Kapitel 11 *

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Es war einmal...

- Das Märchendorf -

Der Ausgang führte uns zu einem Aufzug, der fast vollständig aus Glas bestand

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Der Ausgang führte uns zu einem Aufzug, der fast vollständig aus Glas bestand. Ich betätigte die Ruftaste neben den Schiebetüren und mit einem metallischen Schleifen öffneten sich diese.

Als wir kurz darauf im Fahrstuhl standen, gingen die Türen automatisch zu und das Glasgebilde fuhr langsam mit einem leichten elektrischen Surren nach oben.

„Schau mal dort hin, Charles", äußerte ich meinem Partner und zeigte auf eine neue Welt, die sich uns hinter der Glasscheibe offenbarte.

Wir konnten ein umzäuntes Waldgebiet sehen. An den oberen Enden der meterhohen Zäune befand sich Stacheldraht und es hingen gelbe, dreieckige Schilder mit jeweils einem schwarzen Blitz in der Mitte, die vor Elektrizität warnten, daran. Leichte Nebelschwaden kamen aus dem Waldgebiet und verhüllten diese. Blaue Funken sprangen immer wieder vom Zaun weg in den milchigen Dunstschleier hinein.

Doch da war noch mehr, denn zwischen den Bäumen ragte ein Turm in die Höhe, so hoch, als wollte er den Nebelschwaden entkommen.

Wie eine Krone thronte auf dem Gemäuer ein kegelförmiges Dach, das mit blauen Ziegeln bestückt war.

Aus der Ferne konnte man einen kleinen, schlichten Marmorbalkon erkennen, der sich im obersten Stockwerk des Gebäudes befand, das aus hellen, verwitterten Steinen bestand.

Dieser Moment war beeindruckend und beängstigend zugleich.

„Das muss das Märchendorf sein", sprachen wir beide gleichzeitig, während wir dem Spektakel weiter zuschauten.

Kurz darauf konnte ich noch ein Reh entdecken, welches sich aus dem Wald wagte. Es war von dem Nebel fast umhüllt und senkte den Kopf Richtung Boden, als es beim Zaun angekommen war. Wahrscheinlich wollte es etwas fressen.

Panisch flogen Vögel in alle möglichen Richtungen aus dem Wald heraus, jedoch verschluckte der Glaskäfig dabei jedes Geräusch. Ein Wolf sprintete aus einem Gebüsch hervor und versuchte das Reh zu fassen. Es schreckte hoch und flüchtete wieder in den Wald.

Angriffslustig blickte der Wolf in den Nebel hinein, doch die Beute war verschwunden. Erfolglos trottete er in den Wald zurück.

„Wohlfühlsalon erreicht. Bitte steigen Sie aus."

Der Fahrstuhl kam daraufhin zum Stehen und die beiden Schiebetüren öffneten sich. Der Anblick, der darauf folgte, ließ mein Herz höherschlagen. Vor uns breitete sich ein einladender Salon aus, der in roten und goldenen Farben gehalten war. An den Wänden hingen Bilder von mittelalterlichen Burgen. In einer Ecke war noch ein Regal, welches fast überfüllt von gebundenen Büchern war. Der Raum wurde von einem Kronleuchter an der Decke beleuchtet.

Als wir uns in die Mitte des Raumes begaben, konnten wir einen Kamin sehen. Er befand sich hinter einer Glasscheibe.

Dennoch spürte ich die wohlige Wärme durch die Scheibe hindurch und neugierig betrachtete ich den Raum weiter.

Gefangen im Märchendorf - wird überarbeitet-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt