Fast schon apathisch lief ich zwischen den Jugendlichen umher und versuchte mir einen Weg durch die Gänge des Zuges zu bahnen.
Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und ich hatte so gut wie nicht geschlafen. Noch bevor das alte Jahr überhaupt zu Ende war, hatten meine Eltern Voldemort getroffen und das Mal erhalten. Stolz hatten sie es mir gezeigt und von dem Zauberer geschwärmt,der nun auch bald mich treffen wollte, nachdem meine Eltern von mir erzählt hatten.
Seitdem lebte ich in Angst, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Jedes mal, wenn ich ein Geräusch gehört hatte, zuckte ich zusammen und wartete darauf, dass er vor mir stand.
Noch schlimmer, als früher, achteten meine Eltern auf jeden meiner Schritte und hatten mich dadurch zu einen regelrechten paranoiden Frack gemacht.
Man sah es mir an. Ein Blick in die Reflektion in der Scheibe ließ sogar mich müde schmunzeln. Ich war blass und hatte dunkle Augenringe. Alles was ich wollte, war endlich Will zu finden und in seinen Armen liegen zu können. Vielleicht konnte ich dort zumindest ein paar Stunden entspannen.
Jedoch war es gar nicht so einfach, durch die ganzen Schüler zu kommen, besonders wenn die meisten von ihnen Gryffindors waren.
Ich war schon kurz davor aufzugeben, als plötzlich nicht weit von mir entfernt, alle zur Seite sprangen, so gut es ging und eine leuchtenden Löwin mir entgegen blickte.
Wills Patronus.
Sofort fühlte ich mich ein wenig besser und ging auf sie zu.
Sie wartete geduldig ehe sie voraus lief und mir somit den Weg zeigte, was nun um einiges schneller ging, als vorher.
Beim Abteil angekommen, waren alle seine Freunde schon da, aber ich hatte nur Augen für ihn.
„Will", flüsterte ich halb seinen Namen, auch wenn es eher ein seufzen war, was heraus kam.
"Da bist du ja! Wir haben ewig gewartet! Was gibts neues?", begann Eric sofort zu fragen, doch ich hatte nur Augen für meinen Freund.
Ich spürte regelrecht wie die Anspannung und Angst ein wenig von mir viel, gleichzeitig sich aber auch Tränen in meine Augen drückten.
"Halt die Klappe Eric.", meinte Will, ehe er Aufstand und die Arme ausbreitete.
Sofort lief ich die wenigen Schritte zu ihm und ließ mich hineinfallen. Ich klammerte mich regelrecht an ihn, während ich versuchte, einfach wieder die Fassung zu gewinnen.
"Du bist wieder hier. Hier bei uns. Hier bist du sicher.", flüsterte Will in mein Ohr.
Seine Worte und Arme, die um mich lagen, halfen, dass ich mich zumindest nicht mehr so verfolgt fühlte.
„Sie sind Anhänger.", erklärte ich immer noch an ihn gedrückt, „Deine Eltern. Meine. Sie alle haben ein Mal auf dem Arm. Das gleiche Symbol, was in Hogwarts war. Darüber kontaktiert Voldemort sie oder ruft sie zu sich. Annabel ist schon ganz begeistert auch bald einer von ihnen zu sein aber erst sollen wir die Schule fertig machen."
"Wir?", fragte Will natürlich sofort und rückte etwas ab, um mich ansehen zu können, "Du wirst es dir nicht auf den Arm machen lassen, das werden wir verhindern."
„Und wie?", brachte ich fast schon wimmernd hervor, auch wenn ich es nicht mochte, „Voldemort weiß von mir. Deine Eltern haben dich verschwiegen, aber über Annabel und mich geredet. Sie haben ihm gesagt, dass wir natürlich Mitglieder werden. Ich will nicht mehr zu ihnen Will."
"Du kommst einfach mit zu Jasper und mir. Er hat sicher nichts dagegen." meinte Will sofort und auch Amy versuchte mich aufzubauen.
"Und wir sind schließlich auch noch da."
Dankbar lächelte ich kurz zurück, ehe ich mich wieder an meinen Freund kuschelte. Seine Nähe half die letzten Tage zu vergessen.
„Immerhin wissen wir jetzt wie sie Kontakt halten und wie man diese Todesser erkennen kann."
"Hast du eine Ahnung, wie viele es in etwa sind?", fragte Robin, während Will mich mit zum hinsetzten zog.
Immer noch fest Will umklammernd schüttelte ich den Kopf.
„Das hatten sie nicht gesagt aber viele der bekannten Syltherin Familien sind jedenfalls dabei."
"Meinst du, dass du es von deinen Eltern rausbekommst?", wollte nun Emily wissen und ich konnte nicht verhindern kurz zusammen zu zucken.
„Weiß nicht.", murmelte ich als Antwort und zuckte mit den Schultern, „Sie sind nicht so gut auf mich zu sprechen. Sie wollen, dass ich Voldemort kennen lerne, damit er mich wieder auf den richtigen Weg bringt."
Will schnaubte, doch Eric begann zu lachen, was ich in dem Moment überhaupt nicht verstehen konnte.
"Krasser Sekten-Schwachsinn. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich deine Eltern wünschen, sie hätten dich Voldemort übergeben, damit doch noch was aus dir wird Will."
„Das sind immer noch meine Eltern, über die du da redest.", erinnerte ich ihn und spürte erneut die Tränen.
Die einzige Familie die ich hatte aber Eric hatte auch Recht. Wir hatten nie die Eltern-Kind-Beziehung, in der man umarmt wurde oder gesagt wurde, dass man sich liebte. Trotzdem waren sie alles was ich hatte.
"Sind sie, aber es ist trotzdem ein Sekten-Schwachsinn. Was versprechen sich die Anhänger eigentlich von der Sache?", redete Eric weiter, weswegen ich schnaubte.
„Macht Eric. Macht endlich tun zu können, was sie schon lange wollen. Nicht mehr verborgen Leben, sondern herrschen und dafür sorgen, dass es keine Mugglegeborenen oder Halbblüter mehr gibt."
"Das wird aber nie geschehen. Dumbledore würde es beispielsweise nie zulassen, das Ministerium würde es nicht dulden!", meinte schnell Will, als Eric eindeutig blasser würde.
„Bis jetzt machen sie doch auch noch nichts.", gab ich zurück, „Sollten sie nicht wissen, was auf sie zu kommt, damit sie sich dagegen wehren können?"
„Jasper sagt, die Auroren sind in Alarmbereitschaft. Sie werden einschreiten. Und ich werde ebenfalls kämpfen, wir alle. Es gibt mehr gute als dunkle Hexen und Zauberer.", funkelte mich Will an.
„Wenn du kämpfen willst, solltest du anfangen deinen Gegner nicht zu unterschätzen.", antwortete ich genau so aufgebracht und stand auf, um aus dem Abteil zu gehen und mir die Beine zu vertreten. „Aber wegen mir lebt in euer Blase auf guten Magiern, bis sie platzt. Macht hat schon die besten Wesen korrumpieren lassen."
Die letzten Tage hatten mir das nur allzu gut gezeigt. Meine Eltern waren vielleicht nie nett gewesen, aber sicher waren sie nicht böse gewesen. Besonders, da sie nie jemanden anderen gefolgt wären. Und jetzt wackelten sie Voldemort wie Dackel hinter her und hechelten nach seiner Aufmerksamkeit.
Eigentlich war meine größte Sorge, dass er es auch mit mir schaffte.
![](https://img.wattpad.com/cover/21272390-288-k439578.jpg)
DU LIEST GERADE
Stories of Hogwarts - Wie es begann
Fiksi PenggemarTori und Will sind beide aus Slytherinfamilie, doch wo Tori die brave Schülerin ist, ist Will, als Gryffindor das schwarze Schaf der Familie. Die Beiden sind der festen Überzeugung, dass sie nichts verbindet, doch dann lernen sie sich besser kennen...