2. Dezember
"Ihr hört BBC Radio 1. Ich bin euer Gastgeber Nick Grimshaw und ich darf euch für diesen Monat eine tolle Nachricht überbringen. Unser Wetterdienst hat gerade bestätigt, dass es in ganz London die nächsten Wochen schneien wird. Das klingt doch nach weißer Weihnacht! Habt ihr schon alle Besorgungen für Weihnachten gemacht? Eure Geschenke eingekauft und eingepackt und die grüne Tanne gefällt? Darlyn James nun über den weihnachtlichen Konsum und seine Fol-" Ich schaltete genervt das Radio aus. Überall wurde von Weihnachten geredet. Wer brauchte schon die ganze Zeit hindurch Schnee? Was war daran denn bitte so toll? Ich bekam schon bei dem Gedanken Kopfschmerzen, wenn ich daran dachte den halben Tag im Stau zu stecken. Ich gähnte und trank meine Tasse Tee leer. Ihr Duft stieg mir in die Nase. Dieser schöne Duft nach Äpfeln. Mein Handy vibrierte auf dem Küchensims.
'Ich muss sofort mit Ihnen sprechen, Mr. Styles.' Mein Boss war in keiner guten Laune, wenn er mit mir reden wollte. Ich wusste nicht was ich schon wieder falsch gemacht hatte. Gehetzt stellte ich die Tasse in die Spüle, griff nach meinen Unterlagen, die noch zum Teil unbearbeitet waren. Während ich innerlich alles verfluchte, streifte ich mir meinen schwarzen dicken Annorak über und schlüpfte in meine Boots. Ich trat in den Flur und schaute noch einen Moment auf ihre Tür. Sie verriet nicht, was hinter ihr vorging. Ich hielt eine kurze Debatte ob ich bei ihr klopfen und fragen sollte ob alles okay ist aber ich entschied mich dagegen. Lily wollte bestimmt ihre Ruhe haben. Sie kannte mich ja kaum. Sie brauchte mich nicht.
Als ich die Tür öffnete, prallte mir kalter Wind ins Gesicht. Die Schneeflocken fielen unkontrolliert auf den Boden. Vorsichtig ging ich zu meinem Wagen, der neben der Straße stand. Mit einem Eiskratzer entfrostete ich die Scheiben und schob mit einem Besen den Schnee weg vom Autodach. Ich hatte keine Zeit mich über zehn verschwendete Minuten aufzuregen. Meine Finger hatten schon kein Gefühl mehr als ich sie um das Lenkrad legte. Ich steckte den Schlüssel in das Zündschloss und stellte die Heizung auf die höchste Stufe. Bald wurde es mir wärmer. Langsam rollte ich auf die Hauptstraße und meine schlimmste Befürchtung trat wenige Minuten später ein. Ich schlug schreiend auf das Lenkrad. Warum hatte ich eigentlich immer so ein Glück? Wegen einem Autounfall stand ich im Stau. Nach etwa einer Stunde, parkte ich vor dem Gebäude in dem ich arbeitete. Eilig rannte ich in den Empfang.
"Hallo Jana.", brachte ich eilig heraus. Sie schaute von ihrem Computer auf und grinste.
"Guten Morgen, Harry. Willst du einen Kaffee?" Ich schüttelte meinen Kopf. Sie war erst seit kurzem eingestellt, jedoch mochte sie schon jeder.
"Der Stau hat mich aufgehalten.", brummte ich und tippte auf meine Uhr.
"Ja. Das ist schlimm.", stimmte sie mir zu.
"Ich muss zu Mr. Baker." Sie nickte, drückte auf einen Knopf und kündigte mich an. Ich zitterte ein wenig. Warum wollte er mich sprechen? "Er erwartet dich." Ich fuhr mir durch die Haare und trat in den Aufzug ein.
"Mr. Styles?" Schwer schluckend trat ich ein. Er saß an seinem Tisch, die Hände gefaltet auf einem Ledersofa.
"Mr. Baker. Der Stau hat mich aufgehalten. Ich weiß, dass ist mein Fehler und es wird nicht nochmal vorkommen." Ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber von ihm hin.
"Der Grund warum ich mit Ihnen sprechen wollte. Mr. Styles, Sie arbeiten sehr hart für dieses Unternehmen und ich schätze Ihren Einsatz auch sehr, jedoch gibt es Verordnungen." Ich schaute ihn fragend an.
"Verordnungen?", fragte ich verwirrt.
"Ja. Ich muss Sie bitten eine Pause einzulegen. Wenigstens bis Anfang des neuen Jahres." Ich brauchte einen Moment um seine Worte zu verarbeiten. Ich sollte das Unternehmen verlassen und eine Pause einlegen?!
"Das können Sie doch nicht von mir verlangen. Dieser Job ist mein Leben!", schrie ich verzweifelt und raufte mir durch die Haare.
"Sie sind ein sehr guter Mitarbeiter, Mr. Styles. Die Verordnungen besagen, dass jeder Mitarbeiter, der mehr als sechs Monate am Stückohne Pause arbeitet, Urlaub nehmen soll. Ich will keinen Ärger mit der Behörde kriegen. Also hören Sie auf sich zu beschweren! Genießen Sie die Weihnachtszeit und lehnen Sie sich zurück und wehe ich sehe Sie hier." Mein Boss nahm meine eiskalte Hand und schüttelte sie.
"Wenn es sein muss.", brummte ich.
"Es ist nur zu Ihrem besten. Schöne Weihnachtszeit." Er zeigte mir ein gezwungenes Lächeln und wendete sich zu seinem Laptop. Das war es also. Man hatte mir den Mittelpunkt meines Lebens weggezogen und nun wollten sie auch noch, dass ich mich auch noch über die freie Zeit freute! Ich hatte nicht das Geld um von dem Weihnachtstrubel zu fliehen. Ich wollte nicht zu meiner Familie fahren. Ich wollte nicht diese verdammte Weihnachtszeit genießen.
"Auf Wiedersehen.", verabschiedete ich mich, Mr. Baker brummte irgendetwas was wie 'Tschüss' klang und ging zur Tür hinaus.
"Was wollte er?", fragte Jana.
"Kann ich bitte erst einen Kaffee haben?" Mir war gerade so nach einem Kaffee und dann wollte ich ihr Angebot doch nutzen.
"Sicher." Sie verschwand in die Küche und kam mit einem Becher zurück. "Bitte."
"Danke. Er will das ich mir frei nehme bis ungefair nächstes Jahr.", erklärte ich ihr. Sie kräuselte die Stirn und betrachtete mich verwirrt.
"Aber das ist doch toll. Dann hast du den ganzen Dezember frei.", lächelte sie unsicher.
"Ja, kann ja sein aber dieser Job ist mein Leben. Er kann mich nicht einfach freistellen. Ich arbeite doch hart für dieses Unternehmen." Ich zog mir meinen Mantel an, den Kaffeebecher in der linken Hand.
"Vielleicht ist es das ja, Harry. Du arbeitetest zu viel. Gönn dir die freie Zeit-" Sie wurde von dem Telefon unterbrochen. "Ich muss da ran. Schöne Weihnachtszeit!" Sie rannte hecktisch zum Telefon und ich raus in die klirrende Kälte zu meinem Wagen. Mit den Hände befreite ich die Scheiben vom Schnee und stieg in den Wagen ein. Was sollte ich nun mit meinem Leben anfangen? Ich hatte seit langem wieder Zeit und ich konnte nichts gutes mit diesem Gedanken anfangen. Auf den Straßen herrschte schon eiliger Betrieb. Die Menschen eilten mit Plastiktüten heraus und in das nächste Geschäft herein. Der Verkehr war noch immer verstopft. Nach anderhalb Stunde kam ich vor meiner Wohnung an. Ich stapfte den Schnee von meinen Füßen und versuchte mit den Fingern nach meinem Schlüsselbund zu greifen. Als ich vor Lily's Tür stand, zögerte ich etwas und klopfte dann doch vorsichtig. Es tat sich nichts. Kein Laut, der zu hören war.
"Hier ist Harry.", flüsterte ich gegen das schwere Holz in der Hoffnung, das sie mich hörte. Ich hörte leise Schritte und die Tür ging langsam auf. Lily streckte ihren Kopf heraus. Man konnte sehen, dass sie nicht geschlafen hatte und das es ihr schlecht ging.
"Harry? Was willst du?", krächzte sie und fälschte ein Lächeln.
"Ich wollte dich fragen, ob alles okay ist."
"Ja, es ist alles okay. Danke der Nachfrage." Sie wollte die Tür schließen.
"Warte!", rief ich.
"Was?!" Sie war jemand anderes. Nicht das Mädchen, das ich gestern kennengelernt hatte.
"Bist du dir sicher?"
"Lass mich bitte einfach in Ruhe.", schluchzte sie und die Tür krachte ins Schloß. Enttäuscht ging ich in meine Wohnung. Ich kochte mir etwas, aß alleine, legte mich auf die Coach und schlief ein.
<Author's Note>
Eeeeeeek! 2. Dezember und zweites Kapitel. Ich habe mich sehr über eure Kommentare gefreut. :) Eure Meinung ist mir wichtig!
Ist es bei euch auch so kalt? Ich friere selbst im Haus. :oHabt ihr schon Schnee?
-Talisa
DU LIEST GERADE
Snowflakes |hs|
Romance»So wie die Schneeflocken, die auf den Boden fiehlen, habe ich mich in dich verliebt. Sanft und unbemerkt.« ©explicitstyles -A christmas fan-fiction. Story contains explicit scenes, that could disturb your sensibility. Just read if you feel comforta...