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Sicht Felix

Als ich aus der Schule kam, fand ich meinen Vater bei mir zu Hause vor, was mich eigentlich sehr freute, nur beim genaueren Hinsehen doch nicht so toll war.

"Hey Appa.. Warum packst du deine Sachen..?", fragte ich ihn vorsichtig und setzte mich auf das eigentlich gemeinsame Bett meiner Eltern.

"Ich ziehe aus."

"Du was? Nein, bitte. Bitte nicht. Das kannst du nicht machen..", entsetzt sah ich ihn an, doch er schüttelte den Kopf.

"Es tut mir wirklich unendlich leid, dass du hier so mit reingezogen wirst, Felix. Aber so kann das nicht weitergehen.", traurig lächelte mein Dad mich an und strich mir kurz durch meine leicht zerzausten Haare.

"Aber es gibt doch bestimmt eine logische Erklärung für das, was passiert ist..", murmelte ich leise.

"Das wäre so schön. Aber es ist eben nicht der Fall und jetzt streiten Mum und ich uns nur noch."

"Ich weiß. Liebst du sie denn gar nicht mehr..?"

"Doch schon, aber so macht das gerade alles keinen Sinn.  Wenn wir keinen Ansatz haben wird es nicht besser werden. Verstehst du, Lixie?"

Leise seufzend nickte ich, wollte das aber trotzdem alles nicht wahrhaben. Ich traute keinem der beiden zu etwas Dummes gemacht zu haben und sich dann anzulügen. So waren meine Eltern einfach nicht.

Aber andererseits hatte ich keine Ahnung, was sonst passiert sein sollte.

Ich wollte nicht, dass meine Eltern sich jetzt trennten. Wir waren nicht perfekt, aber trotzdem waren wir eine Familie. Eine sich liebende Familie.

Ich musste an Jisung denken; er hatte es so schwer. Ich wusste zwar nicht alles über ihn, aber eine tolle Familie, die für ihn da war hatte er definitiv nicht. Und man sah ihm immer wieder an, wie sehr er darunter litt. Klar, er hatte Minho und den Rest von uns als Freunde, aber trotzdem war das einfach nicht das gleiche.

"Wo ziehst du denn überhaupt hin..?", kam es mir plötzlich in den Sinn und ich hoffte, dass es nicht weit weg war. Allerdings war genau das Gegenteil der Fall.

"Zurück nach Australien."

"Was?!"

"Hier in der Umgebung ist nichts Passendes und außerdem lebt der Rest unserer Familie dort.", erklärte er mir, während ich ihn nur entgeistert ansah.

"Aber trotzdem.. Du hast uns hier und deinen Job und deine Freunde.."

"Ich kann dort auch arbeiten, ich weiß auch schon wo. Aber ich kann nicht hierbleiben, Felix, es tut mir so leid."

Liebevoll schloss mein Vater mich in seine Arme und ich drückte mich einfach nur unfassbar fest an ihn und schloss meine Augen, in der Hoffnung, das hier wäre alles nur ein schlimmer Traum. Aber das war es eben leider nicht.

Nach einiger Zeit löste ich mich langsam. Ich war den Tränen nahe, wollte aber nur sehr ungern vor ihm weinen.

"Wann bist du weg..?"

"Nächsten Montag, also in vier Tagen."

"I-Ich will aber nicht, dass du gehst..", schluchzte ich nun leise, weshalb er mich wieder umarmte und versuchte mich zu trösten.

Irgendwann beruhigte ich mich tatsächlich wieder und wischte mir erstmal die unzähligen Tränen aus meinem Gesicht. Und plötzlich fasste ich einen Entschluss.

"Ich komme mit."

my fault - changlix, minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt