33. „Grade nochmal gut gegangen."

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"Also. Morgen oder gar nicht. Es ist alles perfekt, wirklich", sagte Fred und deutete mit dem Ende seiner Feder auf den zeitlichen Ablauf unseres Plans.

"Peeves?"

"Ist verständigt. Hilft dir morgen dabei, die Hähne im Bad aufzudrehen", kam es von Lee, der mal wieder in einem breiten Grinsen seine strahlenden Zähne zeigte.

"Zonkos Schrumpfkapseln?"

Als Antwort lehnte sich George zur Seite kramte in seiner Umhangtasche und zog wenige Sekunden später 3 Murmeln aus ihr.

"Sogar eine zum Notfall."

"Perfekt. Ich bin stolz auf euch jungs. Würde euch fast durchs Haar wuscheln", kommentierte ich und nahm den Zeitplan im Aufstehen an mich. "Ich mach mich dann mal vom Acker und genieß den Sonntag im Schnee."

"Mit dem kleinen Cedric?", neckte mich George und zwinkerte mir zu.

"Ich äußere mich zu gar nichts mehr..."

Angesichts der grinsenden Gesichter schnaubend, drehte ich mich um und trat eiligen Schrittes aus der Halle.

Es hatte viel zu lange gedauert, den alten Plan von vor Monaten neu aufzuarbeiten und es war höchste Zeit, meinem Vater das Go zu geben.

Ein Blick auf die Karte vor einer Woche , hatte mir verraten, dass Pettigrew noch im Schloss war und sich vermutlich vorerst in Sicherheit dachte.

Der knöchelhohe Schnee und die noch dazu stetig fallenden Schneeflocken, machten mir den Weg zwar nicht leicht, aber dennoch erreichte ich die peitschende Weide.

Bevor ich meinen Zauberstab hob, warf ich einen Blick über meine Schulter, um mich zu vergewissern, dass mich niemand sah.

Gerade rechtzeitig, wie sich herausstellte, als ich einen schwarzen Punkt bemerkte, der auf mich zueilte.

Es war Cedric.

"Oh, hey...", lächelte ich und stopfte den Zeitplan tiefer in meine Umhangstasche.

"Hey, Maddy...", begrüßte mich Cedric mit veränderter Stimme und schüttelte sich verlegen die Schneeflocken aus dem Haar. "Ich hab dich gesucht und die Jungs meinten, du wärst bei mir und...-"

Er seufzte und hob seinen Blick, um mich mit seinen Augen zu durchbohren.

"Ich will dir nicht in deine Privatsphäre reinspionieren, aber mir ist aufgefallen- oder besser Hannah ist aufgefallen - dass du oft zur peitschenden Weide verschwindest und dich dabei immer umschaust, als könnte dich wer verfolgen und ich...-"

Erneut seufzte er, als würde er sich total doof vorkommen.

"Wenn da jemand ist, den du lieber siehst als mich und es wegen unserer Beziehung geheim hälst, um mich nicht zu verletzen, sag es mir bitte... "

Ich starrte ihn etwas entgeistert an.

"Du denkst, ich betrüge dich, Ceddie?", fragte ich leise und sah zu ihm hoch.

"Nein... Nunja ... Vielleicht ein bisschen?"

"Ich-... Ich könnte niemals... Ich geh doch nur...", stotterte ich herum und brach ab.

Durch meine "unauffälligen" Aktionen, hatte ich so viel Unruhe in Cedric ausgelöst, dass er dachte, ich treffe mich mit einem anderen Jungen hinter seinem Rücken.

"Willst du mitkommen und sehen, mit "wem" ich mich da "treffe"?", fragte ich leise, als mir eine sehr gute, aber auch sehr riskante Idee kam.

Cedric, der sich wohl nun etwas doof vorkam, nickte verlegen.

Ich lächelte aufmunternd, streckte meine Hand in seine Richtung aus und wartete, dass er sie nahm.

Mit einem Zauberstabschwenk, wurde die peitschende Weide still, als wäre sie gelähmt und gab uns die Möglichkeit unter den Wurzeln hindurch zu schlüpfen.

"Wohin führt der Gang?", fragte Cedric, nachdem wir einige Minuten schweigend dahin gegangen waren.

"Wirst du gleich sehen, wir sind gleich da...", murmelte ich und bog im perfekt abgestimmten Moment um die Ecke auf die morsche Tür zu.

"Tatze?", rief ich in die heulende Hütte hinein, betend, dass mein Vater nicht gleich vor mir stand. "Beifuß! Komm her, ich hab Fressen!"

Mit laut schlagenden Herzen, trat ich die Treppe hinauf, die verwirrten Blicke von Ced ignorierend.

Ich pfiff einmal und blieb dann in der ehemaligen Küche stehen, um meinen Vater nicht auf den falschen Fuß zu ertappen.

Grade, als ich nochmal rufen wollte, ertönten die Krallen eines Hundes auf dem Holzboden, als er die Treppen runterkam.

"Da ist er ja!", rief ich erfreut und kniete mich hin, um authentischerweise dem Hund den Kopf zu kraulen.

Ich spürte die ganze Anspannung aus dem Körper meines Freundes weichen.

"Das ist der Streuner aus Hogsmeade", bemerkte der Hufflepuff und hockte sich auch hin, um den Hund zu streicheln. "Du hast ihn aufgepeppelt... Er sieht nicht mehr aus wie Haut und Knochen."

Ich lächelte und griff in meine Tasche, um ein in einer Serviette eingewickeltes Stück Fleisch herauszuholen und es ihm vor die Pranken zu legen.

"Siehst du...? Du kannst mir vertrauen, Cedric... Ich würde sowas niemals machen, ich schwöre es es dir..."

Ich zog den Jungen hoch und gab ihm einen kleinen Kuss, um meinen Vater nicht zu sehr zu provozieren.

"Tut mir leid, Maddy... Ich hab mich da zu sehr reingesteigert..."

Ich lächelte ihn nur wortlos an und nahm seine Hand.

101 Wege, um die Aufmerksamkeit von Cedric Diggory zu gewinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt