Als ich am nächsten Morgen meine Augen wieder öffnete blickte ich in ein Gesicht, welches meinem zum Verwechseln ähnlich sah.
„Jasper?", fragte ich ungläubig und blinzelte zur Sicherheit deshalb noch ein paar Mal.
"Hallo Kleiner.", begrüßte er mich lächelnd. "Also sich mit zwei Werwölfen anzulegen ist keine gute Idee."
"Was machst du denn hier?", fragte ich immer noch überrascht, auch wenn ich nicht anders konnte als meine Freude darüber durch breites Grinsen zu zeigen.
"Natürlich komm ich. Hab mich sofort auf den Weg gemacht, als ich die Nachricht erhalten habe, dass du verletzt bist.", erzählte er gespielt entrüstet, ehe er wieder ernst wurde, "Ich musste sicher gehen, dass es dir gut geht aber wie ich gesehen habe, hat sich die junge Davis bereits um dich gekümmert."
"Du bist wirklich meinetwegen extra hierhergekommen?", musste ich noch einmal nachhacken, ehe ich auf den anderen Teil einging. "Ja, sie war hier, bis ich eingeschlafen bin... aber halt, seit wann bist du denn hier?"
"Seitdem du eingeschlafen bist. Habe sozusagen Victoria abgelöst.", grinste er. "Und ja, extra deinetwegen."
Wieder musste ich ein wohl ziemlich ungläubiges Gesicht machen, ehe ich wieder breit grinsen musste.
"Es ist schön dich zu sehen. Nimm mich mit nach Hause, hier sind lauter böse Hunde. Ich weiß schon, weshalb ich einen Kater habe.", begann ich gespielt schmollend.
"Würde ich ja gern aber du musst ein großer Junge sein und deinen Schulabschluss machen.", grinste er, "Geh bei Vollmond einfach nicht mehr raus. Die Regelung wird wahrscheinlich sowieso dafür sorgen, dass ihr an diesen Tagen drin bleiben müsst."
"Jasper, es waren zwei Werwölfe. Seit wann jagen sie zusammen? Und kannst du mir ein neues Duschgel schicken, meines scheint Werwölfen nicht so zu liegen."
"Ich weiß es nicht aber wir gehen der Sache nach, okay? Und mach ich. Hättest du gerne Rosengeruch oder lieber Lavendel?"
"Das was du gerade trägst. Das ist Vanille, oder?", neckte ich ihn.
"Hey das ist sehr teuer.", konterte er, "Und die Frauen stehen darauf."
"Deshalb hast du ja auch so viele an der Angel.", lachte ich, doch dabei durchzuckte ein Schmerz meine Brust, weshalb ich sofort innehielt und die Luft einsog.
"Vielleicht sollten wir erst wieder spaßen, wenn du nicht mehr verletzt bist.", merkte es natürlich auch Jasper.
"Okay.", stimmte ich zu, als plötzlich sein Magen knurrte. "Du solltest dir etwas zu essen holen. Und wenn du schon dabei bist, bringst du mir etwas mit?"
Ich versuchte ganz lieb und unschuldig zu blicken, was nicht wirklich funktionierte, da ich wieder grinsen musste. Es tat mir wirklich gut, Zeit mit ihm zu verbringen. Er war der Bruder oder Vater, den ich immer gerne gehabt hätte. Oder eben auch Onkel.
"Natürlich. Aber lauf nicht weg bis ich wieder komme.", spaßte Jasper ehe er wirklich etwas zu Essen holen ging.
Es dauerte jedoch nicht lange, da wurde die Tür wieder geöffnet. Verwundert sah ich sofort in diese Richtung und fragte mich wie schnell dieser Kerl war, doch es war Tori, die langsam näher kam.
"Hi.", sagte ich sofort und musste lächeln.
"Hi", gab sie zurück und lächelte, "Wie geht es dir? Gut geschlafen?"
"Ja.", log ich und wechselte dann das Thema. "Jasper ist hier. Er ist wirklich gekommen, nur weil mich ein Werwolf gekratzt hat!" Mein Unglauben war immer noch zu hören, jedoch auch meine Freude darüber.
"Ich weiß. Ich bin gestern in ihn gerannt. Er war wirklich schnell, schien sich Sorgen zu machen und wollte unbedingt zu dir.", erklärte sie und setzte sich dann zu mir auf die Bettkante.
"Ja, er hat mir davon erzählt. Jasper meint im übrigen, du bist hübsch. Und das für eine Davis.", sagte ich grinsend.
"Nett.", meinte sie lächelnd. "Den Charme hast du eindeutig von ihm."
"Von meinen Eltern kann ich ihn ja wohl kaum haben.", gab ich lachend zurück, musste jedoch schnell wieder aufhören, da mein Brustkorb noch ein wenig weh tat. Deshalb beschränkte ich mich auf ein Grinsen.
"Tut es noch sehr weh?", fragte sie trotzdem, doch ich schüttelte den Kopf.
"Es ist schon viel besser. Schau.", antwortete ich und schlug die Bettdecke zur Seite, ehe ich mich leicht aufsetzte. Die Wunden hatten sich bereits geschlossen und waren auf dem Weg der Heilung.
Tori starrte darauf, ehe sie plötzlich ihre Hand ausstreckte und damit über meine Brust strich. Solange, bis ihr Bewusst zu werden schien was sie tat, und deshalb ihre Hand wieder zurück zog.
"Entschuldige.", murmelte sie schnell und wurde knallrot.
"Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen.", sagte ich, als plötzlich ein Tablett mit lautem Scheppern abgestellt wurde.
"Hallo zusammen.", sagte Jasper und grinste uns unschuldig an.
"Ha-Hallo.", stotterte Tori und ich hob zur Begrüßung meine Hand.
"Hab dir was zu Essen gebracht. Und ich wollte mich verabschieden, auch wenn ich gar nicht will. Aber ich muss zur Arbeit, drei Zauberer werden vermisst, einer wurde tot gefunden.
"Tot? Wie?", fragte Tori, ehe ich es tun konnte.
"Es muss der Todesfluch gewesen sein. Schwarze, unverzeihliche Magie. Wir drei haben da wohl dieselbe Person im Kopf. Aber jetzt genug. Tori, auf in den Unterricht. Will, essen und schlafen. Jasper, auf in die Arbeit. Bis bald, ich schreib dir.", sagte mein Onkel, wuschelte durch meine Haare und verließ dann, nach einem kurzen Nicken zu Tori das Zimmer.
"Dein Onkel hat Recht. Ich komm nachher wieder.", begann sich nun auch Tori zu verabschieden und küsste mich dazu auf die Stirn.
"Kommst du nach dem Unterricht wieder? Ich versuch in der Zwischenzeit Madame Bolt zu überzeugen, mich freizugeben."
"Ich komm sogar in der Mittagspause und bring dir was ordentliches zu Essen.", versprach sie und ich nickte grinsend.
"Bis nachher.", sagte sie noch, danach verschwand sie nach draußen.
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Stories of Hogwarts - Wie es begann
FanfictionTori und Will sind beide aus Slytherinfamilie, doch wo Tori die brave Schülerin ist, ist Will, als Gryffindor das schwarze Schaf der Familie. Die Beiden sind der festen Überzeugung, dass sie nichts verbindet, doch dann lernen sie sich besser kennen...