Freitag - Morgen

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Wieder ist es morgens, wieder werde ich von meinem gehassten Wecker und meiner aufgeregten Mutter geweckt. Diesmal bin ich aber zu meinem eigenem Erstaunen pünktlich aufgestanden. Ich muss mir eingestehen, dass ich mich auf das Wochenende doch ein wenig freue. Diese Freude lässt sich aber auch nur dem Walde zu verschulden.

Ich habe sogar noch Zeit um mit meiner Mutter gemeinsam zu Frühstücken. Wir sitzen uns gegenüber in unserer Küche an einem kleinen Tisch.
Ich starre förmlich in meine Müsli Schale und vermeide so gut es geht den Augenkontakt zu meiner Mutter, denn mir ist heute mal wieder echt nicht nach einem Gespräch zumute.
"Und, freust du dich schon ?" meine Mission ist gescheitert. "Ja schon ein wenig." Antwortete ich ihr. Die Art wie ich es sagte langweilte sogar mich selbst.

"Ich weiß, dass du keine Lust auf die Gesellschaft der anderen hast. Ich hoffe du zeigst es ihnen nicht. Vielleicht kommst du ja dem jungen Mann näher. Wie war sein Name? Max? Also ich Finde ja du solltest dich echt mal ran hängen mit einem Jungen mehr Kontakt zu haben. Ich finde es langsam komisch und andere vielleicht auch, dass du, grade du immer noch keinen Freund hattest."

Aua, wo kam das denn jetzt her ? Sonst hatte sie sich noch nie so darin interessiert. Nicht einmal ich interessiere mich für dieses Beziehungs Gedöns. Ich war noch nicht einmal, irgendwann mal verliebt in jemanden. Ich wollte ihr irgendetwas antworten aber außer einem "Ehm.." kam nichts aus mir raus. "Oder bist du Lesbisch? Stören würde es mich ja nicht. Dann weiß ich wenigstens, dass du in der Lage bist zu lieben. Du arbeitest noch nicht lange dort. Ich möchte nicht, dass die Leute dich für sonderbar halten." Vielleicht bin ich ja gerne ein sonderbarer Mensch. Ihr Date gestern verlief wohl nicht so gut, sie hat sich noch nie so verhalten.

"Darüber habe ich noch garnicht nachgedacht." Mehr konnte ich ihr nicht erwiedern, es war ja auch die Wahrheit.
"Mein Gott, Lea, wieso bist du nur so ?! Denkst du ich sehe nicht, dass du versuchst dich von allem und jedem zu distanzieren ! Ständig versinkst du in deinen Gedanken, du interessierst dich für nichts. Es wundert mich, dass du überhaupt noch mit mir zusammen wohnst und nicht alleine und abgeschottet!" Mit diesen Worten steht sie auf und holt ihre Autoschlüssel. Eigentlich war ich immer froh, dass meine Mutter nie solche Themen ansprach. Ich weiß echt nicht was mit ihr los ist.

Ich stand auf, holte meinen große Tasche und folgte ihr zum Auto. Draußen angekommen saß sie schon im Auto. Ich laufe zum Kofferaum um meine Tasche dort zu platzieren. Danach setze ich mich auf den Beifahrersitz, schnalle mich an und atme einmal tief ein und dann aus. Ich drehe mich zu ihr und fragte sie mit einem aufgesetztem Lächeln "Geht es dir Gut ?"
"Ach Kind, ich will doch nur, dass du glücklich bist."
"Bin ich, aber was ist mit dir?"
Bin ich glücklich? Ich meine, was definiert Glück ? Ich bin halt oft gelangweilt aber schlecht geht es mir ja nicht.
Sie nickt nur als Antwort auf meine Frage und startet anschließend den Motor.

Mit Auto sind es nur 10 Minuten die wir fahren mussten. Ich lächelte ihr noch kurz zu und steige aus. Ich wollte grade die Tür des Kofferaumes schließen als ich sie noch "Viel Spaß und tut mir leid." Sagen gehört habe.

Ich betrat unser Büro. Heute waren alle da. Sonst sind wir immer nur zu Viert, weil wir aber direkt nach der Arbeit los wollten und wir nur bis um 12Uhr heute offen haben, haben sich heute schon alle versammelten. Still schweigend setzte ich mich an meinen Schreibtisch und bereite noch ein paar Reisen vor, für Kunden die am Dienstag kommen wollen. Ich höre Max, Daniel und Steven dabei zu, wie sie Pläne für's das Wochenende schmieden. Anscheinend soll heute Abend schon Alkohol konsumiert werden. Ich hoffe es gibt nicht nur Schnaps und Bier.

Als ich kurz von meinem Bildschirm Hochschaue, sehe ich wie meine drei anderen Kolleginnen Melissa, Sam und Jennifer auf mich zu kommen. Bin ich eigentlich die Einzige die hier am arbeiten ist ?

"Komm schon, bei dem tollen Wetter wird heute eh niemand mehr kommen. Die werden alle im Freibad chillen." Sagt Jennifer mit ihrer, für meinen Geschmack viel zu hohen Stimme. "Lea, hast du irgendwelche Wünsche die sich in den nächsten drei Tagen erfüllen sollen?" Fügt sie noch erwartungsvoll hinzu.
"Nein, ich hoffe wir haben einfach eine schöne gemeinsame Zeit miteinander"
Sam fing über meine Worte an zu kichern "Sie ist einfach zu niedlich und so unschuldig." Bitte was ?

Daniel gesselt sich zu uns, er legt die Arme um Sam und Melissa. Die Anderen zwei folgten ihm und nun standen alle um meinen Schreibtisch herum. Unangenehm. "Es ist schon 11:30, also ich wäre ja dafür, wir machen den Laden jetzt schon Dicht und fahren los. Sind immerhin 3 Stunden Fahrt." sagte er mit einem breitem Grinsen im Gesicht.

Er..(Jason Voorhees FF/Lovestory) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt