14~You're not alone~

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"Osmo ei ole täällä! Vieraat valittavat ja... (Osmo ist nicht hier! Die Gäste beschweren sich und ...)", kam uns ein Koch entgegen und wurde sofort von Mika stummgestellt. Er erklärte ihm kurz die Situation und ging dann mit mir weiter.

"You have to start as soon as you can", befahl Mika und zeigte mir kurz die kleine Bühne, auf der Osmo ein paar Tage zuvor schon kam.
"Osmo should be here and maybe he will come later. Then you have to improve."
Mika schien sichtlich genervt und angespannt, da er sich sehr kurzfasste und mir nur schnell alles zeigte. "Ah and thank you. The chef would have killed us all when you would not be here ..."
Damit verschwand er im Saal und ich machte mich an die Arbeit.
Mein Herz sprang mir beinahe aus der Kehle. Es war schon etwas her, seitdem ich das letzte Mal auf einer Bühne war. Und alleine war ich es eh fast noch nie gewesen.
Es war zwar nur Begleitmusik für die Gäste, aber trotzdem war ich aufgeregt, wie lange nicht mehr.
Aber ich wollte die Chance nutzen und wollte es durchziehen.
Nachdem ich soweit alles hergerichtet und angeschlossen hatte, ging ich noch schnell in die Küche, wo ich fast in Hannu rannte.
"Oh Kleines, warum so eilig?", scherzte er und schien total locker. Da waren alle anderen am rumschreien und -rennen und dann war da noch Hannu, der alles ganz in Ruhe erledigte.
Leider gehörte ich auch zu der gestressten Sorte, da ich langsam etwas Angst bekam, Fehler zu machen.
"Ich rette euch grade den Arsch, okay?", zischte ich leise und schnappte mir eine Wasserflasche.
Hannu schreckte leicht zurück und hob die Arme: "Ganz ruhig, du machst das schon."

Mit Hannus Worten im Kopf ging ich nach draußen, machte den Verstärker an und testete das Mikro kurz.
Ich saß mit meiner Gitarre umgehangen auf einer Art Barhocker, der auf einem kleinen Podest stand.
Mika stand an dem kleinen Mischpult nebenan und pegelte mich kurz ein und so nahm ich meine Notizen der Lieder und suchte mir schnell etwas aus.
"Happy, sad or slowely songs?", flüsterte ich leise zu Mika, der dann kurz überlegte.
"Slowely would be the best but happy ones are also .. nice ... a few ... You know", stammelte er verwirrt, da er nicht ganz wusste, wie er es ausdrücken sollte. Aber ok, ruhige Lieder und ab und zu glücklichere.

Schnell entschied ich mich für 'Who knew' von Pink als Einstieg und begann leise die Powerchords auf meiner Akustikgitarre zu spielen.
Für den ersten Moment wurden die Gäste im Saal ruhiger und sahen zu mir. Als ich begann zu singen, bebte meine Stimme vor Aufregung, aber es klappte alles.
Die Leute sahen größten Teils wieder weg und nur ein paar Gesichter beobachteten mich.
Was erwartete ich auch, schließlich sollte es nur Begleitmusik zum Essen sein.
Letztendlich war es auch besser, dass nicht viele zusahen, so verschwand die Aufregung schnell und ich wurde entspannter.

Es machte unglaublich Spaß, so auf der kleinen Bühne zu sitzen und einfach Musik zu machen.
Das Grinsen wisch mir kaum aus dem Gesicht, besonders als ich sah, wie ein paar Gäste leise mitsangen oder -summten.

Mein 'Programm' war recht breitgefächert und so pickte ich hauptsächlich ruhigere Lieder heraus. Viel von den Beatles, die langsamen Stücke von Bon Jovi und einige von eher unbekannten Künstlern.
Die Leute klatschten immer ein wenig und hin und wieder bekam ich ein Lächeln geschenkt.
Mit der Zeit betraten mehr und mehr Leute den Saal und setzten sich an die gedeckten Tische.

Kurz bevor ich das nächste Lied anspielen wollte kam ein aufgeregter Mika zu mir gewuselt und schnippte mit dem Finger vor meinem Gesicht herum, damit ich ihn beachtete.
"Osmo is coming soon, okay?", flüsterte er weniger leise und sah mich gespannt an. "His car broke on the way. So play two more songs, then you're free."
Er grinste mich breit an, also stimmte ich zu und spielte die ersten Noten von Bon Jovis 'It's my life'.
"Ah and thank you!!", murmelte er noch zwinkernd und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war.

Leichter Stolz überkam mich, als ich sogar ein kleines Solo hinlegte und so sang ich dann erneut den Refrain.
Ich beobachtete die Leute, von denen mich nun ein größerer Teil ansah und blickte ebenso auf die wenigen Menschen, die gingen oder neu dazu kamen.
Darunter war auch Osmo, der mit seinen Koffern und der Hektik, die er an den Tag legte, nicht gerade unauffällig durch den Saal lief. Sein Gesicht war vor Anstrengung gerötet und schließlich stellte er seinen Gitarrenkoffer erleichtert neben der Bühne ab, während ich unbeirrt weitermachte. Natürlich nicht, ohne ihn kurz anzugrinsen.
Unbeirrt fuhr ich jedoch nur fort, bis ich Osmos Verstärkung, die sein Keyboard unter dem Arm trug, in den Raum platzen sah. Es raubte mir kurz den Atem und schon kam die Aufregung wieder. Was wollte der hier? Wieso kannte er Osmo?
Ein Kloß machte sich in meinem Hals breit und schnürte mir die Luft zu, was peinlicher Weise dazu führte, dass ich anstatt 'And it's now or never' zu singen, eine weniger passende brutale Melodie hustete.
Die Leute erschraken leicht und der blonde Riese mit dem Klavier fing amüsiert und überrascht an zu lachen, als er mich auf der Bühne vor mich hin husten sah.

'cause my life belongs to the other sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt