Kapitel 27

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Dianas PoV:

Schwärze war das einzige was ich wahrnahm. Sie umhüllte mich als würde es nichts anderes als sie geben. Doch ich wusste, dass das nicht stimmen konnte, meine Erinnerungen sind schließlich nicht verschwunden, nur meine Fähigkeit mich zu bewegen. Mein Gehirn war noch voll funktionsfähig, was es mir möglich machte zu denken. War ich etwa tot? Nein, das konnte nicht sein. Der Spiegel hatte uns schließlich davor bewahrt.

Fühlte es sich so an, wenn man da war, aber nichts tun konnte? Falls ja, dann wollte ich auf keinen Fall ein Geist werden, wenn ich sterbe.

Ich probierte es noch einmal meine Augen zu öffnen. Man darf schließlich nie die Hoffnung aufgeben. Neben meinem Ohr hörte ich Stimmen, doch sobald ich versuchte meine Aufmerksamkeit auf das Gespräch zu lenken, schien mein Kopf kurz vor dem explodieren zu sein. Na gut. Dann eben nicht. Also musste ich mich doch noch etwas gedulden, bevor ich weiter für die Prüfungen lernen kann. Haben sie den Erben gefasst? Und was ist mit Hermine?

Fragen über Fragen, doch bevor ich aufwache werde ich unmöglich welche finden können.

Ich hatte jegliches Gefühl über die Zeit verloren. Es ist nervenaufreibend, einfach nichts tun zu können, jedoch einiges mitzuhören, sogar ausnahmsweise mal ohne es zu beabsichtigen. Häufig hörte ich auch die Stimme meines Vaters, weinerlicher als je zuvor. Doch er konnte doch nicht wirklich hier bei mir in Hogwarts sein? Immerhin nahm er sich so selten Zeit für unsere Familie.

Ich wusste auch nicht, wie viele Monate ich schon hier lag und mich nicht bewegen konnte, doch es schien mitten in der Prüfungsphase zu sein, da alle die hierher kamen von den Ergebnissen sprachen.

Das ist so ungerecht! Vor diesem Zwischenfall war ich eine der Jahrgangsbesten und nun hatte ich noch nicht einmal die Möglichkeit, für die Prüfungen zu lernen, geschweige denn überhaupt das momentane Thema zu wissen.

Doch ich kann auch nicht abstreiten, dass je mehr Zeit verstreicht meine Kräfte langsam zunehmen, doch noch immer ließ mein Körper keine Bewegung zu. Da musste ich wohl doch auf den Alraunen Saft warten.

Es schien fast so, als würden Monate vergehen, in denen ich nichts tun konnte. Man, es ist so nervenaufreibend, einfach nichts machen zu können! Doch so langsam begann auch meine Sorge zu steigen, wie ich bis vor kurzem nicht einmal gedacht hätte, dass es möglich wäre. Hatten sie noch immer keinen Lösungsweg gefunden, um allen versteinerten zu helfen?

Nein, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Leise nahm ich wie so häufig in letzter Zeit Stimmen wahr, die immer aufgewühlter und bedrückter klangen als das vorherige Mal.

„Warum wacht sie denn nicht auf? Selbst Hermine ist schon wach!" „Ich kann es dir doch auch nicht beantworten, Black, aber wenn jemand es schafft aufzuwachen, dann ist es Fudge. Ich bin mir nicht sicher, doch ich meine die vertraute Stimme von Ceres und Malfoy zu hören. Was hat dieser arrogante Flubberwurm bitte an meinem Krankenbett zu suchen? Wenn ich den erwische, Gnade ihm Merlin!!!

Was mich jedoch berechtigter Weise nachdenklich werden ließ war, dass ich es schaffte meine Augen zu öffnen und mit wuterfülltem Blick zu dem blondem Jungen neben meiner besten Freundin sah.

Ich startete tatsächlich den Versuch aufzustehen, was jedoch nicht besonders klug war, wie ich im Endeffekt zugeben musste.

„Wirst du wohl gefälligst sitzen bleiben? Oder bist du noch dümmer als Lockhardt und Longbottom zusammen?" Ceres zusammengekniffenen Augen schienen Feuer in meine Richtung zu schicken.

„Ich bleibe erst liegen, wenn dieses Arschloch sofort den gesamten Korridor verlässt! Was macht er überhaupt hier?" Es schien als würde er zu einer Antwort ansetzen wollen, doch ich schnitt ihm das Wort ab, ehe er auch nur einen Satz formulieren konnte. Meine Sicherungen brannten durch: „RAUS!" Das waren die letzten Worte bevor ich mich endgültig von ihm abwandte und begann Ceres mit Fragen zu löchern.

„Du hast doch hoffentlich Mitschriften für mich im Unterricht gemacht, oder etwa nicht? Wenn nicht, muss ich wohl Hermine fragen." Da viel es mir siedend heiß ein. Verzweifelt schmiss ich meine Arme in die Höhe: „Welchen Tag haben wir heute, und wie soll ich es schaffen, den ganzen Stoff aufzuarbeiten, um nicht durch die Prüfungen zu fallen? ..."

Eigentlich war ich gerade dabei anzulaufen, was jedoch geradewegs von meiner allerliebsten Freundin sofort verhindert wurde.

„Stopp, alles der Reihe nach. Zu deiner ersten Frage, ja, ich und Hermine haben dir Mitschriften gemacht, die alle fein säuberlich in einem Ordner abgeheftet sind, der in deiner Tasche in meinem Zimmer liegt. Zweitens, im Moment findet die Abschlussfeier statt, wo bekannt gegeben wird, dass alle Schüler wieder auf den Beinen sind und die Abschlussprüfungen entfallen. Und drittens, du legst dich hin, ich packe deinen Koffer und bringe dir etwas von deinen Klamotten hoch damit du morgen nicht in Krankenhausklamotten in den Zug steigen musst. Bis morgen!"

Ich merkte wie meine vorherige Kraft zu schwinden begann und ich in einen tiefen, ruhigen Schlaf fiel.

Es war ungewohnt, Hogwarts ein weiteres Mal hinter sich zu lassen, aber würde man sich jemals daran gewöhnen können?

Noch saß ich alleine in meinem Abteil, da ich darüber nachdenken wollte, wieso eigentlich immer etwas passiert, seit Harry Potter wiederaufgetaucht ist. Das könnte doch eigentlich nur bedeuten, dass er einen Feind hat, der ihm eins auswischen möchte und vor nichts und niemandem zurückschreckt. Doch der einzige der in das Schema passen würde, wäre Voldemort. Folglich wird es nicht lange dauern, bis er wieder aufersteht.

Aus meinen zugegebener Maßen beunruhigenden Gedanken wurde ich gerissen von niemand geringeren als Malfoy und seiner kompletten Clique, inclusive meiner besten Freundin. Die einzige Reaktion meinerseits war das heben meiner linken Augenbraue.

Es schien fast so, als würde sich Malfoy schämen, nachdem seine Bodyguards die Tür hinter sich geschlossen hatten. Noch immer schwieg ich, gespannt was wohl als nächstes kommen wird.

„Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war. Das hattest du nicht verdient." Okay, jetzt hat es mir tatsächlich die Sprache verschlagen. Hat er Fieber oder etwas in der Richtung? Anders konnte ich es mir einfach nicht erklären.

Besorgt schaute ich zu ihm auf. „Bist du krank oder hast du dir den Kopf geschlagen?" Augenrollend sah er mir in die Augen.

„Nein, ich habe mir nicht den Kopf gestoßen. Eigentlich wollte ich es dir bereits gestern sagen, doch da wolltest du mich ja nicht sehen, als mache ich es jetzt. Kannst du mir und den anderen bitte verzeihen? Sie haben das nur gemacht, weil ich es auch gemacht habe. Blaise und Daphne waren von Anfang an dagegen." Beschämt wandte der sonst so stolze Erbe der Familie Malfoy den Blick ab.

Ich konnte ihnen einfach nicht länger böse sein, schon gar nicht nachdem ich beinahe gestorben wäre. „Klar." Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Mehr als dieses eine Wort brauchte keiner von uns zu hören oder sagen um zu verstehen, dass wir uns keinesfalls mehr so leicht trennen oder zerstören lassen würden.

Schon gar nicht von innen heraus.

Schon gar nicht von innen heraus

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03, 2020 ⏰

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