Langsam öffnete ich meine Augen. Nachdem mein Wecker mich aus meinem überaus magerem Schlaf weckte. Nach einigen Versuchen diese auch länger offen zu halten, nahm ich verschwommen die Uhrzeit war. 7:30Uhr. Ein schwaches stöhnen verließ meine Lippen, denn auch wenn heute ein Tag wie jeder andere werden sollte, verließ mich meine Motivation aufzustehen. Ich war tief in meinen Gedanken versunken als plötzlich meine Tür aufgerissen wurde und ich durch das einströmende Licht das aus dem Flur schien geblendet wurde. Kurz darauf gefolgt ein hysterisches Gemecker meiner liebevollen Mutter, ich solle doch endlich aufstehen.
Sie hat es tatsächlich wieder geschafft, dass ich doch noch pünktlich um 8:00Uhr auf meiner Arbeitsstelle ankam. Mit einem aufgezwungenem Lächeln begrüße ich meine Kollegen, man könnte sagen ich bin ein Mensch der auf andere sympathisch wirkt, jemand der sich mit jedem anfreundet und ein ziemlich geselliger Mensch ist. Allerdings täuscht meine Fassade, lieber bleibe ich alleine, zurückgezogen. Oft stelle ich mir vor einfach davon zu laufen und einsam in einer alten, modrigen mit Moos bedeckter Hütte im tiefsten Wald zu hausen. Auch, wenn es nur für ein paar Wochen wäre. Diese Vorstellung ist aber nur nebensächlich und auch ziemlich schwachsinnig. Rede ich mir zumindest ein.
Den ganzen Tag über musste ich mir das Geschwätz meiner Kollegin Melissa anhören, wie toll ihr Urlaub doch war. Strand, prallende Sonne, ausgiebige und lange Feierein und viele Männerbekanntschaften. Mehr konnte ich nicht wahrnehmen, da mich dies alles nicht wirklich interessierte. Zudem waren meine und ihre Vorstellungen was ein entspannten Urlaub ausmachte sehr unterschiedlich. Während sie weiter redet schaue ich von meinem Schreibtisch aus, aus dem Fenster und sah wie die Regentropfen sich immer mehr ansammelten, wie kleine Flüsse in der Landschaft zogen sie sich nach unten. "Ah, das Wetter ist doch echt zum Kotzen nicht wahr ?" Mault sie rum. Abwesend schaue ich weiter zum Fenster, meinen Kopf auf meiner rechten Hand gestützt, denke ich wieder an meine Hütte im Wald. Von Fichten umgeben, stelle ich mir den Geruch von nassem Holz und Erde vor. Ich bin einfach ein Mensch der fasziniert vom Wald ist. Die Geräusche des verschiedenen Vogelgezwitschers und das Knacken der Äste an den Bäumen die durch den kühlen und etwas aufbrausenden Wind verursacht werden. Bei diesen Eindrücken in meinem Kopf, ziehen sich meine Mundwinkel leicht und zufrieden nach oben. Mit einem :" Heeey! Du hörst mir garnicht zu !" Wurde meine Zufriedenheit aber abprubt unterbrochen. Verdutzt schaue ich meine Kollegin an :" Verzeih mir, was hast du eben erzählt ?" Genervt stöhnt sie auf. Oh sie weiß garnicht wie sehr sie mich eigentlich mit ihren belanglosen Geschichten langweilt. "Mensch Mensch Mensch, ich habe gesagt, dass ich hoffe für unser Wochenende gutes Wetter am See zu haben." Mit hoch gezogener Augenbraue schaue ich in ihre Augen, durch ihre übergroße Modebrille kann ich mich sogar tatsächlich selbst sehen. Ich schweife wieder ab, verdammt. "Hast du Dummerchen es etwa vergessen ? Du, ich, und die anderen Fünf wollten doch zu diesem einem See fahren. Um das Teamwork im Kollegium zu verstärken." Den letzten Satz, sagte sie auf sarakstische Weiße. Ich hasse Sarkasmus. "Tatsächlich hatte ich das vergessen, verstehen tue ich aber nicht wieso wir in einem Reisebüro unser Teamwork so stark verbessern müssen. Wir verstehen uns doch schon relativ gut. Aber egal, ich freue mich schon drauf." Tue ich nicht. Eher zwinge ich mich zu diesem bescheidenem Wochenende. Ein kleiner Trost ist die Umgebung, weit und breit um den See ist nichts vorhanden außer Wald und ein Camp mit ein paar Hütten.
"Vielleicht kannst du ja Max etwas näher kommen, ich sehe eure Blicke" zwinkerte sie mir zu. Oh Gott solche Gesprächsthemen finde ich zum kotzen, ein Glück werde ich von der Kundschaft die genau im richtigen Moment völlig durchnässt unseren kleinen Laden betritt erlöst.Der restliche Arbeitstag ging relativ schnell vorbei. Zum Feierabend verabschiedete ich mich mit einer Freundlichkeit für die ich einen Oskar hätte gewinnen können wieder bei meinen Kollegen. Nicht Falsch verstehen, sie sind nette Menschen aber irgendwie nervt mich alles. Wahrscheinlich bin ich auch der schlechte Mensch.
Endlich bin ich im unmenschlich überfüllten Bus nachhause. Ich versuche die Menschen die eng neben mir stehen auszublenden und versinke wieder in Gedanken. Fast hätte ich meine Haltestelle verpasst, als ich grade noch rechtzeitig in die Realität zurück kam. Der Bus hält direkt vor der Wohnung von mir und meiner Mutter. Also musste ich mich nur noch die 3 Stockwerke hinaufschleppen, auf dem weg nach oben vielen mir wieder die Worte von Melissa ein. Dann der Schock! Ich musste ja noch meine Sachen packen denn heute ist ja schon Donnerstag !
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Er..(Jason Voorhees FF/Lovestory)
TerrorVerloren in Gedanken und Wunschvorstellungen.Verloren in eine Erscheinung. Endlich trifft sie jemanden der ihre volle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Allerdings steht sie zwischen einem moralischen Zwiespalt. Durch diese Bekanntschaft offenbaren sich...