Geschenk

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Max und Jennifer waren schon verschwunden, bevor Jason auch sie hinrichten konnte. Ich hatte nicht wirklich Mitleid mit den anderen, auch wenn Melissa nett schien. Bei ihrer Branche wäre es sowieso nur eine Frage der Zeit gewesen ehe sie irgendwo tot auf der Straße verotteten.

Ich lag noch auf dem Boden als sich Jason zu mir wendete. Es war ein Gefühl welches ich nicht beschreiben konnte. Die Tatsache, dass er mich mit einer Leichtigkeit erledigen könnte es aber aus irgendeinem Grund nicht tat war für mich zu verwirrend.
Ebenso machte es mich verrückt nicht richtig mit ihm kommunizieren zu können.

Dann beugte er sich zu mir runter und schob mein Tshirt hoch. Ich schaute ihn geschockt an, als ich zusammen zuckte rückte er sein Hand zuerst weg und zeigte dann auf meinen Bauch. Neue blutergüsse verzierten nun meinen Körper. Wenn das hier so weiter geht mache ich echt nicht mehr lange mit. Ich sollte eigentlich ins Krankenhaus, weil es sieht echt übel aus und Schmerzen tut es auch.

Ich verlor das Bewusstsein....

Ich kam langsam in Jason seiner Hütte wieder zu mir. Unwissend wie lange ich geschlafen habe, denn es war wieder morgens, prüfte ich ob Jason da war. Negativ, ich war wieder alleine in der Hütte. Auf dem Nachttisch neben mir lag wieder eine Schale, gefüllt mit Äpfeln und Birnen.
Ich Stoß die Decke von mir um mich aufzurichten, Jason hatte meinen Bauch verbunden und mich anscheinend umgezogen. Eine ziemlich unheimliche Vorstellung.
Der Hunger den ich verspührte ließ mich aber auf andere Gedanken kommen, also richtete ich mich nun auf und merkte ein metallisches rascheln. Er hatte mich fest angebunden. Verdammt. Ich überprüfte die Kette, sie ist lang genug, dass ich mich in seiner Hütte wohl frei bewegen könnte. Naja eine ziemlich eingeschränkte Freiheit.

Nach einer weile war die Schale leer und Jason hatte sich immer noch nicht blicken lassen. In mir vermehrten sich die Gedankengänge von ich werde von ihm als Geisel gehalten für Geld bis hin zu er ist Kannibale und wird mich verspeisen sobald ihm die Nahrung ausgeht. Wirklich Sinn machte aber keines davon. Ich hasse es im unwissenden zu bleiben.

Ich lief in dem Raum immer wieder herum um die Langeweile zu vertreiben die sich langsam zu seiner Qual entwickelte. Ich öffnete die Fenster um frische Luft einzulassen. Jason war auch draußen nirgends zu sehen.

Die Stunden vergingen und ich lag auf dem Bett und lauschte dem Zwitschern der Vögel von draußen. Achtsam darauf ein Geräusch von Jason zu vernehmen. Ohne Erfolg.
Als ich so da lag, bereute ich es mein Obst sofort gegessen zu haben, denn der Hunger plagte mich erneut. Es war jetzt schon Sonntag Mittag. Eigentlich wären wir heute wieder nachhause gefahren. Eigentlich. Langsam müsste sich auch meine Mutter Sorgen machen, ich hatte mich das letzte mal am Freitag Mittag gemeldet. Ob ich sie überhaupt wieder sehen werde ? Ich hoffe es so sehr.

Jedes mal wenn ich meine Augen schließe spielen sich die Gewalt taten ab, als wäre es ein nie endendes Theater. Also versuchte ich mir eine Beschäftigung zu suchen. Daraus entstand, dass ich nun die Schränke durch suchte. In den meisten waren allerdings nur ganze Spinnen horden die sich in Bergen von Staub versteckten. Diverse Konserven und Zeitschriften, sehr alte Zeitschriften. Hier sollte wirklich mal geputzt werden.

Die Konserven waren zu meinem Erstaunen noch haltbar, also setzte ich mich mit einer Dose kindey Bohnen und einem Holzlöffel auf sein Bett und aß diese. Ich hoffe es hat keine Konsequenzen, wenn ich seine Vorräte plünder.
Draußen viel irgendetwas auf das Dach und vor Schreck ließ ich die inzwischen leere Dose fallen und sie rollte unters Bett.

Ich beugte mich vom Bett aus runter, um sie aufzuheben. Kurz bevor ich die Dose greifen konnte ging die Haustür auf also versuchte ich ruckartig wieder hochzukommen aber ich viel nach vorne. Vor mir sah ich seine schwarzen Stiefel. Einerseits was ich froh nicht mehr alleine zu sein, ich glaube darüber habe ich mich vorher noch nie gefreut, im Gegensatz dazu hatte ich aber auch starke Angst vor ihm. Rein logisch, denke ich.

Er hob mich unter den Armen hoch und setzte mich aufs Bett. Danke ?
Dann kniete er sich vor mir hin und starrte mich nur an. Ich saß wie versteinert da. "Hallo" brachte ich raus. Er wühlte mit der Hand in seiner Jackentasche rum. Er streckte mir die Faust zu als er sie öffnete, sah ich eine zerknitterte rosa Nelken Blüte. Eine wie die, welche auf meinem Kleid von damals waren.
Das Kleid was mein Vater mir gekauft hatte. Er legte sie in meine Hände und mein Blick konzentrierte sich auf die Nelke. Eine Träne verließ mein Auge herunter.

"Eine sehr schöne Blume. Es sind meine Lieblingsblumen." Ich wollte nicht, dass es wieder still wird.
"Hast du die anderen gesucht?" Er nickte mit dem Kopf.
"Hast du sie gefunden?" Diesmal schüttelte er den Kopf. Vielleicht sind sie entkommen aber die Polizei werden sie wohl kaum alarmieren. Ein kleiner Teil von mir hätte aber gehofft, dass er auch sie findet.
"Jason kannst du die Ketten abmachen ? Wenn du mir nichts tust renne ich auch nicht wieder weg."
Er verneinte dies. Ich hab ihn doch auch gerettet, so viel Vertrauen sollte er mir da schon schenken.

Er Stand wieder auf. Mir viel erst jetzt eine Tüte in seiner anderen Hand auf, es sah aus als wäre er im Supermarkt gewesen. Ziemlich absurde Vorstellung. Dann schmiss er sie ziemlich grob auf den Tisch und packte sie aus, ich schaute gespannt zu. Als alles ausgepackt war ging ich zum Tisch um zusehen was in der Tüte war. Tee Beutel, Kekse, Modezeitschriften, Verbandzeug und Arzenein.

"Ist das alles für Mich?" Während ich das fragte, zeigte ich ungläubig auf mich selbst.
Er nickte. "Danke, wo hast du das her ?" Mist, es musste eine mit Ja und Nein zu beantwortende Frage sein.
"Hast du hier ein Lager oder sowas?"
Kopf schüttler. "Gestohlen ? Gefunden ? Eingekauft ?!" Ich sollte nicht zu aufdringlich werden. Eigentlich dachte ich, dass er bei dem ganzen gefrage wieder sauer werden würde. Allerdings machte er brummige Geräusche als, wenn er versuchen würde zu reden. Ich glaube er strengte sich wirklich stark an denn er hatte die Hände wieder zu Fäusten geballt.

Nun tat mir mein rumgefrage tatsächlich leid. Ich legte meine Hand auf seine Schulter. "Schon gut, tut mir leid." und lächelte ihm zu. Es muss ja einen Grund geben, dass er nicht reden kann, also sollte ich es nicht provozieren. Ich würde ihn nur zu gerne richtig verstehen und wissen was mit ihm passiert ist. Immer noch habe ich sein Gesicht nicht gesehen.

Da meine Hand noch auf seiner Schulter war, bewegte ich sie wieder auf seine Maske zu und umfasste den Rand. An meinen Fingern konnte ich schon sein Kinn fühlen.
"Darf ich ?" Ich bin einfach zu neugierig. Außerdem denke ich nicht, dass er mich hier so schnell gehen lässt und es muss für ihn doch lästig seine diese Maske ständig zu tragen.
Ich wartete auf das Kopf nicken, jedoch wich er unerwartet zurück. Ging zum Bett und holte eine Kiste darunter hervor und setzte sich hin.
Dann setzte ich mich neben ihn.
"Was ist das ?" Er schaute mich kurz an und dann öffnete er die Kiste. Es sah aus wie eine ganz kleine Schatztruhe. Sie war aus Dunklem Leder mit leichten Goldakzenten. Darin waren Fotos einer Frau und ein Buch. Unter den Fotos holte er eines raus, auf diesem war ein kleiner Junge abgebildet aber er hielt es so, dass ich kaum etwas sehen konnte.
"Bist du das ?" Nicken.
"Hast du Angst vor meiner Reaktion ?" Keine Antwort. "Jason?"
Dann streckte er es mir schnell zu und schaute weg. Ich nahm es und schaute mir den kleinen Jungen genauer an. Vom körperbau war er normal, aber das Gesicht...

Ich Lächelte.

Er..(Jason Voorhees FF/Lovestory) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt