Ceres PoV:
Endlich waren Ferien. Dieses Jahr war ich an Weihnachten zu Hause verbringen, obwohl ich keine Lust auf die ewigen Streitereien zwischen meiner Mutter und Colm hatte. Doch ich brauchte dringend eine Pause von Malfoy, den konnte ich einfach nicht mehr aushalten.
Eigentlich war es ganz lustig, doch am Heiligabend, stritten sie sich richtig, meine Mutter schrie und brüllte und nannte Colm einen bescheuerten und betrügerischen No-Mag. Da wusste ich, dass es vorbei war. Kurze Zeit später stürmte sie in mein Schlafzimmer und sagte mir, ich sollte packen. Wir würden aus diesem mit Irrwichten und Idioten gefüllten Haus verschwinden.
Ich befolgte ihre Anweisungen schweigend, obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte, wo sie hinwollte. Als ich dann mit meinem Koffer in der Hand aus dem Zimmer trat, wartete meine Mutter schon auf mich. Sie trug eine schlichte weiße Bluse und einen langen dunkelblauen Rock mit einem schwarzen Mantel. An ihren Händen glitzerten Ringe und zum ersten Mal in meinem Leben, sah meine Mutter wie eine richtige Hexe aus. Ich lächelte leicht.
„Ich denke, ich sollte neu anfangen. Ab jetzt bin ich wieder das, zu dem ich geboren wurde.", erklärte sie trocken und schenkte mir dann doch ein kleines Lächeln. Jetzt konnte ich erahnen, wie meine Mutter früher war, bevor sie sich der Magie abgeschworen hatte. Eine coole und taffe Hexe, die vor nichts zurückschreckte um ihr Ziel zu erreichen.
„Wir werden zu einem Strandhaus apparieren, dass der Familie Black gehört. Wir werden natürlich ein bisschen Hilfe brauchen und ich sehe nicht ein, warum wir keine Hauselfen beschäftigen sollten. Ruf doch bitte den Hauself der Blacks zu dir Süße.", meinte meine Mutter und ich konnte schon beinah die Rädchen in ihrem Kopf rattern hören.
Die riesige Eingangstür schlug hinter uns zu und meine Mutter griff nach meiner Hand. Dann griff sie nach meinem Arm und ich fühlte mich, als hätte mich jemand durch einen Schlauch gepresst. Stöhnend kniff ich die Augen zusammen und mein Magen fuhr Karussell, zu meinem Glück wehte eine steife Brise mir frische Luft um die Nase, sodass ich dem Drang zu kotzen überwinden konnte.
Zögernd richtete ich mich auf und sah mich um. Wir befanden uns auf einer Klippe, ein Pfad führte herunter zum Strand und hinauf zu einem Haus, dass von einer großen Hecke mit Eisentor umgeben war. Meine Mutter hatte dieses schon fast erreicht. Schnell versuchte ich zu ihr aufzuholen. Und erreichte sie schließlich, als sich das Tor langsam und quietschend öffnete.
Zögernd folgte ich ihr und betrachtete den erstaunlicherweise gepflegten Vorgarten. Sollte hier nicht alles zugewuchert sein? Und verwahrlost aussehen? Schließlich hatte sich niemand um das Grundstück gekümmert und das seit Jahren. Doch dann fiel mir ein, dass Kreacher ja da war und auch das Haus der Blacks in London seltsamerweise ziemlich staubfrei war.
Meine Mutter stand schon vor der Eingangstür und wartete auf mich. Schnell überwand ich die letzten paar Meter. Meine Mutter zog ihren Zauberstab heraus und legte ihn auf den Türknauf, dieser leuchtete einmal kurz auf und die Tür glitt geräuschlos zur Seite.
Auf der anderen Seite erwartete uns ein Staub und Spinnenweben freier Flur, nur die Möbel waren mir weißen Laken abgedeckt, und Kreacher. Der Hauself stand dort, als hätte er mich und meine Mutter schon erwartet.
„Miss Black, Mrs Black, ich habe sie bereits erwartet. ", meinte der alte Hauself. Es war das erste Mal, dass jemand meine Mutter Black mit Nachnamen nannte, ich wusste gar nicht, dass sie und mein Vater verheiratet waren.
„Kreacher. Danke dass du dich so gut um das Haus gekümmert hast. Ich hoffe du hast besorgt, worum ich dich gebeten habe.", meinte Mutter und war sichtlich bemüht höflich zu bleiben. Anscheinend verstanden sie und Kreacher sich nicht besonders.
„Ja, Mrs Die Kleine ist zwar ziemlich verängstigt und will mir nicht ihren Namen sagen, aber sie ist frei geboren und auch noch nicht versklavt worden. Sie hat sich in der Vorratskammer versteckt.", auch der Hauself wirkte nicht gerade fröhlich, aber das war er bisher nie gewesen.
„Cee, Schatz, kannst du dich bitte um die kleine Hauselfe kümmern, die ich einstellen will? Ich habe sie neulich ganz allein an der Straße gesehen und sie tat mir leid...", erklärte sie. Ich nickte. Meine Mutter hatte schon immer ein großes Herz gehabt. Sie hatte Milch für streunende Katzen vor die Haustür gestellt und im Winter immer Futterhäuschen für Vögel. Immer wenn wir an Obdachlosen vorbeikamen hat sie ihnen Geld gegeben, selbst wenn sie nicht viel dabeihatte.
Zögerlich folgte ich Kreacher in die Küche und setzte mich neben die kleine Tür, die anscheinend zur Vorratskammer gehörte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Gespräch anfangen sollte. Ich war eigentlich nicht der einfühlsame Typ, sonst wäre ich nach Hufflepuff gekommen und nicht nach Slytherin.
„Hey... Wir wollen dir nichts Böses... ähm... okay, meine Mom und ich sind Reinblütig, aber meine Mutter stammt aus Amerika und da ist die Sklaverei schon längst abgeschafft...", meinte ich stockend und versuchte nicht allzu verschreckend zu klingen.
„Verschwinde!", erklang eine leise piepsige Stimme hinter der Tür.
„Wirklich, ich lüge nicht. Meine Mutter hat dich alleine an der Straße sitzen sehen und sie kann einfach nicht zusehen, wie unschuldige leiden... Würdest du mir denn wenigstens deinen Namen nennen?"
„Abby", kam es so leise, dass ich die Antwort fast nicht verstanden hatte.
„Hallo Abby. Ich bin Ceres, eigentlich Ceres Cassiopeia Black und bevor du abhaust, ich werde garantiert niemanden köpfen, weil er etwas falsch gemacht hat. Ich bin doch kein Monster und auch keine Todesserin. Ich würde niemals jemanden ohne Nase folgen.", erkläre ich und versuche zu scherzen, was anscheinend nicht so gut klappt, wie ich mir gedacht habe.
Seufzend lehne ich mich zurück, so langsam weiß ich wirklich nicht mehr was ich tun soll. Doch dann geht plötzlich die Tür auf und große hellblaue Augen sehen mich an. Dann schiebt sich eine etwa kniehohe Gestalt heraus und sieht betreten auf den Boden.
„Wenn die Miss Abby anstellt, will Abby keinen Lohn. Das gehört sich nicht.", erklärt sie. Ich lege den Kopf schief und seufze, es hätte wahrscheinlich eh keinen Zweck, zu versuchen sie davon zu überzeugen, wie wichtig Geld ist. Also nicke ich nur leicht.
„Für Abby ist es eine große Ehre einem Mitglied der ehrwürdigen Familie Black zu dienen. Abby steht euch und eurer Mutter stets zur Verfügung. Kann Abby etwas für die Miss tun?", fragt die Elfe leise. Anscheinend ist sie ziemlich jung und schüchtern.
„Ja... Es wäre nett, wenn du mir hilfst, meine Sachen in mein Zimmer einzuräumen...", meine ich zögerlich. Bei Kreacher habe ich irgendwie nicht solche Hemmungen ihm etwas zu Befehlen. Aber Abbys Augen leuchten fröhlich auf und sie greift nach meinem Koffer, den ich achtlos in der Küche habe fallen lassen. Dann schnipst sie und ist in einer rosa Wolke verschwunden. Verwirrt starre ich auf die Stelle, wo Abby eben noch stand und muss dann plötzlich Lächeln. Die Hauselfe ist furchtbar süß.
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Old Hogwarts Sorting Hat
FanfictionCee und Di sind zwei junge Hexen die eigentlich nicht verschiedener sein könnten, und doch finden sie bereits in ihrem ersten Schuljahr zueinander und müssen durch Höhen und Tiefen ihrer Freundschaft gehen. Die Frage ist, schaffen sie es ohne sich d...