Die Nachbarin

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Jason schien sich beruhigt zu haben. Ich hatte daraufhin die Idee mit seiner toten Mutter Frieden zu schließen. Eigentlich war ich mir zu 100% sicher, dass er sich die Stimmen seiner Mutter im Kopf nur einbildete. Hier passierte aber schon so viel, was ich mir nicht erklären konnte. Daraufhin ging ich also nun nach draußen. Direkt am Wasser blühten die Nelken welche Jason mir gegeben hatte. Ich pflückte also einen kleinen Strauß zusammen und ging wieder zu der Holzhütte. Vor dem Podest kniete ich mich hin und legte die Blumen ab. "Ich passe auf ihn auf" flüsterte ich leise. Danach wollte ich wieder zurück zu Jason.

Vor Jason seiner Hütte war eine etwas ältere Frau. Ich schätzte sie auch auf 60 oder 70 Jahre. Was macht sie denn hier ? Schnell lief ich zu ihr. "Sie müssen hier schnell verschwinden, sie sind in Gefahr!" Sagte ich leise zu ihr und hoffte, dass Jason nicht wach wurde. Mir tut er ja glaube ich nichts aber was er mit anderen macht die hier her kommen habe ich nun mehr als einmal gesehen. "Schätzchen, verschwinde du lieber von hier." Sagte sie mit einer ziemlich rauen Stimme zu mir. Sofort zückte sie ein Messer und hielt es in meine Richtung. "Wissen Sie denn nicht wer hier wohnt ?" Langsam hatte ich echt die Schnauze voll davon ständig bedroht zu werden. "Mir ist sehr wohl bewusst wer hier wohnt, er hatt schon viele meiner alten Freunde auf dem Gewissen" wollte sie sich jetzt rächen ? Wäre nicht die schlauste Idee. "Was machen sie dann hier?"
"Halte dich gefälligst aus meinen Angelegenheiten raus! Wieso bist du überhaupt noch am Leben?!" Würde ich auch gerne wissen. "Er lässt mich anscheinend hier verweilen. Jetzt sagen Sie schon, was haben Sie vor?"
"Er und Ich haben ein Abkommen. Ich bringe ihm was er braucht, lasse ihn inruhe, dafür lässt er mich am Leben. Ganz einfach. Ich weiß nicht was da vorgeht, dass du noch hier bist. Möchte es auch nicht herrausfinden. Also halte du dich auch fern von mir!" Daher hatte er also das Verbandzeugs und das Essen. Wusste doch, dass er es nicht aus dem nächsten Supermarkt hatte. "Wohnen hier noch mehr Leute ?" Wenn Leute von seiner Existens wissen, wieso haben sie dann noch nicht die Polizei gerufen. "Verdammt das geht dich einen Dreck an." "Beruhigen Sie sich doch mal, wieso wohnen sie hier dann überhaupt noch oder holen keine Hilfe wenn er so gefährlich ist." Ich hatte keine große Angst vor ihr, da ein kleiner Schrei meinerseits wahrscheinlich auch ihr Tot bedeuten würde war es mir egal wie genervt sie von meinen Fragen war. "Weil nichts und niemanden diese Bestie töten kann! Was soll ich in meinem Alter schon noch ausrichten und wohin soll ich gehen!" Im nächsten Moment stand Jason an der Tür. Sie übergab mir den Korb. "Tut.. Tut mir leid.. ehm ich bin schon weg" dann verschwand sie wieder. Ich drehte mich zu Jason "Nette Nachbarn hast du hier" er zuckte nur mit den Schultern.

Der Korb war relativ schwer, ich wusste auch nicht was für ein Inhalt sich darin befand, weil ein Grünes Stofftuch darüber lag. Ich versuchte also den Korb hinein zu tragen. Wie zum Teufel hatte diese zerbrechliche Dame es geschafft und ich bin nach wenigen Metern schon am keuchen. Jason nahm mir den schweren Korb ab und trug ihn ihn zum Tisch. "Danke, ich sollte echt mehr Sport machen." Er drehte sich zu mir und hob meinen Arm hoch. Prüfend schaute er sich ihn an und nickte.  "Schön, dass wir uns da einig sind, also was ist denn in dem Korb ?" Er holte die Sachen heraus und es waren hauptsächlich Lebensmittel. "Ich will ja nicht meckern aber du bist recht stämmig und wir sind zu zweit. Wie soll das für uns beide reichen" wieder nickte er. "Wie oft kommt die Frau denn ?" Er schrieb auf, dass sie alle drei oder fünf Tage kommt. "Hast du wirklich alle ihre Freunde getötet ?" -Mutter- "Sie war das ?" Er nickte.
- Und dann ich - Sein Blick sah relativ Stolz aus. Ich schüttelte nur mit dem Kopf.

Der restliche Tag ging ziemlich schnell  vorbei. Jason war die ganze Zeit unterwegs und ich beseitigte immer mehr, das Chaos in und um Jason seiner Hütte herum. Keine ahnung ob er es gut fand oder schlecht aber jedenfalls hatte er nichts dagegen getan. Als wir uns dann schlafen legen wollten, wollte Jason sich wieder auf den Boden legen. Ich bot ihm aber an, wieder neben mir zu schlafen. Als ich am morgen aufwachte, fühlte ich mich wirklich erholt von dem Schlaf. Wenn ich zuhause geschlafen habe, meist nur drei oder vier Stunden und dann auch immer schlecht aber neben Jason Schlief ich echt wie ein Baby. Langsam zweifle ich auch an meiner Psychischen Gesundheit, weil ich neben einem Verrückten besser schlafen kann als sonst.

