21. „Warte... was? WAS?! Echt? ne, wirklich??"

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"Die Theorien werden immer besser", kommentierte Lee, als auch die letzten Gryffindors sich in ihre Schlafsäle verzogen und wir alleine im Gemeinschaftsraum waren.

"Was denkst du denn, wie er reingekommen ist?', fragte ich abwesend und ließ meine Augen über die Karte schweifen.

"Ich denke mal, er hat sich verkleidet... Oder sich in ein Tier verwandelt. Einen Vogel zum Beispiel."

"Sei nicht albern, Lee", schnaubte George. "Das Ministerium würde wissen, wenn Black ein Animagus wäre... Ohne die Hilfe von denen kriegt man das auch gar nicht hin."

Ich nickte leicht und verharrte.

Gerade als ich mir das 2. Geschoss anschaute, blieben meine grauen Augen, an einem Namen hängen, der sich in den Gemächern meiner Mutter aufhielt.

'Regulus B.'

Es war schon nach Nachtruhe, also war es definitiv kein Schüler und sowieso;

Was sollte ein Schüler in den Schlafgemächern meiner Mutter machen?

Und ein Lehrer mit dem Vornamen 'Regulus' hatten wir auch nicht.

Natürlich waren meine Eltern nun schon eine Weile verheiratet, aber sie waren eigentlich immer glücklich miteinander gewesen.

Nichts hatte jemals darauf hingedeutet, dass meine Mutter meinen Vater betrügen würde...

"Gut... Ich kratz dann jetzt auch mal die Kurve", gähnte ich gespielt, klappte die Karte zusammen und erhob mich. "Schlaft gut und lasst euch nicht von Black erwischen."

"Ich glaube, wir gehen jetzt auch... ", murmelte Lee, sah zu den Jungs und dann zu mir.

"Was, willst du jetzt noch ein Gutenachtküsschen?", fragte ich bemüht lässig und wandte mich zum Gehen. "Wir sehen uns morgen, ihr Loser."

Ich joggte die Treppe hoch, blieb aber stehen, sobald sie mich nicht mehr sehen konnte.

Ich würde meine Mutter zur Frage stellen.

Natürlich hatte mein Vater so seine Macken, aber das gab ihr keinen Grund, ihn zu betrügen und zu hintergehen.

"Ein Gutenachtküsschen hättest du doch wirklich gern gehabt", hörte ich Fred noch neckisch sagen, als die drei sich auf den Weg machten.

"Ach halt die Klappe, du Esel."

Einige Sekunden lauschte ich der Stille, bis ich mir sicher war, dass jede Menschenseele aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden war.

Dann zog ich die Karte hervor, zückte meinen Zauberstab und schlich erneut runter.

Da ich wirklich um allen Umständen eine Begegnung mit unserem neuen Wächter, Sir Cadogan, vermeiden wollte, griff ich umständlicher Weise auf den Geheimgang zurück.

Nach der Sache mit der fetten Dame, hatte sich schnell ein neues Gemälde gefunden, dass den Gryffindorturm beschützte.

Und der war leider nicht nur unfassbar nervig, sondern auch noch Laut wie niemand sonst.

Er nahm seinen Job eben sehr ernst.

Mit auf die Karte gehefteten Augen, huschte ich durch die dunklen Gänge und wich gerade so noch Remus aus, der angesichts des baldigen Vollmonds wohl nicht schlafen konnte.

Ich war so oft nachts im Schloss unterwegs gewesen, dass ich mich bereits blind auskannte und auch ganz selbstverständlich ohne Licht mein Ziel fand.

Wichtig war nur, dass ich meine Mutter auf frischer Tat ertappte.

Und was ich dann tat?

Improvisieren, vermutlich.

101 Wege, um die Aufmerksamkeit von Cedric Diggory zu gewinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt