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Sicht Felix

"Warte, du willst was?!", entsetzt sah Changbin mich an, während ich auf meiner Unterlippe herum kaute.

Ich hatte ihm gerade von meiner Überlegung, mit meinem Vater nach Australien zu gehen, erzählt und er schien überraschenderweise nicht so begeistert zu sein.

"Ich bin mir nicht sicher..", murmelte ich nun etwas leiser.

"Nein. Nein, das machst du nicht! Felix, du kannst doch nicht einfach gehen, warum willst du das alles wegschmeißen?", nun sah mein Freund mich schon fast verzweifelt an und drückte meine Hand noch fester, als er es vorher schon getan hatte.

"Es wäre doch nicht wegen dir und den anderen.. Nur wegen meinem Dad.. Ich will ihn nicht verlieren.."

"Aber du verlierst ihn doch nicht; du kannst ihn jederzeit besuchen. Aber ich will dich nicht nur so selten sehen können. Und ich glaub auch nicht, dass die anderen das toll finden würden. Wir würden dich alle vermissen, Felix.."

Ich senkte meinen Blick. Eigentlich hatte er wirklich recht; alle Personen, die mir wichtig sind waren hier. Und damit war doch schon mehr oder weniger klar, dass ich hier nicht weg konnte, oder?

Leise seufzend kuschelte ich mich enger an meinen Freund und schloss für ein paar Sekunden meine Augen.

"Sagst du jetzt auch mal etwas dazu?", fragte Changbin ein paar Minuten später, was mich zu ihm hochsehen ließ.

"Ich bleibe.."

"Echt? Oh mein Gott, danke. Du glaubst gar nicht, wie glücklich damit machst!", strahlte der Ältere nun, was auch mich lächeln ließ. "Allein schon das ist es mir wert."

Nach einiger Zeit war ich gerade kurz davor einzuschlafen, als plötzlich Changbin's Handy klingelte.

"Das ist Chan.", stellte er fest und nahm ab um mit ihm zu reden. Dass er dabei den Raum verließ störte mich relativ wenig. Ich machte mir eher Sorgen, als er wieder herein kam und mich blass ansah.

"Was ist los?", fragte ich ihn also vorsichtig und stand vom Bett auf.

"Jisung.. Keiner hat eine Ahnung, wo er ist. Bis gestern war er anscheinend noch bei Hyunjin, aber da ist er jetzt auch nicht mehr. Er ist nicht mal bei seinem Vater und absolut niemand hat etwas von ihm gehört..", erklärte mein Freund und auch ich schluckte.

"Wir sollten erstmal zu den anderen und gucken, wie wir jetzt weiter vorgehen..", meinte Changbin dann und ich nickte zustimmend.

Gemeinsam machten wir uns dann fertig und danach schnell auf den Weg zu Hyunjin, wo sich anscheinend gerade alle aufhielten.

Als wir dort ankamen und klingelten, wurden wir von Chan empfangen, der uns leer ansah. Am liebsten wollte ich jetzt alles aus ihm herausquetschen, was er wusste, ließ es aber fürs erste bleiben. Wahrscheinlich war es letztendlich nicht viel mehr, als er Changbin am Telefon erzählt hatte.

Zu dritt gingen wir nun also ins Wohnzimmer und setzten uns zu den anderen, die definitiv alles andere als gut drauf waren.

Ich sah vor allem zu Minho, der aussah, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Woojin saß jedoch bei ihm und hatte seine Arme fest um ihn geschlossen.

"Und ihr wisst wirklich gar nichts..?", traute ich mich nach einiger Zeit leise zu fragen, denn diese Stille war wirklich unangenehm.

"Nein. Zuerst ist er ja von Minho-Hyung weggelaufen und dann hat Hyunjin-Hyung ihn durch Zufall gesehen, aber am nächsten Morgen, also heute, war er nicht mehr da..", erklärte Seungmin mit einer fast noch leiseren Stimme. Die anderen nickten nur, um ihm zuzustimmen.

Dann verfielen wir alle wieder in ein definitiv zu lang anhaltendes Schweigen, dass erst nach Ewigkeiten vom Klingeln eines Handys unterbrochen wurde.

Hyunjin stand auf und verließ das Zimmer; der Rest von uns sah ihm neugierig hinterher. Als er aber nach mehr als 15 Minuten immernoch nicht wieder da war, beschloss Chan, mal nach ihm zu sehen.

Sicht Chan

So langsam machte ich mir wirklich ernsthafte Sorgen um Jisung. Er sprach viel zu selten über seine Probleme und obwohl wir mittlerweile alle eigentlich alles wussten, schien ja trotzdem irgendetwas nicht zu stimmen.

Und was gerade mit Hyunjin los war, war mir ebenfalls unklar und genau deshalb war es mir auch wichtig nach ihm zu sehen.

Als ich den Jüngeren im Flur nicht auffand, ging ich in sein Zimmer und fand ihn dort auch vor. Er lag auf dem Boden und weinte so sehr, dass ich das kaum mit ansehen konnte.

"Hey, Hyunjin..", sagte ich sanft und kniete mich zu ihm, um ihn erstmal fest zu umarmen, damit er sich beruhigen konnte.

"Was ist los..?", fragte ich ihn nach einigen Minuten und sah in sein stark verweintes Gesicht.

"D-Das eben w-war die Polizei..", schluchzte er leise.

"Wegen Jisung..?", fragte ich und Hyunjin nickte. "Und was haben sie gesagt..?"

"E-Er ist t-tot.."

"W-Was?!"

"V-VERDAMMT CHAN, ER IST T-TOT! E-ER KOMMT NIE WIEDER ZURÜCK!"












i am: so sorry

my fault - changlix, minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt