Rückkehr

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Sie hasste sich. Sie hasste sich selber dafür, dass sie wieder in ihre eigene Falle getappt war. Alte Wunden rissen auf, schmerzten mehr denn je. Sie wusste es von Anfang an. 25 Jahre lang konnte sie ihre Gefühle für diesen Mann nicht bekämpfen, nur verstecken. Wie sollte sich das jetzt ändern? Jetzt, nachdem sie so häufig mit ihm ins Bett gestiegen war, um, wie sie es sich selber immer wieder ins Gedächtnis rufen musste, den Moment zu leben, die Vergangenheit hinter sich und die Zukunft auf sich zukommen zu lassen. Das Begehren, die Sehnsucht nach ihm war immer da. Sie fürchtete den Tag, an dem er sich von ihr abwenden würde, wie so oft zuvor. Also nahm sie von ihm, was sie kriegen konnte, solange er es zuließ. Und der Preis dafür war, dass sie ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Sie wollte ihn. Sie liebte ihn.

Er hang an ihren Lippen, forderte gierig nach ihrer Zunge. Er hatte sie so unglaublich vermisst. Er war zu feige ihr seine Gefühle zu gestehen. Sie würde ihn auslachen, da war er sich sicher. Sie war die eine Frau, vor der er sich immer versuchte zu schützen, weil sie sein Herz in den Händen hielt. Immer, wenn sich das Gefühl in ihm ausbreitete, dass sie ihn abweisen würde, die Dinge zwischen ihnen beenden würde, war er schneller und stieß sie von sich. Wütend und unfair. So war das früher einmal aber jetzt? Er hatte sich geändert aber diese unsägliche Angst vor einem nein, ohne sie zu sein, begleitete und lähmte ihn, so dass er sich mit dem, was sie ihm gab, begnügte. Er schwieg, lebte den Moment, wie beide es zuvor vereinbarten. Er versuchte ihr zu zeigen, dass es ihm ernst war, dass er sie liebte. Es reichte nicht.

FP hatte schon kurz nachdem er mit Jughead die Grenze nach Riverdale überschritten hatte, Kontakt zu Alice aufgenommen. Und als sein Sohn sich verabschiedete, um seinerseits Betty aufzusuchen, wartete er ungeduldig fast eine Stunde in seinem Truck in der Nähe des  Cooper Hauses bis Alice endlich vor ihm auftauchte und zustieg.

Die vielen Menschen rund um das Haus hatten ihn zuvor irritiert. Und als Alice ihm offenbarte, dass Betty die Kinder aus den Fängen der Barmherzigen Schwestern befreit hatte, konnte er seine Augen trotzdem kaum von ihrem Mund lösen.

Er startete den Motor, doch wirklich weit rollten die Räder des Wagens nicht. Alice hatte sich bald über seinen Schoss geschoben und nestelte ungeduldig am Gürtel seiner Hose. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, suchte das Leuchten in ihren Augen und fand noch soviel mehr. Ihre Finger wanderten langsam über seine Brust während er mit einem langen zärtlichen Kuss das Wiedersehen besiegelte. Doch Alice hatte andere Pläne. Zu groß war der Drang nach ihm und der verlorenen  gemeinsamen Zeit. Hastig umschloss sie seine Unterlippe gekonnt mit ihren weichen Lippen ehe sie hungrig zubiss. FP stöhnte als ihre Zähne sich in sein sensibles Fleisch bohrten. Fast entschuldigend leckte sie ihm fürsorglich über die malträtierte Stelle ehe ihre Zunge in seinem Mund verschwand.

Alice rutsche unruhig auf seinem Schoss auf und ab. Wieder und wieder rollte sie über die größer werdende Beule in seiner Hose. FP konnte sie heiss und nass durch den Stoff fühlen. Ein leises Seufzen kam ihm über die Lippen als Alice seinen Penis mit festen Griff aus der Enge befreite. Sie verlor keine Zeit, kreiste zwei-, dreimal mit dem Daumen über die sensible Spitze seines Schaftes, schob ihren Slip unter dem Rock beiseite, ehe sie sich positionierte und ohne Vorwarnung auf ihm nieder sank. Ihre Zungen verschmolzen sofort zu einem Ganzen während sich ihre Bewegungen langsam an einen gleichmäßigen Rhythmus miteinander herantasteten. Wochen zuvor hatte FP gesagt, dass es sich richtig anfühlte, dass zwischen Ihnen. Er hatte Recht. Als sich ihre Blicke kreuzten, als sie ihn tief in sich spürte, seine Hände sich verzweifelt in die Rundungen ihrer Pobacken krallten, um ihr noch näher zu sein, war sie kurz davor, ihm ihre Gefühle preiszugeben.

„FP?"

Er nahm den ernsten Unterton in ihrer Stimme sofort war. Schwer atmend zwang er sie, ihn anzuschauen. Er stoppte jegliche Bewegung, hielt sie fest an den Hüften, um ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich zu richten. Seine Augen suchten nach der Wahrheit. Hoffnung flackerte ihn ihm auf.
„Was ist es, Alice? Sag es mir!"

Sie hielt seinem Blick stand für unendliche Sekunden. Dann verlies sie der Mut. Vergrub ein weiteres Mal jeglichen Anflug vom Gefühl von Liebe ganz tief in ihrem Inneren. Sie schüttelte den Kopf. Ihre Finger berührten vorsichtig seine Lippen. Sie wollte sie spüren auf ihrer Haut.
„Hör nicht auf.", flüsterte sie fast flehend. In den Rändern ihrer Augen hatten sich Tränen gebildet. Sie wollte ihn so sehr.
„Ich brauche Di..., das jetzt!"

Die unausgesprochene Wahrheit schmerzte. Beiden.

Enttäuscht aber verständnisvoll nickte FP. Erneut überließ er Alice die Kontrolle und gab sich ihr willig, ohne Wiederwehr hin. Diesmal fanden sie ihren Rhythmus schneller. Mit jedem Auf- und Abgleiten berührte sie seine Lippen, spürte seinen stockenden Atem heiss auf ihrer Haut brennen. Ihre Hände suchten und fanden Halt in seinen Haaren. FP stöhnte auf, als sie eher unbeabsichtigt ihre Position um wenige Zentimeter änderte und er damit noch tiefer in sie eindrang. Der Orgasmus, der sie beide wenige Minuten später nahe beieinander überkam, war intensiv. In einer engen Umarmung klammerten sie sich aneinander, genossen erschöpft aber zufrieden die Sekunden des innigen Momentes.

Die wochenlange Trennung hatte ungeahnte Spuren, ein Chaos von Gefühlen hinterlassen. Es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Realität FP und Alice vor die harte Entscheidung stellen würde, was sie wirklich wollten.

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