Ceres PoV:
Es war ein Samstagmorgen, wenn nicht sogar der Samstagmorgen. Das beste Spiel der Saison stand an. Slytherin gegen Gryffindor. Mein ganzer Schlafsaal war schon besonders früh wach und ausnahmsweise hatten wir all die Streitereien und Unterschiede die für schlechte Stimmung sorgten vergessen. Es herrschte ein geschäftiges Treiben.
Daphne suchte verzweifelt ihren Schaal und Ariola hatte ihren besten Mantel verlegt. Kalliope hielt sich den schmerzenden Fuß, den sie sich im Badezimmer angestoßen hatte. Ich wühlte mich durch meinen Kleiderschrank, bis ich endlich meinen grün karierten Rock gefunden hatte, den ich eigentlich nur an besonderen Tagen anzog. Aber, obwohl ich nicht der größte Quidditch Fan war, den es gab, zog ich ihn heute an, ich hoffte darauf, dass wir gewinnen würden, auch wenn Malfoy eigentlich einen Dämpfer gebrauchen könnte. Wegen ihm sollte mein Haus keine wertvollen Punkte verlieren.
„Cee, kommst du endlich?", fragte Daphne mit quengeliger Stimme, sie wollte so schnell wie möglich Frühstücken um die besten Plätze zu bekommen. Ich grinste vor mich hin und griff noch schnell nach meinen silbernen Handschuhen, bevor ich zur Tür rannte. Irgendwo schrie Ariola triumphierend auf, anscheinend hatte sie ihren Mantel gefunden.
Keuchend ließ ich mich neben Daphne und Di auf die Tribüne fallen. Di hatte sich zur Feier des Tages ganz in grün angezogen. Inklusive grünem Mantel mit in einem etwas helleren Ton gestickten Schlangen. Ich sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.
„Was? Das ist gar nichts, eine Erstklässlerin hatte einen Hut mit einem Löwen drauf, der laut brüllt.", meinte sie. Daphne und ich sahen uns an, das war wirklich unter aller würde. Wer machte denn sowas peinliches?
Mit einem plumpsen ließ sich Zabini neben uns fallen eine riesen große Fahne in der Hand. Heute waren echt alle am Durchdrehen.
„Willst du nach dem Spiel zu unserer Siegesfeier kommen, Diana?", fragte er mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht. Diana wirkt erstaunt.
„Sicher, dass Draco, dass so gut finden würde? Schließlich bin ich eine Verräterin, die sich mit Muggelstämmigen abgibt.", sie wirkte etwas zögerlich, das ganze Jahr über hatte sie nichts mit anderen Slytherins als mir und Daphne zu tun gehabt und soweit ich wusste hatte sie bisher immer noch keine Freunde in ihrem Haus.
„Ach, wenn wir gewonnen haben, stört das keinen...", meinte Blaise nur und Daphne nickte bestätigend.
„Doch, mich stört dieser Abschaum schon.", keifte Pansy von irgendwo hinter uns. Ich verdrehte die Augen. Man sollte meinen, dass sie seitdem sie von Dracos Fluch getroffen wurde die Füße stillhielt, aber wenn sie das täte, wäre sie nicht mehr Pansy.
„Wie gut, dass niemand nach deiner Meinung gefragt hat, Parkinson.", zischte ich genervt. Jetzt mischte sich auch noch Bullstrode ein.
„Glaub mir Black, sobald Pansy Vertrauensschülerin ist, wirst du nichts mehr groß zum Lachen haben.", meinte sie gehässig und verfiel dann in ein meckerndes Lachen.
Doch bevor ich noch etwas erwidern konnte ertönte Madam Hoochs Pfiff und die Spieler hoben vom Boden ab. Ein Klatscher flog auf Potter zu und dieser konnte ihm nur knapp ausweichen, einer der Weasleys verpasste diesem einen heftigen Schlag und er flog auf Pucey zu, doch dann hielt er mitten im Flug inne und schoss zu Potter zurück. Der seltsame Klatscher verfolgte ihn noch immer. Normalerweise passierte so etwas nie, die Klatscher sollten möglichst viele Personen vom Besen holen, nicht nur eine. Natürlich freute sich die ganze Slytherin Fankurve darüber, nur hatte ich meine Zweifel, ob es hier mit rechten Dingen zuging. Gerade wurde eine Jägerin der Gryffindors vom Besen geholt, ein Klatscher hatte sie voll erwischt. Die Treiber waren beschäftigt Potter den Arsch zu retten. Oh, das lief ja fantastisch. Ich freute mich schon jetzt auf die Feier nachher.
Schwere Tropfen fielen auf sie nieder und bald waren die Zuschauer fast bis auf die Knochen durchnässt. Lee Jordan der Stadionsprecher verkündete eine sechzig zu null Führung und ich brach zusammen mit Daphne und Di in lauten Jubel aus. Gryffindor war am Verlieren. Dann ertönte Madam Hoochs Pfeife, anscheinend hatte der Kapitän der Gryffindors nach einer Auszeit verlangt. Hätte ich auch, wenn meine Mannschaft am Verlieren war.
