Zwölfter Dezember

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Als James an diesem Morgen aufwachte, war irgendetwas ... anders. Verschlafen rieb er sich die Augen und schob die Vorhänge seines Himmelbetts beiseite, um aufzustehen. Er schlurfte ins Bad und wieder hinaus, zog sich an und suchte nach seiner Brille.

"Auf deinem Nachttisch, Krone, wie immer", hörte er Sirius brummen. "Deine Augen müssen eine absolute Katastrophe sein, dass ich dir das jeden Morgen wieder sagen muss." 

James fand seine Brille und blinzelte ein paar Mal, als er wieder sehen konnte. Dann bemerkte er endlich den Unterschied: Draußen war alles weiß. Also, Schnee hatte auch vorher schon gelegen, aber er war schon wieder dabei gewesen, zu schmelzen - und jetzt schneite es richtig. Das Schneegestöber war so dicht, dass man kaum ein paar Meter weit sehen konnte. 

"Leute, das müsst ihr sehen!" James riss alle Vorhänge auf und erntete nur mürrisches Knurren von seinen Freunden.

"Krone, es ist verdammt noch mal eine halbe Stunde bis zum Frühstück", schimpfte Sirius und zog seine Vorhänge wieder zu. "Warum bist du schon auf?" 

James zuckte mit den Schultern. "Ich war wach", sagte er. "Jetzt schaut euch doch diesen Schnee an! Das ist doch Hammer!"

Remus lachte verschlafen."Kaum schneit es, wird unser Jamsie zum Kleinkind", meinte er belustigt und schwang seine Beine über die Bettkante, während Peter schon wieder schnarchte.

James' gute Laune hielt an, bis er erneut Waters bei Lily sah.

"Ich hoffe für ihn, dass er sich nicht an sie ranmacht", knurrte er und stellte seine Kaffeetasse so heftig auf dem Tisch ab, dass das heiße Gebräu überschwappte und er sich die Finger verbrannte. Lachend reichte Sirius ihm eine Serviette.

"Lach nicht", brummte James. "Ich mein's ernst, der kann was erleben, wenn er sie mir wegnimmt."

"Entspann dich mal, Krone", nuschelte Peter mit vollem Mund. "Sie wird dich garantiert nicht nehmen, wenn du so schnell so eifersüchtig wirst." Remus musste ein Grinsen unterdrücken und schlug Peter auf die Schulter.

"Premiere, meine Freunde", verkündete er feierlich. "Peter Pettigrew gibt Beziehungstipps!" Nun konnten sie sich nicht mehr zurückhalten und brachen in Gelächter aus. Sogar James ließ sich mitreißen und vergaß für einen Moment Waters und Lily, die sich soeben auf den Weg zur Bibliothek machten.

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"Und, ist die Tasche heute leichter?", fragte Alex lächelnd, während sie nebeneinander her zur Bibliothek gingen. 

Lily nickte und lächelte zurück. "Definitiv", antwortete sie. "Mittwochs ist es immer am schlimmsten, vor allem, wenn ich mal wieder nicht widerstehen kann und mir neue Bücher ausleihe."

Alex lachte und hielt ihr die Tür auf. "Das kenne ich", sagte er. "Diese Bibliothek ist einfach unerschöpflich." Sie unterhielten sich noch eine Weile und Lily ertappte sich dabei, dass sie wünschte, ihn früher kennengelernt zu haben. Er war ein angenehmer Gesprächspartner und dabei witzig und unglaublich intelligent zugleich. Und Alex war wirklich ein Gentleman - er hielt ihr jede Tür auf und nahm ihr, in der Bibliothek angekommen, jedes Buch ab, das sie aus dem Regal zog.

Zusammen schafften sie es über die schwierige Stelle in der Übersetzung für Alte Runen hinweg und wurden dann schnell fertig.

"Wollen wir öfter zusammen arbeiten?", fragte Alex, während sie ihre Sachen zusammenzupackten. "Mit dir macht es viel mehr Spaß als allein." 

Lily lächelte ihm zu. "Gern", antwortete sie. "Ich bin dafür, dass wir uns einfach zwei Stunden vor dem Abendessen hier treffen - wenn du nicht gerade Training hast - und Hausaufgaben machen. Was sagst du?" Alex nickte und reckte beide Daumen nach oben.

Das Experiment | Ein Jily-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt