39. „Neville, du Tollpatsch!"

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Einige Sekunden geschah gar nichts.

Wir saßen einfach nur vor McGonagalls Schreibtisch und warfen uns Blicke zu, bis sie sich zu uns umdrehte und jeden von uns mit ihrem Blick aufspießte.

"Was haben Sie sich dabei gedacht!?", kam es dann endlich aus ihr raus.

Keiner von uns sagte etwas.

Wir waren durch solche Situationen schon oft durch und nichts zu sagen war für alle am besten.

"Grade bei Ihnen frage ich mich, wie sie es geschafft haben, so zu werden! Ihre Eltern sind so rechtschaffende Menschen, und auch ihre Geschwister scheinen normal zu sein!"

"Sogar Ron?", kommentierte Fred ungläubig und kassierte einen Tritt unterm Tisch von mir.

"Sogar Ronald Weasley", bestätigte sie und funkelte ihn an.

"Nun, einige haben es einfach im Blut", ihr Blick lag auf mir, bis sie bemerkte, was sie grade preiszugeben schien und ihn schnell abwandte, "das gibt Ihnen jedoch lange nicht das Recht, sich zu verhalten wie eine wildgewordene Truppe von Hinkepanks!"

Ich lehnte mich zurück und ein kleines, stolzes Lächeln flog über mein Gesicht, währendem mich die Jungs nur verwundert anschauten.

Auch ihnen war McGonagalls Anspielung offensichtlich nicht entgangen.

"Sie sollten lieber für ihre ZAGs lernen und fleißig im Unterricht mitarbeiten, damit sie vorbereitet sind!"

Sie machte eine Pause und setzte sich dann auf.

"Sie, Mr. Jordan, polieren alle Pokale im Pokalzimmer, einschließlich die Rahmen der Urkunden und Zertifikate ohne Magie. Sie,Mr. Weasley helfen Hagrid bei der Säuberung seiner... Kreaturen... Der andere Weasely übernimmt die andere Hälfte und für Sie Ms. Parker habe ich 5 weitere Wochen Nachhilfe Mittwochs und Sonntags vorgesehen. Natürlich nicht mit Mr. Diggory."

Die Zwillinge kicherten leise, was sich änderte, als McGonagall ihnen einen bösen Blick versetzte.

"Sie können gehen."

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"Warum bist du noch wach?", hörte ich eine leise Stimme fragen, als ich müde in die Flammen des Kaminfeuers starrte, umringt von Überbleibseln der Party zuvor.

"Dasselbe könnte ich dich fragen, Mine..."

"Ich habe mich noch nicht mit Ron vertragen", seufzte sie und setzte sich zu mir. "Und du?"

Ich zögerte.

"Ich warte hier auf meinen Vater, Sirius Black, weil er vorhat in Rons Zimmer einzubrechen und seine Ratte, die eigentlich ein erwachsener Msnn ist, zu stehlen", konnte ich ja schlecht sagen.

"Ich weiß nicht.. Ich musste über einiges Nachdenken... Aber ich denke ich gehe gleich schlafen. Und das solltest du auch, Hermine. Morgen ist Schule."

Sie stand nickend auf.

"Du hast recht. Zu schmollen bringt mir auch nichts..."

Ich lächelte sie an und sah ihr noch kurz hinterher, bis mein Blick kurz zum Portraitloch fiel, durch das mein Vater immer noch nicht gekommen war.

Hätten Sie ihn gefangen, wäre doch vermutlich das ganze Schloss in Aufruhr.

Außerdem konnten sie ja schlecht einen streunenden Hund überführen, außer Remus oder meine Mutter hätten ihn gesehen.

Mit einem letzten unruhigen Blick, wandte ich mich ab und setzte einen Fuß auf die erste Stufe zu den Mädchen Schlafsälen.

Der Wind, der durch das offenstehende Fenster gekommen war, hatte das wohlig warme Feuer ausgeblasen und den Gemeinschaftsraum kalt zurückgelassen.

101 Wege, um die Aufmerksamkeit von Cedric Diggory zu gewinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt