hure."
Sie seufzte.
"Nein glücklicherweise nicht", murmelte sie."Du musst das Blut abwaschen Schatz", sagte Jill sanft und strich ihm über die Wange, bevor sie seine Hand erneut vorsichtig unter den Wasserhahn hielt. Er verzog das Gesicht als das Wasser auf seine aufgeplatzten Knöchel traf. So vorsichtig wie möglich rieb sie das getrocknete Blut von seiner Haut ab. Er sah ihr stumm dabei zu, nur ab und zu strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.
"So." Sie stellte das Wasser ab und wickelte einen Verband um seine Hand.
"Danke Babe", sagte er, küsste sie auf die Wange und nahm sie in den Arm. Sie schlang ihre Arme um ihn.
"Es war gut, dass du mich aufgehalten hast", sagte Davut leise.
"Ich bin nur froh, dass du sofort aufgehört hast und nicht erst noch mir eine verpasst hast", antwortete sie.
Er seufzte. "Damit ich DICH schlage muss schon was anderes passieren. Dir wehzutun ist mein größter Albtraum."
"Meiner auch", flüsterte sie.
"Ich hab..manchmal so Angst. Wenn irgendwas schief läuft oder ich dir sage du sollst aufhören..dann siehst du mich manchmal so an..."
"Ich weiß." Er zog sie noch fester an sich.
"Aber hab ich dir je wehgetan? Körperlich meine ich. Selisch.. Davon fangen wir gar nicht erst an."
Sie schüttelte den Kopf. "Nein hast du nie."
"Und so wird es auch bleiben. Verpass mir ruhig manchmal eine, das hält mich am Boden", schmunzelte er.
Sie musste kichern.
"Nein, wäre ich nicht hier in Wedding aufgewachsen würd ich das wahrscheinlich nicht machen, aber da sich meine lieben Eltern ja immer geohrfeigt haben ist das wohl so verankert."
Er grinste.
"Gehen wir schlafen Davut?" fragte sie müde. Er nickte und legte im Laufen wieder einen Arm um sie.
"Ich liebe Dich JiJi."
"Und ich liebe Dich. Und die dummen Spitznamen."
Er schmunzelte.
"Du Davut? Was ist mit Jason's Freundin passiert?" fragte sie vorsichtig.
Davut legte einen Arm um sie, sodass sie sich an ihn kuscheln konnte.
"Ich glaube das sollte er dir lieber selbst erzählen..das ist seine Geschichte okay?"
Sie nickte nur. "In Ordnung. Schlaf gut."
"Du auch Babe."
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Breakeven [Ak Ausserkontrolle]
Fiksi PenggemarJill und Davut, Davut und Jill. Das einzige was für ihn zählt: Dass es ihr gut geht. Das einzige was für sie zählt: Dass er heil aus der Scheiße rauskommt in die er immer tiefer zu geraten scheint. -- #1 deutschrap🥺❤️ (17.11.20)