29. „Mein Leben als Flüchtende."

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Mit langen, sicheren Schritten bog ich um die Ecke in den Korridor, in dem sich der Eingang zum Hufflepuffgeneinschaftsraum befand.

Ich würde mit ihm sprechen.

Ich war eine Black.

Wenn ich sowas nicht konnte, wer dann?!

Vor dem Portrait blieb ich stehen und räusperte mich, um das Passwort zu sagen.

Aber war das überhaupt eine gute Idee?

Wahrscheinlich machte ich mich komplett lächerlich...

Mehrere Sekunden starrte ich das Portrait an.

Aus Sekunden wurden Minuten und irgendwann hatte ich mein Zeitgefühl komplett verloren, als ich wie eingefroren vor dem Gemälde stand und es dumpf anschaute.

Vielleicht sollte ich mir wirklich erstmal einen Plan machen und meine Antworten durch üben, bevor ich ihn vollstotterte.

Ja, wahrscheinlich sollte ich das wirklich tun.

"Maddy", hörte ich hinter mir und drehte mich langsam um.

"Ich-... Ich wollte nur zu Zacharias, sonst nichts. Ich muss los ... Nachsitzen und so", rief ich panisch, auch wenn ich eigentlich wusste, dass das hier der perfekte Moment war.

Ich war einfach zu feige.

Ich war die erste Person, die sich vor 1. Klässler schmiss, wenn Dementoren den Zug betraten, doch vor soetwas wie Gesprächen rannte ich weg.

"Madison, warte bitte!"

"Ich habe gar keine Zeit, tut mir leid", rief ich noch und raste den Gang hinab. "Vielleicht später!"

Nachdem ich durch mehrere Korridore gesprinntet war, lehnte ich mich gegen eine Steinmauer und seufzte.

Wieso war ich nur so unfassbar dumm?

Das wäre die perfekte Chance gewesen.

Und ich verkackte sie, weil ich zu feige war, ein ernstes Gespräch zu führen.

Und mit spätestens dieser Ausrede wusste er, dass ich log.

In wenigen Minuten war Abendbrot und kein Lehrer durfte Nachsitzen während des Abendessens abhalten - noch nicht mal Snape.

Mein Magen knurrte laut und in meinem Kopf wurde die Erkenntnis laut, dass ich heute nicht mehr zum Abendbrot gehen konnte, weil auch Cedric da war.

Aber ich wusste aus ... fragwürdigen Studien zu der Person Cedrics, dass er immer früh essen ging und nach 10 Minuten wieder ging.

Also würde ich einfach die letzten 5 Minuten in die Halle kommen, mir etwas in die Taschen stecken und sofort wieder verschwinden.

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Ich spähte vorsichtig um die Ecke in die Große Halle und erkannte erleichtert, dass der Hufflepufftisch bis auf 2 4. Klässler komplett leer war.

Ich huschte hinein, auf die halbleeren Platten auf dem Gryffindortisch zu und nahm mir wahllos Äpfel, Sandwiches und ein paar Weintrauben.

Dann ergriff ich wieder die Flucht.

Gerade, als ich um die Ecke bog, die zum Treppenhaus führte, wurde ich sanft gegen die Wand gedrückt.

Vor mir war Cedric, der mich mit seinen Armen einkesselte, mir aber noch genug Platz ließ.

"Kein Wegrennen", bestimmte er leise.

Ich senkte meinen Blick und schaute vor uns auf den Boden.

"Ich habe mit Fred und George gesprochen, und die meinten, dass du gar nicht mit Lee zusammen bist... Ich weiß nicht, warum du mir das erzählt hast, aber... Bitte sag mir einfach ins Gesicht warum, auch wenn ich den Grund wahrscheinlich kenne..."

"Ich hab nie gesagt, dass ich und Lee... Ooooh..."

Mich traf die Erkenntnis so schlagartig, dass ich fast losgelacht hätte.

Deswegen hatte er sich so oft nach "mir uns Lee" erkundigt!

Weil er dachte ich und Lee wären ein Paar!

"Nein, ich und Lee... Das musst du falsch verstanden haben... Er ist mein bester Freund."

"Das weiß ich jetzt auch... Aber warum hast du mir das erzählt?"

"Nein, nein, nein! Ich hab dir das nie erzählt! Du hast es nur irgendwann komisch aufgegriffen und ich hab mich die ganze Zeit gewundert, warum dich mein bester Freund so interessiert..."

Seine grauen Augen durchbohrten mich noch einige Sekunden.

"Aber du magst mich trotzdem nicht", stellte er fest.

"Doch, natürlich", erwiderte ich und runzelte die Stirn.

"Nein, das meine ich nicht... Nicht ganz", schnaubte er frustriert, aber dennoch belustigt. "Manchmal frage ich mich, wie so ein umfassbar intelligentes Mädchen, so dumm sein kann..."

Er sah mich nochmal an und holte dann tief Luft.

"Damit du es verstehst, muss ich es wahrscheinlich gerade heraus sagen. Ich mag dich, Maddy. Ich mag dich nicht nur freundschaftlich, ich habe Gefühle für dich und ich frage dich hier uns jetzt, ob du auch Gefühle für mich hast."

Ich starrte ihn mit offenen Mund an und versuchte erstmal, das alles zu verarbeiten.

"I-ich... Ich weiß nicht, was ich sagen soll...", stammelte ich dann.

Cedric schloss kurz die Augen, stieß sich von der Wand ab und ließ mir wieder Freiraum.

"Ich verstehe schon...", murmelte er enttäuscht, sah mich nochmal kurz an und wandte sich dann zum Gehen.

"Nein, Ced...", sagte ich schnell und hielt ihn bei seinem Handgelenk bei mir, das ich grade so schnappen konnte.

Der große Hufflepuff drehte sich hoffnungsvoll zu mir um.

"Natürlich mag ich dich... Es... Es ist nur surreal, dass der Typ, auf den ich seit 3 Jahren stehe, mich aufeinmal auch mag", sagte ich leise mit puckernden Herzen.

Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, als er meine Hand nahm,sie einmal kurz drückte und unsere Finger verschränkte.

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Ich muss mich entschuldigen. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit nicht sehr oft geupdatet habe, aber das wird sich in Zukunft nicht grade bessern, wenn nicht verschlechtern.

Ich habe alle Hände mit meinem Roman zu tun und die Ablenkung hier, kann ich nicht gebrauchen.

Ich will gar nicht sagen, dass diese Story stillgelegt wird. Die Updates finden einfach nur mit einer längeren Zwischenzeit statt.

Vielleicht lade ich ja meinen Roman auf Wattpad hoch, wir werden ja sehen :)

Frohe Ostern, an alle die es feiern, sonst wünsche ich einen schönen Feiertag.

Bleibt gesund.

101 Wege, um die Aufmerksamkeit von Cedric Diggory zu gewinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt