Kapitel 20

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Tee weckt den guten Geist und weise Gedanken. Er erfrischt das Gemüt. Bist du niedergeschlagen, so wird Tee dich ermuntern.

-(um 2800 v. Chr.), chinesischer Kaiser-

Hera brachte uns noch zu den Dienstmädchen, die uns in der Umkleide wuschen, kleideten und etwas schminkten

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Hera brachte uns noch zu den Dienstmädchen, die uns in der Umkleide wuschen, kleideten und etwas schminkten. Ich fühlte mich dabei immer wie ein Pferd, welches gerade gestriegelt wurde und doch tat es gleichzeitig immer wieder gut den Schmutz des Tages hinter sich zu lassen. Nachdem wir wieder in unsere Rollen schlüpften, wurden wir von Hera in Richtung des Speisesaals geführt.

Denn dort gab es ein Treffen mit unseren Eltern aus dem Märchen. Innerlich klopfte mein Herz wie wild vor Aufregung. Meine Beine hüpften während ich mit Hänsel und Hera den Weg zu uns wohl bekannten Ort machten. Die Umkleide war dieselbe, die ich heute Morgen voller Tatendrang betreten hatte und heute wieder mit demselben Gefühl verlassen hatte.

Schließlich gelangten wir dann vor den majestätischen Eingang des Speisesaals, der aus zwei großen Türflügeln bestand. Dieses Mal waren sie geschlossen, als zu den anderen Tageszeiten. Dort erblickten wir eine uns bekannte Person: Gesine.

Heute trug sie ein schneeweißes Kleid, welches an manchen Stellen mit kleinen Schleifen verziert worden war. Diese schienen sogar im Licht der Deckenbeleuchtung zu schimmern. Ihre seidenen Handschuhe an den Fingern gingen ihr fast bis zum Ellenbogen. So wie ein gigantisch weißer Sommerhut, der mit einem schwarzen Band abgestimmt wurde, befand sich auf ihrem Haupt und bedeckte so ihr blondes, leuchtendes Haar.

Hera drehte sich daraufhin um. "Ich werde mich dann wieder auf den Weg in die Pause begeben. Eine Runde Joggen wird mir sicherlich gut tun", gab sie bekannt.

Wir verabschiedeten uns von Hera bevor wir uns wieder der Hauptperson zuwendeten.

"Hallo ihr beiden. Drinnen warten schon eure Eltern auf euch. Ich freue mich ja so auf das Familientreffen", erquickte sie in einem fast schrillen Ton, während sie die Hände vor ihrer Brust zusammenfaltete.

"Wir beiden sind auch schon sehr aufgeregt", gab ich mit einem nervösen Lächeln zu.

"Na dann. Lasst uns keine Zeit verlieren", erklärte Gesine freundlich, während sie die Türe öffnete.

Als wir die Pforte durchschritten hatten, sahen wir zwei Personen an einem Tisch sitzen. Es war ein Mann und eine Frau. Der Mann hatte einen lang ärmliches, beige Hemd an, welches mit ein paar Schnüren zusammengehalten wurde. An seinem Hals hatte er ein rotes Tuch umgebunden. Sein rundliches Gesicht schmückte einen Vollbart und sein braunes, volles Haar war leicht gelockt.

Die Frau hingegen hatte ihre braunen Haare offen getragen. Sie waren wellig und dennoch etwas an den Spitzen schon beschädigt. Ihre Augen schienen etwas müde zu sein, da sich schwarze Augenringe unter den Lidern zeichneten. Ihr Kleid war in einem schlichten Blau gehalten, welches mit einer weißen Schürze abgerundet war.

Gefangen im Märchendorf - wird überarbeitet-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt