38. „Also das war ja Mal nichts..."

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"Hey Harry", lächelte ich und schob mich vor den Drittklässler. "Kann ich mir die Karte für heute nochmal ausleihen? Du kriegst sie heute Abend zurück."

Der Schwarzhaarige nickte verdutzt, neigte sich zu seiner Tasche und kramte das abgewetzte Stück Pergament heraus.

"Wofür brauchst du es denn?", wollte er neugierig wissen.

"Ach... Du kannst es dir sicherlich schon denken", erwiderte ich und zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

"Ah ja..."

Ich lächelte ihn bezaubernd an, wandte mich dann zum gehen, verharrte dann jedoch in der Bewegung und drehte mich zu ihm.

"Ah und eins noch Harry:", ich grinste ihn leicht an, "am besten du trägst heute deine Gummistiefel... Es soll Regen geben."

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"Engorgio!", rief ich, als wir all die Wasserhähne des Bades aufgedreht hatten und hob dafür beide Arme.

Die Wasserstrahlen, die teilweise nur so halb aus den Hähnen tropften, wurden dicker und größer und vor allem lauter.

Das Rauschen erfüllte das ganze Bad und schallte von den glatten Fliesenwänden wider.

"Krass", murmelte Lee, nachdem er ein Stück zurück auf eine der Toilettendeckel sprang, um keine Nassen Füße zu bekommen.

Der Wasserstand in dem Bad erhöhte sich von Sekunde zu Sekunde unerbärmlich, bis es uns zu den Zehen reichte.

"Hast du die Kapsel, Lee?", rief ich über den Lärm hinweg und rettete mich auf einen etwas höhergelegenen Heizkörper.

Lee, der bisher nur gebannt auf die außer Rand und Band geratenen Wasserhähne starrte, schien aus seiner Trance zu erwarten und schob die Hand in den Umgang.

"Man soll sie eigentlich zertreten", rief er ratlos und sah zu mir.

"Wirf sie gegen die Wand!", forderte ich und spürte schon das kalte Wasser an meinen Zehen.

"Ich soll was?"

"Wirf sie gegen die Wand. So hart du kannst!"

"Aye aye, sir!"

Er holte aus und schmetterte sie kleine Kugel so hart gegen die Wand, dass er auf einem der Waschbecken zum Schwanken kam.

Mit einem lauten Klatschen, traf das Ruderboot auf das Wasser, als hätte es nicht grade noch vielfach verkleinert in einer Kapsel gesteckt.

"Spring!", wies ich Lee and und machte einen mächtigen Satz hinauf.

Es machte dank meinem Stoß kurz Anstalten umzukippen, schaukelte dann jedoch nur.

"Es kippt um!"

"Lee, springt jetzt!"

"Nein, es wird umkippen!"

"Accio!", rief ich kurzerhand und richtete meinen Zauberstab auf den dunkelhäutigen Jungen, der nun mit einem Schrei auf mich zuschoss und halb auf mir landete.

Auch diesmal schaukelte das Boot bedrohlich, kippte jedoch wieder nicht um.

"War das jetzt so schwer?", fragte ich belustigt und griff zu den Rudern.

"Ich hätte sterben können", grummelte er und setzte sich mir gegenüber auf den Sitz.

"Sicher."

Das Wasser hatte die Waschbecken mittlerweile komplett verschluckt und wir kamem der hohen Decke näher und näher.

"Willst du nicht vielleicht schonmal die Türen öffnen, damit wir hier drin nicht ertrinken?", rief Lee über das Rauschen hinweg.

Ich nickte, richtige meinen Zauberstab auf die Tür und holte aus.

Mit einem Stoß öffneten sich die Flügeltüren und ließen das Wasser frei.

"Engorgio!", rief ich noch einmal, weil wir auf unserem Weg durch die leeren Korridore Gefahr liefen, zu stranden.

Lee lachte vergnügt und übernahm das Steuer.

Mittlerweile hatten sich einige Türen der Klassenzimmer geöffnet und die Köpfe von Lehrern und Schülern lugten heraus, als wir an ihnen vorbei fuhren.

"Dahinten sind Fred und George!", rief ich mit einem Grinsen, das in kindlicher Vergnügung nicht breiter hätte sein können. "Das heißt, sie haben es geschafft!"

"Können Sie mir sagen, was hier los ist?", ertönte eine kühle Stimme, die offensichtlich zu Professor Snape gehörte.

Er stand neben uns, gar nicht so weit entfernt und schien von dem Kniehohen Wasser umflossen zu werden.

"Angelausflug", sagte ich nur, riss die Ruder an mich und schlug aus, um so schnell wie möglich von der Stelle zu kommen. Natürlich nicht, ohne Snape eine gewaltige Ladung Wasser ins Gesicht klatschen zu lassen.

Ich musste den ganzen Trubel so lang wie möglich aufrecht erhalten, damit mein Vater ungestört in Rons und Harrys Schlafsaal einbrechen konnte.

"Redupto!", hörten wir eine laute Stimme, als wir an den Zwillingen vorbei den Korridor hinauf ruderten.

Mein Herz sank mir vor Schreck in die Hose.

Es gab keinen Weg, dass mein Vater bereits in Harrys Zimmer gewesenen war.

Vermutlich lief er grade durch einen Gang, im Gedanken, dass ich das Schloss ablenken konnte.

"Evanesco!", rief die großgewachsene Hexe in dem smaraggrünem Umgang und hob noch einmal den Zauberstab.

Augenblicklich, krachte das Ruderboot, in dem wir uns befanden auf den Boden.

Das Wasser war verschwunden und machte sofort mehr Platz für McGonagalls Wut, die den ganzen Korridor auszufüllen schien.

"Sie vier! In mein Büro! Sofort!"

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Ich habe zwei gute Nachrichten für euch und zwei schlechte für mich.

So wie es momentan aussieht, wird das Buch definitiv über 50 Kapitel haben (Was das längste Buch unter allen wäre) und da ich mich in den folgenden Kapiteln immer strenger ans Buch halten muss, werden sie auch um einiges länger. (Normal sind so 600 Wörter, ich bin jetzt bei 800- 1200)

Aber gut. 

Jetzt wirds auch erst richtig spannend!

101 Wege, um die Aufmerksamkeit von Cedric Diggory zu gewinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt