Stories of Hogwarts - Wie es begann | Kapitel 8 Toris Sicht

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Es war mehr Reflex als alles andere, als ich Will einfach weg drückte, wodurch wir zwar hart aufschlugen, der Werwolf aber immerhin uns nicht erwischte.
Ängstlich schaute ich auf, bereute es aber sofort, als ich die Fratze des Wesens, nicht weit von uns entfernt, sah.
"Impedimenta!", rief Will neben mir, wodurch der Werwolf in der nächsten Sekunde schmerzhaft aufjaulte.
Erneut griff William nach mir und zog mich wieder auf die Beine, ehe er einfach, mit mir im Schlepptau los ließ.
Zwar leuchtete er uns den Weg aber es war mehr Glück, als alles andere, dass ich es schaffte, mit ihm Schritt zu halten, besonders da mein ganzer Körper zitterte.
Warum mussten mich immer Werwölfe angreifen, wenn ich hier war? Ich wollte doch wirklich nichts böses.
Das heulen kam jedoch immer näher.
"Verdammt. Gleich kommt er wieder. Expecto Patronum.", schrie William auf einmal und ein leuchtender Löwe entstand, der davon lief. „Bete dass irgendjemand der meinen Patronus kennt, noch draußen unterwegs ist.", meinte er und schickte Flüche in die Richtung hinter uns.
Ich hingegen war immer noch erstaunt über den Patronus.
„Du bist wirklich gut darin.", stellte ich sehr intelligent fest.
Er lachte natürlich auf, wodurch ich mir nur noch dummer vorkam.
"Heb dir das bitte für zu Hause auf, am besten wenn meine Eltern dabei sind. Vielleicht bringt es ja was.", meinte er scherzhaft, als sich der Wald endlich zu lichten schien.
Ein Funke Hoffnung keimte in mir auf und ließ mich unachtsam werden. Diese eine Sekunde reichte aus, damit sich mein Fuß in einer Wurzel verfing und sich schmerzhaft verdrehte, wodurch ich das Gleichgewicht verlor.
Hart schlug ich auf den Boden auf und zog reflexartig mein Bein an, um den Knöchel zu umfassen, als auch schon wieder ein knurren hinter mir war.
Viel zu nah.
"Hey! Flohbeutel! Sie ist eine zähe Slytherin! Ich schmecke besser!"
Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte, doch als ich aufschaute, sah ich William wild mit den Armen fuchteln.
Der Werwolf ging darauf ein und als Will weiter rannte, setzte er einfach über mich hinweg und folgte den Gryffendorjungen.
Ich brauchte eine Sekunde, in der ich einfach nur mit offenen Mund hinterher starren konnte, ehe ich endlich meine Sinne wieder beisamen hatte und mich hoch kämpfte.
Zwar tat es höllisch weh, aber ich konnte ihn nicht alleine gegen dieses Vieh kämpfen lassen. Jedoch kam ich nicht wirklich schnell voran, weswegen ich schon das schlimmste erwartete, als ich durch die Bäume brach.
Doch dort lag ein bewusstloser Werwolf und William saß keuchend auf dem Boden.
Ohne darüber nachzudenken humpelte ich schnellstmöglich zu ihm und schlang meine Arme um seinen Hals.
„Du lebst. Gott sei Dank.", seufzte ich erleichtert.
"Ja. Ich bin auch zäh, nur hab ich ihm das verschwiegen.", meinte er , ehe seine Stimme besorgter wurde. "Wie gehts dem Knöchel?"
„Keine Ahnung.", gestand ich, ehe ich ihn gegen die Schulter boxte, „Bist du wahnsinnig den Werwolf so auf dich zu fixieren?"
"Er hätte dich sonst erwischt.", erwiderte er, was mich verwirrte
„Jeder andere hätte das ausgenutzt, um sich selber in Sicherheit zu bringen."
"Jeder Slytherin vielleicht.", meinte Will darauf und ein Gefühl sagte mir, das er Recht hatte. "Wir sollten zurück."
Ich nickte nur, da ich nicht wirklich wusste, was ich sagen sollte. Besonders da meine Gedanken immer noch an seiner ersten Aussage hingen. Niemand, den ich kannte, hätte dies für mich gemacht. Wahrscheinlich nicht einmal meine Eltern.
"Kaum hat man alles selbst erledigt, kommt auch schon die Hilfe.", holte Will mich wieder aus meinen Gedanken, als er gerade ein paar Funken in die Luft schoß.
„Will!", hörte ich auf einmal eine weibliche Stimme rufen, auf die er antworten konnte.
„Amy. Wir sind hier."
Natürlich waren seine Freunde gekommen. Warum sollte auch irgendjemand sich sorgen um mich machen.
Professor Howard tauchte mit seinen Freunden auf.
Ich hatte noch nicht mal richtig realisiert, dass jemand uns gefunden hatte, als Amy auch schon Will um den Hals fiel. Ein komisch, stechendes Gefühl, machte sich in meiner Herzgegend breit und ich fragte mich, ob ich vielleicht doch ernsthafter verletzt war. Trotzdem schaffte ich es irgendwie, von den Beiden weg zu kommen. Zumindest einen Meter.
"Bist du verletzt?", fragte Amy Will sofort, doch er schüttelte nur den Kopf.
„Mir geht es gut, aber Victoria hat sich das Bein verletzt."
"Hat er Sie gebissen?", wirbelte Professor Howards herum und fast hätte ich aufgelacht, wenn mich Will nicht gerade wieder an meinen Fuß erinnert hätte, der nun wieder weh tat.
„Nein. Ich war vorhin hängen geblieben und hab ihn mir verdreht.", gestand ich.
"Okay. Mr. Garriot und Mr. Jones, stützen sie Ms Davis bitte und bringen Sie sie in den Krankenflügel. Ms Smith, bitte berichten Sie dem Schulleiter, dass wir hier einen Werwolf haben. Ich überwache ihn in der Zwischenzeit." , wies die Professorin an.
Schnell schaute ich zwischen Will und seinem Freund hin und her.
Will würde ich ja vielleicht noch trauen, auch wenn ich nicht wusste, wie er vor seinen Freunden mit mir umging, aber dieser Robin.
„Ich kann schon laufen. Wirklich!", behauptete ich und begann mich nach oben zu kämpfen.
"Kann sie nicht.", behauptete William, „Robin?"
"Wenns sein muss. Das gibt aber mindestens 50 Punkte.", murrte der Andere, trat dann aber brav an meine Seite, während Will sich auf meiner anderen positionierte.
"Leg deinen Arm um unsere Schultern.", meinte Will und ich schaute ihn zweifelnd an.
Innerlich sah ich mich schon auf den Werwolf zufliegen aber ich hatte wohl keine Wahl.
Also legte ich zögerlich und mehr als steif erst meinen Arm um Wills und dann den Anderen um Robins Schulter.
Fast schon sacht hoben sie mich Beide hoch, obwohl ich mich auf Williams Seite eindeutig wohler fühlte, als auf Robins. Ich schob es darauf, dass Will nur kurz vorher mein Leben gerettet hatte, aber als wir den Weg zum Schloss zurück legten, konnte ich mich fast so etwas wie entspannen. Schneller als gedacht, waren wir beim Krankenflügel, wo mein Bein sofort untersucht wurde.
Gott sei Dank war es wirklich nur verrenkt, was ein kleiner Ruck, ein leichter Zauber und ein Verband wieder richten konnten. Zumindest musste ich nicht hierbleiben.
Langsam und immer noch humpeln ging ich zur Tür und rannte beinahe in William, der dort immer noch mit Robin wartete.
"Wie gehts dem Bein? Müssen wir dich wieder tragen?", fragte Will sofort und ich schaute ihn kurz verwirrt an, ehe ich den Kopf schüttelte.
„Geht schon. Danke. Wir sehen uns morgen."; brachte ich hervor und humpelte in Richtung Kellergewölbe.
Dieser Abend hatte mich mehr verwirrt als er sollte. Besonders weil ich Wills Gesicht nicht mehr aus meinem Kopf bekam.

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