Jetzt war es schon Dienstag. Meine Mutter hätte mich also gestern eigentlich zurück erwartet. Zum Glück habe ich ihr nicht genau gesagt wo es hin geht. Zumindest hatte sie so keinen Anhaltspunkt für die Suche. Vielleicht sucht sie ja auch durch meine Nachricht garnicht nach mir und denkt ich bin durchgebrannt, sie sollte mich aber so gut kennen, dass das höchst unwahrscheinlich ist. Jason sein lautes Gähnen riss mich aus meinen Überlegungen. Man könnte glatt denken neben einem liege ein Bär.

Nachdem wir gefrühstückt hatten wollte er wieder los laufen. "Jason wohin gehst du eigentlich ?" -Kontrolle- wahrscheinlich ob jemand wieder seine Ruhe stört. "Darf ich mit kommen ?" Ich wollte nicht schon wieder die ganze Zeit alleine hier rum sitzen. Er nickte und streckte mir seine Hand zu. Ich nahm sie und wir liefen los. Heute ist es noch kälter als gestern, allerdings noch angenehm und auch ist es heute ziemlich windig.  Das Geraschel der Blätter durch den Wind fand ich aber beruhigend und ich hoffte wirklich, dass nicht schon wieder Jemand unsere Ruhe stört. Unsere ? ... Aufeinmal blieb Jason stehen und signalisierte mir, dass ich es auch tuen soll und leise sein soll. Wir hörten, dass in unsere Nähe sich etwas bewegt. "Siehst du Jemanden ?" Flüsterte ich zu ihm. Er hielt mir nur die Hand vor dem Mund aber ich nahm sie wieder weg und hielt meine Klappe. Jason zückte schon seine Machete und machte sich wieder Kampfbereit. Wie kann es sein, dass man im tiefsten Wald ständig gestört wird ? Die Geräusche wurden lauter und es schien als würde gleich etwas aus dem Busch springen. Ich stellte mich schon sicherheitshalber hinter Jason und war ziemlich angespannt. Dann huschte an uns aber nur ein Feldhase vorbei. Ich weiß nicht warum aber ich fande die Situation so komisch, dass ich es mir nicht unterdrücken konnte laut loszulachen. Jason rollte daraufhin mit den Augen und ging weiter.
"Warte!" Er machte so große Schritte, dass ich ihm hinterher rennen musste und völlig außer Puste,  durch mein Lachen wieder bei ihm ankam. Dann sah er mich mit einem Lächeln an. "Was ist ?" Er schüttelte mit dem Kopf, nahm meine Hand und wir gingen langsam weiter. Ich würde gerne wissen wie sich Jasons Stimme wohl anhört. Wenn seine Stummheit psychisch bedingt ist, könnten wir versuchen sie zu heilen. Aber wie soll ich das anstellen ? Davon habe ich keine Ahnung. Da ich wieder in Gedanken versunken war, achtete ich nicht auf den Weg und stolperte über eine große, aus dem Boden herausragende Wurzel. Jason fing mich aber auf und ich lag in seinen Armen. Seine Nähe, wenn wir alleine sind ist für mich genauso beruhigend wie der Wald. "Danke.." wir schauten uns in die Augen. Langsam kam ich seinem Gesicht Näher, es zog mich förmlich an. Ich wusste nicht was da grade passierte aber ich ließ mich drauf ein. Mein Herzschlag schoss in die Höhe und in meinem Bauch fing es an zu kribbeln aber als sich fast unsere Nasenspitzen berührten, erschrak ich mich wegen eines Lauten Donnerknalls. Dann fielen auch schon die ersten Tropfen auf unsere Köpfe. Jason wusste wohl wie gefährlich Gewitter im Wald sein kann. Also nahm er mich auf seine Schultern und rannte zurück. Er hat wirklich eine großartige Ausdauer von der ich nur träumen könnte. Ich hielt mich an seinem Kopf fest und ich hatte echt damit zu tun bei seinem Tempo nicht runter zu fallen. "Jason nicht so schnell!" Daraufhin lief er aber noch schneller. "Ey!" Ich musste wieder lachen, denn ich glaube nicht, dass er wirklich die Absicht hatte mich runterzuschubsen. Jason musste deswegen auch lachen. Sein Lachen hörte sich zwar nicht normal an aber ich fand es schön.

An Jason seiner Hütte wieder angekommen, stellten wir uns unter die Veranda und er ließ mich wieder runter. Es regnete schon so stark, dass ich völlig durchnässt war. "Hast du so etwas wie Handtücher da?" Er nickte und ging rein. Ich wollte nicht so durchnässt hinein gehen. Während ich wartete, sah ich auf dem See zu wie die vielen Regentropfen auf das Wasser schepperten. Ich musste Lächeln, denn in diesem Moment war ich glaube wirklich glücklich. Dann fiel mein Blick auf das gegenüberliegende Camp und mein Lächeln verschwand. Meine Befürchtung wurde war. Was soll ich denn jetzt nur tun ?!

Ich sah jede menge Polizisten...

Er..(Jason Voorhees FF/Lovestory) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt