Kapitel 1 *

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Als ich noch Märchen gelesen habe, dachte ich solche Dinge könnten niemals passieren, und hier bin ich nun und lebe mein eigenes.

-Lewiss Caroll-

Langsam öffnete ich meine Augenlider

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Langsam öffnete ich meine Augenlider. Um mich herum war es schwarz. Nein, das beschrieb es nicht genau, eher grau, denn ein winziger Lichtstrahl schien durch einen Spalt und erleuchtete ein wenig die Finsternis um mich herum.

Meine Sinne schienen sich langsam, aber sicher, an die neue Situation zu gewöhnen und so konnte ich etwas besser die neuen Eindrücke verarbeiten. Es war immer noch trotz des Lichtstrahls zu duster, um hier etwas erkennen können. In meinem Kopf war es immer noch etwas schwindelig, als wäre ich gerade in einem Karussell gewesen.

Als ich langsam wieder klar denken konnte, bemerkte ich, dass ich mich in einer sitzenden Position befand. Ich hatte sofort Bilder von Horrorfilmen oder Krimis im Kopf, in denen junge Menschen entführt und an einen Stuhl aus Holz gefesselt wurden. Ich spürte, wie die Panik immer mehr Besitz von mir ergriff.

Um dem irgendwie entgegenzuwirken, fing ich an, diese negativen Gefühle und Gedanken mit langsamem, rhythmischem Ein- und Ausatmen zu kontrollieren. Somit konnte ich zwar meine Angst etwas im Zaun halten, doch dadurch fiel mir auf, wie eisig kalt mein Körper war. Es fühlte sich so an, als ob das Blut in meinen Adern nur noch langsam dahinfloss, als wäre alles eingeschlafen.

Vielleicht sollte ich probieren, meine Beine und Arme zu bewegen?

Zuerst versuchte ich, meine steifen Arme langsam und vorsichtig zu regen. Zu meiner Überraschung schienen diese nicht gefesselt worden zu sein. Glück gehabt. Dasselbe machte ich mit meinen Beinen, womit ich auch erfolgreich war. Meine Befürchtungen hatten sich also nicht bewahrheitet.

Ich atmete einmal tief durch und bemerkte, dass eine Art dickes Band um meinen Bauch gebunden war, was mich aber nicht weiter in meiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigte.

Aber wo bin ich denn jetzt genau? Im Moment gab es nur diese eine Frage. Ich musste meine Umgebung untersuchen, um diese Frage zu beantworten. Ich versuchte, meine Umgebung zu erfühlen. Unter meinem Po war etwas Weiches, das aber bei Druck leicht nachgab. Meine Finger tasteten sich weiter, an einer Art gebogenem Holzbrett nach oben und spürten harte, hölzerne Kanten, die hinter meinem Rücken weitergingen. Vorsichtig streckte ich mich nach vorne und konnte auch hier ein paar hölzerne Kanten spüren, die ein Art Blumenmuster oder etwas ähnliches am oberen Ende hatten. Eine Fläche konnte ich erhaschen, nachdem ich mich noch weiter nach vorne gebückt hatte. Da meine Hände inzwischen alles in meiner Nähe abgetastet hatten, versuchte ich, das Erfühlte in ein Bild zu übertragen. Ich schien auf einem edlen Stuhl aus Holz mit Polsterung zu sitzen und vor mir befand sich wohl ein Tisch mit ein paar Schnitzereien.

Ein Klack riss mich aus meiner Erkundungstour der Umgebung.

Was ist das nur für ein Geräusch?

Gefangen im Märchendorf - wird überarbeitet-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt