Kylea fiel es schwer ihre Augen zu öffnen. Ein dröhnender Kopfschmerz verbot es ihr die Sonnenstrahlen zu erblicken, welche sanft ihr Gesicht kitzelten. Unter ihren Fingern spürte sie warme Haut. Sie glitt an ihr entlang und erkannte das es die Brust eines Mannes war. Sofort öffnete sie die Augen. Ein stechender Schmerz brachte ihre Schläfen zum pochen. Erleichtert blickte Ryan auf sie hinab. Sofort entspannte sie sich. Sie sah sich um und fand sich selbst auf einer Lichtung wieder. Verblüfft musterte sie ihn.
,,Du hast es geschafft. Du hast uns da raus geholt.'', flüsterte sie dankbar. Sie legte eine Hand auf seine Brust und sah ihm tief in die Augen. Er ergriff ihre Hand und küsste sie sanft. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auf ihm saß. Sie rückte etwas noch etwas näher an ihn heran. Er legte ihr seine Hand auf den Rücken während er ihre behutsam auf seine Wange legte. In Ryans Blick lag ein tiefes unersättliches begehren. Er verschlang sie mit seinen Blicken während sie genau das selbe tat. Leicht strich er über die Würgemale an ihrem Hals bis hin zu ihrer Schulter wo er kurz verweilte ehe er behutsam ihren Oberarm ergriff und besorgt betrachtete. Ein wütender Ausdruck erschien auf seinem markanten Gesicht.
,,Er hat dir weh getan.'', stellte er frustriert fest ohne den Blick von dem provisorischen Verband um ihren Arm abzuwenden. Kylea legte beide Hände um sein Gesicht und zwang ihn sie anzusehen.
,,Du hast mich gerettet.'', beteuerte sie und stich sanft über seine Wange.
,,Wir sind diesen Weg gegangen weil ich dich dazu gedrängt habe. Wären wir da geblieben wo es sicher ist, dann wärst du auch nicht verletzt und...'', ehe er weiter reden konnte legte sie ihm einen Finger auf seine vollen Lippen.
,,Hör auf so einen Quatsch zu reden.'', sagte sie mit einem festen Unterton in ihrer Stimme. Langsam beugte sie sich nach vorn sodass ihre Stirn seine berührte. Er schloß die Augen und atmete ihren Duft ein. Sanft strich sie mit den Daumen über seine Wange. Ohne Vorwarnung legte er seine starken Arme um ihren zierlichen Körper und legte seine Lippen auf ihre. Sie erwiderte seinen innigen Kuss sofort und stöhnte leise auf als er sie fester an sich drückte. Kylea vergrub ihre Hände tief in seinen Haaren. Sanft küsste er die deutlich sichtbaren Male auf ihrem Hals.
,,Dir wird niemand mehr weh tun. Das verspreche ich.'', flüsterte er in ihre Halsbeuge ehe er mit seinen zärtlichen Küssen fortfuhr. Ein Schauer durchlief sie und sorgte dafür, dass sich jedes einzelne Härchen an ihrem Körper aufstellte. Ihr Leben lang hatte man ihr erzählt, dass man auf sie aufpassen würde. Dabei wusste sie selbst, wie man auf sich acht gibt. Sie brauchte keinen Beschützer. Jedoch war Ryan der erste Mann bei dem sie sich durch diese Worte nicht in ihrer Stärke und Unabhängigkeit angegriffen fühlte. Also verbiss sie sich den schnippischen Kommentar, welcher zu entgegnen ihr schon zur Angewohnheit geworden war.
,,Was glaubst du wie lange wir weg waren?'', fragte Ryan nach einer Weile. Die Sonne stand nun schon hoch am Himmel und tauchte die Welt um sie herum in ein surreal friedliches Bild.
,,Zu lang. Wir sollten vielleicht langsam zurück. Pá macht sich bestimmt schon Sorgen.'', antwortete sie.
Sie rappelten sich hoch und schlugen die Richtung bei welcher Kylea sich sicher war, dass sie sie Nachhause führen würde.
,,Was glaubst du woher der Mann in der Höhle gekommen ist?'', erkundigte Ryan sich neugierig. Sie dachte einen Moment darüber nach ehe sie antwortete.
,,Die Alten Zjins unseres Stammes erzählen viele Geschichten. Viele Handeln von einem alten Volk unter unserer Erde. Ihre weiße Haut brennt wie Feuer wenn sie in die Sonne treten. Sie haben schneeweißes Haar und schmücken ihre Haut mit Narben statt Farben wie wir es tun. Man sagt, dass man in ihren Augen seinen eigenen Tod sieht wenn man einem von ihnen begegnet. Aber man sagt auch, dass ihr Stamm längst nicht mehr am Leben sein kann. Die Böden unter der Erde sind nicht fruchtbar und an die Oberfläche haben sie sich nie gewagt. Das sind alles nur Legenden. Niemand der noch am Leben ist hat sie jemals gesehen.'', nachdenklich trat sie einen kleinen Stein zu ihren Füßen vorwärts.
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Long way home
Teen Fiction,,Ihr kommt hier her, fällt unsere Bäume, fischt unsere Fische und jagt unser Fleisch. Ihr denkt alles gehört euch, aber so läuft das nicht!", ihr fester Blick fixierte seinen. ,,Denkst du ich will hier sein? Ich würde auch lieber Zuhause sein als m...