Sicht Felix
Mein Dad war dagegen, dass ich mit ihm nach Australien kam. Meine Mum war hier. Meine Freunde auch. Changbin auch. Und zur Schule ging ich auch noch.
Trotzdem wollte ich das alles nicht. Nur mittlerweile war ich etwas unsicher, ob ich wirklich mitwollte oder nicht. Im Großen und Ganzen auf jeden Fall, aber ich würde wirklich viele Freunde verlassen, die mir unfassbar wichtig waren.
Mittlerweile lag ich in meinem Bett und starrte stumm meine Zimmerdecke an. Die Zeit verging extrem langsam, ob das gut war wusste ich nicht.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es mal wieder viel zu spät war. Morgen war erst Freitag, deswegen durfte ich mich noch einen Tag durch die Schule quälen, bis dann endlich das lang ersehnte Wochenende kam. Allerdings bedeutete das auch, dass mein Dad dann bald weg wäre.
Warum konnte sich das nicht einfach alles klären? Ich wollte einfach nicht, dass meine Familie jetzt auseinanderbrach. Außerdem hatte ich extrem große Angst davor, dass das meine Depressionen vielleicht wieder verschlimmern könnte.. Klar, ich würde alles tun, damit es nicht so kam und falls doch, dagegen anzukämpfen. Aber oftmals bin ich in solchen Phasen einfach zu schwach dafür.
Ich dachte einfach viel zu viel nach. Wenn das vielleicht mal ein bisschen weniger wäre, würde eventuell nicht alles so kompliziert sein, wie es gerade eben war.
Seufzend schloss ich meine Augen und versuchte heute nun bestimmt schon zum zehnten Mal einschlafen zu können. So einfach ging das aber leider nicht. Na toll.
Ich konnte Changbin nicht verlassen. Wenn ich mit nach Australien gehen würde, würde ich unsere Beziehung quasi beenden. Und das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich glaubte nämlich auch nicht so wirklich daran, dass Fernbeziehungen so gut funktionierten. Vielleicht für eine Weile, aber letztlich würde sich jeder auf sein eigenes Leben vor Ort konzentrieren und den anderen irgendwann vergessen.
Und schon wieder war ich mit meinen Gedanken abgedriftet...
Ein weiteres Mal versuchte ich jetzt zu schlafen, was mir nach einiger Zeit auch tatsächlich gelang.
-
"Du siehst echt fertig aus.", war Jungkook's Begrüßung, als wir uns am nächsten Morgen in der Schule begegneten. Ich bestätigte das ganze nur mit einem Nicken und ging dann weiter durch den Flur in Richtung unseres Klassenraumes.
Jungkook wusste nichts von der Sache mit meinen Eltern, da war Changbin immernoch der einzige und das würde wohl auch vorerst so bleiben. Demnach konnte Kookie aber auch nichts von der Sache mit Australien und dem ganzen anderen Kram wissen.
In der Klasse angekommen setzte ich mich auf meinen Platz und sah mich erstmal etwas um.
"Minho-Hyung? Ist alles okay?", fragte ich dann den Älteren, der mir plötzlich ins Aus gestochen war. Er saß ebenfalls an seinem Platz und lag mit dem Oberkörper auf dem Tisch.
Als er meine Stimme vernahm, richtete er sich langsam auf, schüttelte auf meine Frage hin den Kopf und sah mich mit leeren Augen an. Musste heißen, dass irgendwas absolut nicht stimmte. Sonst konnte man immer ein Glänzen oder zumindest Hoffnung in seinen Augen erkennen. Aber gerade sah er einfach nur katastrophal aus.
"Was ist denn los?"
"Jisung..", murmelte er leise und selbst seine Stimme klang so brüchig wie noch nie.
"..er hat Schluss gemacht.."

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my fault - changlix, minsung
FanfictionWas machst du, wenn du von der einen zur nächsten Schule wechselst, aber sich nichts ändert? Wenn es immer wieder die gleiche Art von Leute gibt, die dich mobben? Und, wenn du sogar 'alte Bekannte' wieder triffst? Genau das macht Felix schon mehrere...