12. Dezember

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11. Dezember    

Ich spritzte Wasser in mein Gesicht und schüttelte mich wie ein nasser Hund, der sich trocknen wollte. Die Wassertropfen klebten nun an meinem Spiegel. Ich hatte verdammte Kopfschmerzen, als ich heute morgen aufgewacht war und Rückenschmerzen, da ich falsch gelegen hatte. Was ist denn gestern in mich gefahren? Es musste so sein. So würde sie aufhören mich zu lieben. Ich drehte die Heizung auf. Es war so kalt und ein frischer Luftzug wehte durch mein Zimmer. Auf meinem Fenster lagen Schneeflocken, welche wie kleine Blüten glitzerten und glänzten. Hauch zart und so zerbrechlich. Lily und ich waren ein reines vor und zurück und jetzt hatte es ein Ende. Der betäubte Schmerz war wieder da; stärker als je zuvor. Ich holte die Post aus meinem Briefkasten.

"Hey wer bist du denn?", schrie eine laute und fröhliche Stimme. Verwirrt drehte ich mich um. Neben Lily stand eine Frau mit langem blonden Haar und blauen Augen. Sie sah Lily so ähnlich. Diese verdrehte die Augen und zog am Ärmel der Frau.

"Komm mit, Shay.", zischte Lily ungeduldig und wich meinem Blick aus.

"Oh aber er-", rief sie und schaute mich bewundernd an.

"Shay.", warnte sie. Beide hielten Einkaufstüten in den Händen. Aus einer konnte ich Weihnachtskugeln ausmachen.

"Gut, gut.", sagte sie protzig. "Wie du willst Mama." Sie zwinkerte mir einmal zu und folgte Lily dann die Treppe hoch. Auch ich gingen hinter ihnen her, gespannt, wer denn diese Frau war.

"Oh mein Gott!", kreischte Shay. "Dein Nachbar ist so heiß." Man konnte sie auch durch die Wand hören. Ich hielt mein Ohr an die Tür.

"Shay... Ich hatte dir doch schon davon erzählt.", sagte Lily und seufzte.

"Ja aber.."

"Können wir jetzt bitte meine Wohnung neu dekorieren und aufhören über ihn zu reden.", bat Lily genervt.

"Oh Lily. Er wäre so perfekt für dich! Du wärst endlich wieder glücklich nach diesem Brad, von dem ich überhaupt nie etwas gehalten habe. Hast du seine Hände gesehen? Stell dir doch nur mal vor, was er damit-", schwärmte Shay.

"SHAY! Könntest du jetzt bitte damit aufhören und mir die Weihnachtskugeln angeben?!", schrie Lily.

"Ich mein ja nur Liebes.", flötete Shay.

Ich dachte, dass ich genug gehört hatte. Sie war verletzt aber sie machte schon den Eindruck als hätte sie alles vergessen oder würde es die nächsten Tage einfach tun. Planlos, was ich als nächstes tun sollte, legte ich mich in mein Bett und versuchte den Karter auszuschlafen.

-

Durch das Klingeln an meiner Tür wurde ich geweckt. Ich stöhnte als ich zur Tür ging und schluckte erstmal eine Aspirin mit Wasser runter.

Shay lächelte mich mit breitem Grinsen an und legte einen Finger auf die Lippen.

"Was?", fragte ich verwirrt.

"Ich wollte dir nur Cupcakes bringen." Sie präsentierte blaue, rosane und grüne Cupcakes geheimnissvoll auf einem weißen Tablett. "Lily und ich haben die gemacht. Naja, das sind eher meine... Lily hat ihre verbrannt und das Iceing ist bei ihr total daneben gegangen, weil sie total in einer anderen Welt ist."

"Danke aber ich hab wirklich keinen Hunger.", wägte ich ab und drückte gegen die Tür.

"Hey!", zischte sie leise und setzte einen Fuß zwischen Tür und Angel. 

"Kein verdammtes Interesse an deinen Cupcakes.", zischte ich genervt. Sie kräuselte die Stirn un warf ihre Haare über die Schultern.

"Das ist mir klar, Arschloch! Aber egal was du bei Lily bewegt hast und wie sehr du sie verletzt hast, kämpfe um sie. Ich bin Lilys Freundin und ich kann dir sagen, dass sie die letzten Tage viel fröhlicher am Telefon geklungen hat und als ich sie dann getroffen hab, da war sie nicht mehr die selbe. Harry vergiss doch deinen verdammten Männerstolz und sei ein Mann. Du tust ihr gut und geb es zu, dir tut sie auch gut." Ich brauchte eine Weile um die Worte einsickern zu lassen.

"Aber ich fühle nicht das selbe.", log ich. Ich war mir nicht sicher, was das war aber es war da. "Und ich will ihr nicht wehtun."

"Lügen... Das könnt ihr Männer doch noch immer am besten.", zischte sie und klatschte mir die Platte mit den Cupcakes ins Gesicht. Überrascht wischte ich die bunte Creme von meinen Augen. Hatte sie mir gerade ernsthaft Cupcakes aufs Gesicht gedrückt.

"Sag Lily hier nichts von. Sie würde mich umbringen, wenn sie wüsste, dass ich mit dir gesprochen habe. Ich geh jetzt wieder rein. Du weißt was zu tun ist.", lächelte sie, wischte mit ihrem Finger etwas Creme von meiner Wange, steckte sie in ihren Mund und ging wieder in Lilys Wohnung.

"Du kannst mir gar nichts vorschreiben.", zischte ich unter schwerem Atem.

"Darling!", flötete Shay laut. "Ich hab die Cupcakes an die alte Lady von unten erfolgreich geliefert."

"Das ist gut.", sagte Lily.

Ich musste raus am besten ins Nachtleben. Vergessen. Als wenn diese Shay mir sagen kann, dass ich Lily liebe. War sie Gott, oder wer? Ich packte vor einem Klub.

-

"Ich bin Kendall.", surrte die schwarzhaarige Große vor mir.

"Harry." Ich musterte ihren Körper. Sie sah gar nicht so schlecht aus. Perfekt. Sie stürzte sich auf mich und vergrub die Hände in meinen Locken. Ein Stöhnen entfuhr mir, als ich und ihre Zunge gegeneinanderprallten. Sie schmeckte nach einer Mischung aus Kirsche, Cola und Vodka. Immer fester bewegte sie ihre Hüfte gegen mich.

"Zu dir oder zu mir?", fragte Kendall und zwinkerte. Ich zog sie mit mir und in mein Auto. Die Autofahrt über lag ihre Hand gefährlich nahe oben auf meinem Oberschenkel. Wir bahnten und küssend den Weg nach oben zu meiner Wohnung. Verzweifelt suchte ich in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel und fummelte ihn ins Schloss.

"Oh mein Gott.", flüsterte sie. "Wo ist das Schlafzimmer?"

"Da vorne.", brummte ich und drückte sie in die Richtung. Sie zog mir das T-Shirt über den Kopf, während ich sie entkleidete.

Stop. Das ist ein großer Fehler. Auf einmal war das nicht mehr Kendall auf meinem Bett sonder Lily. Ich blinzelte ungläubig, dann war da wieder Kendall. Lilys Stimme erschien in meinem Kopf. Du bist nicht anders als Brad. Du wirst mir nicht wehtun. Ich kämpfte gegen die Tränen als ich mich über Kendall lehnte, um mich abzulenken.

"Hey.", flüsterte Kendall. Verwirrt schaute ich in ihre großen Augen. "Warum sagst du die ganze Zeit 'Lily'?" Ich gab ihr keine Antwort und fuhr mit der Hand über ihre weiße Haut. Lilys Gesicht erschien wieder vor meinen Augen. Ich liebe dich! Ich schrie auf und drückte Kendall von mir weg. Da wusste ich es aufeinmal ganz sicher.

"Ich liebe dich auch.", hauchte ich. "So sehr. So verdammt, Lily." 

"Machst du jetzt weiter oder was?", fragte sie ungeduldig.

"Geh, bitte.", befahl ich.

"Was?!", fragte Kendall überrascht. 

"Hast mich schon gehört." Ich fing dafür einen Schlag ein aber der war gar nichts dagegen. Zum Glück hatte ich es nicht getan. Kendall zog ihr Kleid wieder an und ich hörte nur wie die Tür klatschte. Ich konnte es nicht mehr verstecken, denn ich hatte mein Herz an das unscheinbare Mädchen von nebenan verloren, an das keine andere Frau je heranreichen könnte.

<Author's Note>

 All I want for christmas is you! ♥︎ Was ist denn so euer absolutes weihnachtliches Lieblingslied? :) An der Seite habe ich ein Lied hinzugefügt, dass Ed Sheeran gecovert hat und hört es euch an, es ist so fabulous!

-Talisa 

Snowflakes |hs|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt