Das Gras fühlte sich herrlich an und ich genoss es einfach in der Sonne zu liegen und einmal über nichts nachzudenken. Schließlich hatte ich das die letzten Wochen genug getan.
Seit ich Williams Kater kennengelernt hatte, bemerkte ich mich immer wieder, wie ich zu dem Gryffindortisch schielte. Ich war abgelenkt und regelrecht fixiert auf den Jungen und seine Freunde, was langsam aber sicher mich selber nervte. Ich schob es auf den Kater. Auch wenn er mich nicht mochte, war ich einfach ein Fan von allen Katzen. Zumindest half mir der Gedanke, gerade jetzt nicht über ihn nachzudenken, während ich mit anderen Slytherins im Garten lag.
Es war ruhig. Friedlich.
„Was macht die denn hier?"
Oder auch nicht...
Blinzelnd öffnete ich die Augen, um zu sehen was los ist, als ich Williams Freundin sah, vor der sich bereits zwei Slytherins aus Annabels Jahrgang aufgebaut hatten.
„Ist das nicht Williams Freundin?", murmelte ich mehr zu mir selber, als zu jemand anderen, aber Annabel fühlte sich natürlich angesprochen.
„Williams Freundin? Meinst du wie feste Freundin?"
„Ja. Zumindest hat er nicht widersprochen, als ich ihn am Anfang des Jahres gefragt hatte."
„Oh na aber sicher nicht.", brummte Annabel, wodurch Martin aufmerksam wurde.
„Was ist los?"
„Die Kleine denkt sich wohl in unsere Familie über William reinzukommen. Dann soll sie aber erst mal mich kennen lernen."; schimpfte Annabel, woraufhin Martin sie zurück hielt.
„Lass uns mal machen.", meinte er und stand auf, um sich ebenfalls vor Amy aufzubauen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies alles ziemlich übertrieben war.
Jedoch hatte ich keine besondere Lust mich einzumischen, weswegen ich mich wieder ins Gras sinken ließ und die Augen schloss.
Zumindest bis ich eine bekannte Stimme hörte.
"Lasst sie los!"
William.
Na wunderbar.
Ich hatte noch nicht einmal wieder die Augen geöffnet, als um mich herum auch schon das Chaos losbrach.
Eric hatte sich auf Martin gestürzt wodurch Annabel und ihre Anhänger aufsprangen und regelrecht angriffen.
Zaubersprüche wurden gebrüllt und Schüler wie Stäbe flogen durch die Luft.
Gerade als ich mich jedoch selber aufgerichtet hatte und in der ersten Reihe angekommen war, hörte ich einen weiteren Ausruf.
"Petrificus Totalus!"
Mitten in der Bewegung war nichts mehr möglich und ich sah Professor Howards auf uns zu stampfen.
Sie sah nicht unbedingt glücklich aus.
„Was zum Teufel ist hier los?", wollte sie lautstark wissen.
Das hätte ich jedoch auch gern mal gewusst. Hatte ich nicht gerade noch friedlich im Gras gelegen.
„Die haben angefangen!", hörte ich Martin uns verteidigen.
"Lügner! Sie haben Amy angepöbelt. Amy!", rief nun William, während ich langsam meinen Körper wieder wahrnahm.
„Das war nur Spaß!", rief nun einer der anderen Slytherins.
"Spaß? Dann habt ihr eine sehr merkwürdige Vorstellung davon.", zischte Eric, ehe er scharf die Luft einzog, wodurch William sofort zu ihm lief.
„Der ist gebrochen.", stellte er nach einer kurzen Begutachtung fest, woraufhin Professor Howards sofort zu Eric eilte.
Perplex schaute ich dabei zu, wie die anderen Slytherins, das ausnutzen um abzuhauen.
Wirklich jetzt? Weglaufen? Viel ihnen nie was neues ein?
"Bitte bringen Sie ihren Bruder in den Krankenflügel. Glauben Sie jedoch nicht", wand sich die Lehrerin an Eric, "dass ihr verhalten keine Konsequenzen haben wird. Wir sprechen uns später."
Amy nahm ihren Bruder an der gesunden Hand und führte uns weg, wodurch sich Professor Howards wieder zu uns umdrehte.
"Und jetzt zu Ihnen. Da uns die anderen bereits verlassen haben, werde ich sie noch einmal aufsuchen müssen, um ihnen eine härtere Strafe zu erteilen. Ihnen kann ich jedoch bereits sagen, dass ich Sie zwei heute Abend um acht in meinem Büro erwarte. Sie werden im Verbotenem Wald zur Strafe für ihr Verhalten nach Kräutern suchen."
Bitte was?
Ich hatte doch gar nichts gemacht! Und warum ausgerechnet dieser Wald? Bei Nacht?
Wollte sie mich umbringen?
"Was machst du hier?", riss mich Williams Stimme aus den Gedanken, als ich immer noch der Hufflepufflehrerin hinterher starrte.
„Was?", brachte ich nur sehr intelligent heraus.
"Wieso bist du hier? Du warst doch gar nicht daran beteiligt? Zumindest hätte ich den hübsches Gesicht erkannt, ehe ich es durch die Luft hätte fliegen lassen."
„Ich lag eigentlich nur da drüben im Gras und wollte die Sonne genießen.", meinte ich apathisch und zeigte auf die Stelle.
Und jetzt musste ich in den Wald.
Ich musste schon mal dort hin. In meinem ersten Jahr in Hogwarts. Die Erinnerung daran war alles andere als schön und ich wollte das nicht wiederholen.
"Na klar. Während die anderen auf Amy losgehen liegst du da und genießt deine Freizeit. Dann bist heute Abend.", bluffte William mich an und wand sich ab.
Verwirrt schaute ich ihn hinterher, ehe ich wütend wurde.
„Warum sollte ich meinen Kopf für eine Gryffindor hinhalten, wenn deine eigene Schwester befehligt, dass sie fertig gemacht werden soll. Vielleicht solltest du mal deinen Kopf aus deinen Wolken nehmen und dich selber um deine Familie kümmern und nicht mir die Schuld geben du arroganter Schnösel."
Er winkte nur mit einer Hand und bestätigte damit zumindest meine letzte Aussage.
Wütend packte ich den ersten Gegenstand, den ich in meiner Tasche fand, einen Apfel, und warf ihn. Zwar traf ich nicht seinen Kopf, wie gewollt, aber immerhin genau die Mitte seines Rückens. Ich brauchte keinen Zauberstab um mich zu verteidigen.
Immerhin drehte er sich jetzt wieder um und fast hätte ich über seinen Gesichtsausdruck gelacht.
"Hast du soeben einen Apfel nach mir geworfen?"
„Problem damit? Soll ich dir das nächste mal lieber einen Zauber in den Rücken jagen? Scheint eher dein Stil zu sein oder?"
"Ich glaube eher du hast ein Problem!", rief er und kam wieder zu mir zurück "Hast du gesehen was sie getan haben, ja oder nein?"
„Nein ich hatte die Augen zu!", gab ich schnippisch zurück, jedoch wusste ich worauf er hinaus wollte.
Ja ich hatte gewusst, was passieren würde und weg geschaut.
"Und deine Ohren auch, oder wie? Weißt du, das ist echt enttäuschend. Ich dachte du wärst anders, nicht so feige und selbstbezogen wie die anderen Slytherin, doch da habe ich mich wohl geirrt. Schönen Tag noch Miss Davis, bis heute Abend."
Dieses mal rannte er regelrecht weg, auch wenn ich ihn nicht einmal aufgehalten hätte, wenn ich wollte.
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Stories of Hogwarts - Wie es begann
FanfictionTori und Will sind beide aus Slytherinfamilie, doch wo Tori die brave Schülerin ist, ist Will, als Gryffindor das schwarze Schaf der Familie. Die Beiden sind der festen Überzeugung, dass sie nichts verbindet, doch dann lernen sie sich besser kennen...