2~Alku aina hankala~Aller Anfang ist schwer

483 33 3
                                    

Etwas niedergeschlagen ging ich neben den ganzen anderen Leuten den Gang entlang bis zur Kontrolle.
Ich zog meine Armbänder, sowie Ohrringe aus, legte sie mitsamt meiner Tasche in die Box und ließ mich von dem Sicherheitsmenschen durchchecken.
Nachdem ich und auch meine Sachen es ohne einen Vorfall durchgeschafft hatten, schlurfte ich weiter und schaltete irgendwann meinen iPod an, um etwas Musik zu hören.
Nickelback, das tat jetzt gut.
Seufzend suchte ich mein Gate und setzte mich schließlich neben eine Familie, die nach der Sprache zu urteilen aus Finnland kam.
Ich konnte nicht anders und lauschte ihnen etwas, wie der Junge dauerhaft fragte, wann das Flugzeug kommen würde und sein Vater versuchte, ihn ruhig zu stimmen.
Ich belächelte das ganze sanft und konzentrierte mich wieder auf Chad Kroeger's Stimme.

Endlich war es soweit; das Flugzeug war da, die ersten Karten wurden kontrolliert.
Im Flugzeug angekommen suchte ich nach meinem Platz, der zum Glück am Fenster war.
Da war ich also, in einem Flugzeug Richtung Finnland. Ohne Weg zurück. In ein Land, dass so fremd, aber doch wie Heimat war. Ich war schon als Kind mindestens ein mal im Jahr dort gewesen, aber viel über die Grenzen von Lappeenranta, Tampere und ein Stückchen Helsinki heraus kannte ich nicht.
Ich wusste, ich würde dort erstmal bleiben; vielleicht zwei, vielleicht drei Jahre, vielleicht für immer.
Ich wusste ebenso, was ich alles zurückließ, die wundervollen Erinnerungen, die tollen Menschen und all die Ziele, die ich verfolgt habe. Sie waren nichts mehr wert, jetzt startete ich bei null.
Aber was hätte ich noch an den Dingen gehabt? Die Erinnerungen brachten mich um, alles erinnerte mich an meine Eltern. Ich ließ alles zurück, weil sie mich zurückgelassen hatten.
Seufzend schnallte ich mich an, verdrängte die Tränen in meinen Augen und hörte mir die Sicherheitsanweisungen an, die ich bereits auswendig kannte.
Ich liebte fliegen. Wenn man flog, war man einfach frei und man wusste, dass am Ziel etwas wundervolles wartete. Etwas neues, etwas anderes.
Die Turbinen des Flugzeuges starteten leise und schon bald befanden wir uns in den Wolken.
Ich verbrachte die wenigen Stunden mit Musik hören, zeichnen und nachdenken. Wobei ich letzteres eher versuchte zu vermeiden.

Fast drei Stunden später kamen wir auf finnischem Boden wieder zum Stehen.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Zusammen mit den anderen Gästen verließ ich das Flugzeug und atmete die frische Luft ein.
Es war Anfang Juni und das fühlte sich in Finnland unglaublich gut an.
Ich blickte auf den mir gut bekannten Flughafen Lappeenrantas mit den flachen Gebäuden, die sich aneinander reihten. Es war nicht unbedingt ein großer Flughafen, aber ganz so klein war er dann doch nicht.
Ich ordnete meine Gedanken und machte einen Schritt nach dem anderen. Erst die Koffer abholen,
dann das Auto finden, nach Helsinki fahren und die Wohnung beziehen.
So schlenderte ich zur Gepäckausgabe, wartete auf meine Koffer und hievte sie auf den Gepäckwagen. Währenddessen beobachtete ich die vielen Gesichter um mich herum, manche hektisch, manche traurig, manche gelassen und manche fröhlich.
Ich konnte es nicht genau sagen, aber ich befand mich zu dem Zeitpunkt wohl in der Kategorie traurig. Obwohl ich Finnland liebte und mich freute wieder dort zu sein, hatte ich unglaublich Angst vor der Zukunft.
Die Vergangenheit jagte mich noch, aber ich sollte sie schnell anfangen zu verarbeiten.

----
Und hier ein Vorgeschmack, was euch als nächstes erwartet:
"This is yours", grinste Mika schließlich und ging leicht in die Knie, um mir den Umschlag zu überreichen.

'cause my life belongs to the other sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt