Ich wusste nicht wie lange und warum ich eigentlich mit angewinkelten Beinen auf diesen Stuhl, neben Williams Bett saß und auf ihn hinab starrte.
Vor wenigen Stunden, war ich gleichzeitig mit seinen Freunden hier angekommen. Kurz hatten sie mich verwirrt gemustert, jedoch war ihre Sorge um William größer.
Als die Untersuchung vorbei gewesen war, hieß es, dass wir darauf warten mussten, dass er aufwachte. Erschrocken hatte ich zur Seite gegriffen und Amys Finger umschlossen. Warum ich es getan hatte, wusste ich nicht. Jedoch hatte das Mädchen meine Hand nicht losgelassen und festgehalten. Eine Weile hatten wir schweigend gesessen, ehe die Schwester darauf bestanden hatte, dass nur noch einer bleiben durfte. Jeder von uns wollte. Es war eine innerliche Dringlichkeit die mich bei William halten wollte und es war Amy, die mir geholfen hatte.
Deswegen saß ich jetzt immer noch hier und starrte auf ihn.
Als er auf einmal begann sich zu bewegen, schaute ich auf und wusste im ersten Moment nicht was ich machen sollte.
Stöhnend tastete seine Hand in meine Richtung und sofort griff ich danach. Reflexartig strich ich ihm immer wieder über seine Haare und begann beruhigend auf ihn einzureden.
„Alles ist gut Will. Ich bin hier. Du bist nicht allein."
„Victoria?", flüsterte er leise und öffnete die Augen langsam.
Sorge machte sich in mir breit. So sehr wie sehr ich hier bleiben wollte, schien er jemanden anderen zu wollen.
„Ja.", brachte ich leise hervor, „Es durfte nur einer bleiben."
"Ich hab von dir geträumt. Glaub ich. Hab ich geschlafen?", meinte er verwirrt.
Er hatte von mir geträumt?
„Was weißt du noch William? Du bist vom Besen gestürzt, nachdem dich ein Klatscher am Kopf und einer an der Schulter getroffen hatte. Du bist, trotz Zauber, hart aufgeschlagen und seit dem bist du ohne Bewusstsein gewesen."
Ich konnte regelrecht sehen, wie er nachdachte und sich erinnerte, als er erschrocken aufsah.
„Haben wir verloren?"
Meine Augenbraue ging wie von selber nach oben. Das war alles was ihn interessierte.
„Ja. Tut mir Leid. Eric ist sofort zu dir geflogen wodurch Martin den Snatch gefangen hatte. Es war knapp."
"Wieso wurde das Spiel nicht abgebrochen? Die haben mich absichtlich abgeschossen!"
„William das ist doch gerade egal!", flehte ich, „Das einzige was zählt ist, dass du endlich aufgewacht bist."
"Victoria, warum bist du hier?"
Sein abrupter Themenwechsel, ließ mich ihn anstarren, besonders da ich mir diese Frage ja selber stellte. Aber eigentlich war es ganz einfach.
„Ich hab mir Sorgen gemacht.", gestand ich, „Als du aufschlugst... ich hatte Angst."
"Um mich? Wieso?", fragte er verwirrt.
Da war er nicht alleine.
„Ich weiß es nicht genau.", gab ich wieder zu, „Ich mag dich. Du bist ehrlich zu mir, nicht wie die Anderen. Du hast mir das Leben gerettet, als du hättest einfach davon laufen können."
"Obwohl ich ein Gryffindor bin?", meinte er schief lächelnd.
„Obwohl du ein Gryffindor bist.", bestätigte ich überzeugt.
"Ich mag dich auch Victoria.", sagte auf einmal William, weswegen ich ihn einen Moment anstarrte. Ich suchte nach Anzeichen, dass er sich nur über mich lustig machte, doch ich fand keine. Vorsichtig begann ich zu Lächeln.
"Das solltest du im übrigen öfter machen. Steht dir.", meinte er plötzlich.
„Was?", fragte ich verwirrt.
"Na lächeln! Das tust du zu selten. Und nein, ich bin kein Stalker, aber es ist mir trotzdem aufgefallen.", spaßte er, wodurch ich sofort rot anlief.
Es konnte jedoch nicht wirklich peinlich werden, da die Schwester in dem Moment wieder nach uns sah und ebenfalls lächelte, als sie William wach sah.
„Na so sehen wir sie aber lieber junger Mann. Wach und lächelnd. Wie geht es?"
"Aber das können Sie mich doch nicht fragen wenn ein Mädchen dabei ist! Natürlich muss ich jetzt sagen, es geht mir blendend, allein um Eindruck zu schinden, auch wenn die Schmerzen in Wirklichkeit wieder schlimmer werden. Haben Sie nicht irgendeinen tollen Zauber, Trank oder meinetwegen auch Pilz für mich? Während wir allen erzählen ich habe es tapfer ohne durchgestanden."
Nicht nur ich musste über Williams Aussage grinsen, sondern auch die Krankenschwester.
„Ich schau mal nach, was sie machen lässt.", erklärte sie und verschwand wieder aus dem Raum.
„Du warst also ganz tapfer?", ärgerte ich ihn, ehe ich ernst wurde, „Geht es dir wirklich gut?"
"Es geht. Mein ganzer Körper tut weh. Was war gebrochen?"
„Frag lieber, was nicht gebrochen war.", flüsterte ich und nur der Gedanke daran ließ mich erschaudern, „Sie meinten, du hast Glück gehabt, dass du nicht gestorben wärst."
Ein „Oh" kam über seine Lippen, ehe er eine ganze Weile schwieg und überlegte.
"Annabel war nicht hier, oder?", fragte er dann.
Mit gesenkten Kopf schüttelte ich den Kopf, auch wenn ich seine Schwester nicht verstehen konnte. Trotz allem war er doch ihr Bruder. Ich dachte immer Blut wäre dicker aber anscheinend hatte ich mich da geirrt.
„Tut mir Leid."
Kurz wirkte er traurig ehe sein Blick sich veränderte.
"Hör zu, du musst gehen! Noch können wir behaupten, dir wäre schlecht gewesen. Sie wissen ja nicht das du zu mir gegangen bist oder?"
"Ich glaub das ist ihnen ziemlich klar.", meinte ich grinsend. " Ich glaub ich hatte am lautesten geschrien als du fielst. "
"Dann geh lieber und stell deinen Ruf wieder her, ehe es zu spät ist und dich als Gryffindor-Liebhaberin bezeichnen", meinte er ebenfalls lachend bis er schmerzhaft das Gesicht verzog.
Automatisch griff ich nach seiner Hand.
"Der ist sowieso schon hinüber. "
Dafür hatte ich in den letzten Wochen schon selber gesorgt. Zumindest als seltsam war ich abgestempelt.
"Vielleicht sogar besser so. Diese Victoria mag ich lieber, die andere war nervig.", grinste mich Will an.
Ich hätte nicht einmal gewusst, was ich erwidern sollte, doch in dem Moment kam die Krankenschwester wieder.
"Ich habe etwas für Sie Mr. Garriot. Danach werden Sie ein wenig schlafen, sich anschließend jedoch wieder viel besser fühlen."
„Dann lass ich dich wohl besser mal schlafen.", vermutete ich.
"Danke. Dass du hier warst."
„Gerne.", brachte ich hervor und lächelte
Ich hauchte ihn einen Kuss auf seine Haare, ehe ich Aufstand und überhaupt realisierte, was ich da gerade gemacht hatte.
Deswegen lief ich mit hochroten Kopf nach draußen.
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Stories of Hogwarts - Wie es begann
FanfictionTori und Will sind beide aus Slytherinfamilie, doch wo Tori die brave Schülerin ist, ist Will, als Gryffindor das schwarze Schaf der Familie. Die Beiden sind der festen Überzeugung, dass sie nichts verbindet, doch dann lernen sie sich besser kennen...