Sie nannte ihn Charles.

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Was wäre gewesen, wenn Charles Smith die Chance genutzt hätte, sich an der Treppen zur roten Tür in der Elm Street vorzustellen. (Mehrere Kapitel sind geplant.)

Dieses ist ein wenig kurz geraten:

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Es war ein wundervoller sonniger Herbstnachmittag im November. Bunt gefärbte Blätter tänzelten mit Hilfe leichter Windwogen unbeirrt die Straßen und Fußwege auf und ab.

Mit Ausnahme des jungen Mannes, der gerade den Helm am Lenker seines Motorrades befestigte, war Elm Street um diese Tageszeit fast menschenleer. Seine Hand wirbelte mit einer schnellen Bewegung durch das blonde volle Haar, um die Frisur zu richten. Danach zupfte er die Ränder seiner Lederjacke zurecht und blickte die Stufen hinauf zur roten Tür des Hauses, vor welchem er sich befand. Seine blauen Augen waren von dunklen Rändern umrissen. Sein Blick wirkte müde aber rastlos. Es war offensichtlich, dass ihm nötiger Schlaf fehlte. Er zückte einen Zettel aus der Hosentasche und prüfte noch einmal die von ihm eigenhändig notierte Adresse: 111 Elm Street, Riverdale

Er schloss die Augen, spannte Zeigefinger und Daumen mit festen Druck um sein Nasenbein und atmete tief nach Ruhe ringend durch. Die Angst, die ihn seit Beginn seines Weges hierher begleitete, ließ sich dennoch nicht abschütteln.

Er stieg die Treppen hinauf, hielt kurz inne ehe er sein Erscheinen durch ein energisches Klopfen an der roten Holztür ankündigte.

Die Tür wurde wenig später sehr schwungvoll geöffnet. Eine zierliche, in Pastellfarben gekleideten Frau stand ihm gegenüber. Ihr blondes schulterlanges Haar glänzende seidig im feinen Sonnenlicht, das Tiefblau ihrer Augen hypnotisierte seinen Blick. Ungeduldig verzog sie die Mine, als der junge Mann sie schweigend anstarrte.

„Und ....? Wie kann ich helfen?"

Er öffnete den Mund um zu antworten, doch seine Stimme versagte und endete in einem verzweifelten Seufzen.

„Hallo? Ich warte noch immer auf eine Antwort. Ich habe keine Zeit zu verschenken, junger Mann."

Der Kloß in seinem Hals wollte sich nicht lösen. Panik durchrauschte seinen Körper.

Sie schüttelte den Kopf, rollte genervt die Augen als Zeichen und war drauf und dran die Tür vor seiner Nase zu zuschlagen, als er seine Worte, unbeabsichtigt harsch, herausquälte:

„Sind Sie Alice Coop.... Ich meine Smith? Sind Sie Alice Smith?"

Sie drehte sich abrupt in seine Richtung zurück. „Wer sind Sie?", ihre Stimme klang unsicher und war dabei gänzlich zu versagen.

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