„Krasses Spiel! Der Klatscher hat sich ja voll auf Potter eingeschossen!!!", rief Blaise triumphierend über den ganzen Lärm hinweg. Ich nickte und zeigte ihm den erhobenen Daumen. Di kräuselte nur die Stirn.
„Den hat jemand verhext...", murmelte sie. Ich zuckte mit den Schultern.
„Ist doch egal, Hauptsache Slytherin gewinnt!", rief Daphne ausgelassen.
Dann wurde das Spiel wieder angepfiffen. Potter, immer noch verfolgt vom Klatscher legte eine seltsame Aufführung auf seinem Besen hin, während Slytherin noch weitere zehn Punkte machte. Ich stimmte in den Jubel um mich herum ein, als ich sah, wie Potter von dem Klatscher getroffen wurde und sich noch gerade so auf dem Besen halten konnte. Ihm gegenüber schwebte Malfoy und über seinem Ohr, der Schnatz. War der blöd oder was? Er konnte das Spiel doch jetzt beenden. Warum tat er es nicht? Doch Potter musste den Schnatz gesehen haben, denn er rauschte vorwärts, Malfoy machte kehrt und das war der Augenblick, in dem Slytherin das Spiel verlor.
Es war später am Abend, bedrückte Stimmung herrschte im Gemeinschaftsraum. Die meisten Quidditch Spieler ertränkten ihren Frust in Goldlackwasser und hier und dort auch in Feuerwhiskey. Ich saß gebeugt über meinen Hausaufgaben für VgddK, bei denen ich einfach nicht weiterkam. Dieses bescheuerte Gedicht! Konnte Lockhart uns nicht etwas anderes, anspruchsvolleres aufgeben?
Plötzlich öffnete sich die Tür zum Gemeinschaftsraum und eine aufgebrachte Viertklässlerin stürzte herein. Sie wurde von einigen mit bösen und genervten Blicken bedacht.
„Es wurde schon wieder einer Versteinert!", rief sie und hatte nun die ungeteilte Aufmerksamkeit aller. Neben mir keuchte Daphne überrascht.
„Ein Erstklässler aus Gryffindor, der immer mit seiner Kamera herumläuft." Ich wusste sofort wen sie meinte, der Kleine hatte mich schon öfters genervt, von wegen Tochter eines Todessers aus einer legendären Todesserfamilie und so.
Sofort wurde es laut und jeder stellte Vermutungen an, wer dieser Erbe Slytherins wohl sein konnte und wie er das mit dem versteinern hinbekam. Trotz allem hatte ich das Gefühl, dass auch ein bisschen Angst in der ganzen Neugier lag...
„Wer dieser Erbe bloß ist?", wunderte sich nun auch Nott. In seiner Stimme lag leichte Bewunderung.
„Er muss auf jeden Fall etwas gegen diese dreckigen Schlammblüter haben.", höhnte Pansy.
„Gott sei Dank sind wir diesen nervigen Erstklässler los. Der war ja wohl einer der größten Fans von Saint Potter. Potter, kann ich ein Foto mit dir machen? Potter, bekomme ich ein Autogramm? Potter kann ich dies, darf ich das Potter?", äffte Malfoy ihn nach und ich musste leise kichern.
„Fast so schlimm wie Lockhart.", kommentierte ich und Blaise lachte laut los.
„Malfoy, hast du denn keine Ahnung, wer dieser Erbe sein könnte?", fragte Goyle dümmlich, während Crabbe sich grunzend mit Muffins vollstopfte. Diese beiden waren so dumm und so ekelig, da musste sich ja jedes Reinblut für schämen.
„Nein, habe ich nicht und mein Vater will mir nichts verraten. Saint Potter ist es schon mal nicht, das weiß ich. Ich würde ihm aber helfen, wenn ich es wüsste. Ist doch toll, wenn unsere Schule von diesem Abschaum gereinigt wird. Was meinst du Black?", fragte er mich. Ich verzog das Gesicht, wer auch immer der Erbe Slytherins war, ich fand seine Taten nicht toll. Die Muggelstämmigen waren ja nicht minderbemittelt oder etwas Ähnliches, sie brachten eigentlich sogar frischen Wind in dir verstaubte Zaubereiwelt.
„Wer auch immer es ist, er sorgt dafür, dass wir Gefahr laufen bald keine Schule zu haben, die wir besuchen können.", meinte ich gedankenverloren.
„Der Erbe könnte sich doch zumindest uns Slytherins zeigen, wir würden ihn nicht verraten...", meinte nun auch Nott. Ich verdrehte die Augen. Das war mal wieder so typisch...
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Old Hogwarts Sorting Hat
FanfictionCee und Di sind zwei junge Hexen die eigentlich nicht verschiedener sein könnten, und doch finden sie bereits in ihrem ersten Schuljahr zueinander und müssen durch Höhen und Tiefen ihrer Freundschaft gehen. Die Frage ist, schaffen sie es ohne sich d...