21. Dezember
Ein Klirren. Mitten in der Nacht. Ein Krachen. Ich schob Lily von mir runter und stellte sicher, dass sie wach lag. Was zur Hölle machte mitten in der Nacht so einen Krach? Ich schaute auf Lilys Wecker. Es war 3:15 Uhr. Ich spürte die Folgen des Alkoholkonsums. Mein Kopf fühlte sich so an als ob er jeden Moment explodieren würde.
"Harry", murmelte Lily und umarmte ein Kissen. "Ich liebe dich." Mein Herz machte einen Sprung. Doch ich wusste, dass sie diese Worte im Schlaf gesagt hatte und ich sie jetzt bestimmt nicht wach machen wollen würde, um ihr zu sagen, dass sie mir die Welt bedeutet. Die Geräusche wurden lauter. Gelächter. Klirren. Krachen. Ich schlüpfte in meine Boots und meinen Annorak. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich keine Angst hatte. Es war dunkel. Nur das trübe Licht der Straßenlaterne leuchtete durch die dunkle Nacht. Ich folgte den Geräuschen. Sie waren hinter der Hauswand. Doch da wurde ich auch schon an die Wand gedrückt. Ich war zu laut gewesen. Das Knarzen des Schnees unter meinen Füßen hatte mich gnadenlos verraten. Die Person war schwer zu erkennen. Sie hatte mich fest an die Hauswand gepresst und hielt mit einer Hand den Kragen meiner Jacke fest. Drei weitere Männer umzingelten mich. Sein Griff war fest. Er zog seine Kapuze vom Kopf. Brad. Doch was wollte er um diese Zeit und wozu waren seine Arschlecker hinter ihm? Wahrscheinlich hatte er keine Eier in der Hose.
"Kann ich euch helfen?", fragte ich und Brad schmunzelte.
"Ich weiß nicht" Brad lachte in die Runde und verstärkte seinen Griff nochmal. "Kann er uns helfen?"
"Was auch immer du im Kopf hast... Es wäre besser, wenn ihr Jungs eure Sachen packt." Ich musste ruhig bleiben. Vielleicht könnte ich dann seinem Griff entweichen.
"Das wäre doch nicht Sinn der Sache, findest du nicht?" Er grinste und kam nah an mein Gesicht heran, so dass ich seinen ekelhaften Atem riechen konnte. "Ich will zu Lily."
"Niemals. Sie will dich nicht sehen.", wagte ich zu sagen. Brad fletschte die Zähne.
"Und du weißt das weil?" Ich hielt inne, entschied aber dann doch ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren.
"Ich bin ihr Freund.", sagte ich.
"Oh wirklich?" Er kniete mich plötzlich, so dass ich nach unten sank. Der Schmerz war unerträglich. Ein weiteres Mal machte sein Knie Kontakt mit meinen Eiern. Alles kreiselte vor meinen Augen. Nun kamen wahrscheinlich seine Arschlecker ins Spiel. Ich versuchte mich zu schützen, krümmte mich als ich ihre Tritte spürte. Es kam so unerwartet. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Ich versuchte mein Gesicht zu schützen. Sie schlugen mir die Luft aus den Lungen.
"HALT ICH VON IHR FERN! WAS WAGST DU DICH ÜBERHAUPT DEINEN MIESEN KLEINEN SCHWANZ IHRE PUSSY HOCHZUJAGEN?! ICH SOLLTE DICH UMBRINGEN!" Seine Worte waren das einzig klare was ich hörte. Um mich herum bildete sich eine Blutlarche und ich bekam keine Luft mehr. Ich würgte, doch alles was ich rausbrachte war Blut. War das mein Ende? Er hatte es mir angedroht. Gesagt, dass er wiederkommen würde. Warum war ich nur so schwach. Ihre Schläge und Tritte fühlten sich nur noch dumpf an.
"Hört auf.", hauchte ich und hustete wieder eine Blutwelle aus.
"DU SOLLST DICH VON IHR FERNHALTEN!", rief Brad. "VERRECK!"
Höllische Schmerzen waren das einzige was ich spürte. Ich konnte nichtmals weinen. Ein weitere Schlag, ein weiterer Tritt.
"Hört auf." Stimmen schwirrten in meinem Kopf. "Hört auf.", flüsterten sie. Die Stimmen fügten sich zu einer Stimme zusammen. Lily.
"Harry!", schrie eine Stimme. Ich wollte ihr antworten konnte aber nicht. Ich hörte nur ihre Hilfeschreie, kreischend in meinen Ohren. Ich versuchte mich zu melden und es benötigte meine ganze Willenskraft.
"Lily.", krächzte ich schwach.
"Du lebst. Es wird alles wieder gut.", flüsterte sie hektisch. "Er ist weg. Ich habe sie weggeschickt." Weihnend hielt sie mich umklammert. Das Blut sog sich in dem Gewebe ihres dünnen Shirts an.
"Ich mach mir solche Vorwürfe.", weinte sie und legte sich zu mir. "Der Notarzt kommt. Er wird dir helfen."
"Bleib bei mir.", flüsterte ich und streichelte ihre Wange. Sie zwang sich ein Lächeln auf das Gesicht.
"Immer." Wir warteten also auf einen Notarzt. Mein ganzer Körper zitterte im blutgetränkten Schnee. Lily umklammerte mich und flüsterte beruhigende Worte in meine Ohren. Irgendwann kam dann der Arzt. Er nahm mich mit in den Wagen und nähte meine Wunden. Ich wimmerte vor Schmerz, als er mir einen Verband anlegte und mir Pillen aufschrieb. Ich wehrte mich dagegen in das Krankenhaus gebracht zu werden. Ich wollte Lily an Weihnachten nicht alleine lassen. So legten mich die Helfer in mein Bett und verordneten mir erstmal so lange Bettruhe bis die Pillen wirkten.
"Du hättest ins Krankenhaus gemust.", flüsterte Lily. "Ruh dich aus, Babe."
Ich hörte sie noch im Nebenzimmer weinen.
<Author's Note>
R.I.P. Udo Jürgens. :'( #Legend
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. :)
-Talisa
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Snowflakes |hs|
Romance»So wie die Schneeflocken, die auf den Boden fiehlen, habe ich mich in dich verliebt. Sanft und unbemerkt.« ©explicitstyles -A christmas fan-fiction. Story contains explicit scenes, that could disturb your sensibility. Just read if you feel comforta...