Wortgewirr - Gedankenflut und Chaospoesie

Begierde

Du willst es so sehr
So sehr, du würdest alles dafür tun
Leise wächst die Gier
Tief in dir
Wie ein Samen, den du sähst
Er schlägt Wurzeln und schon ranken die ersten Schlingen empor
Bahnen sich ihren Weg
Umschlingen dein Herz
Es verkrampft

Du willst es so sehr, du bist besessen davon
Kannst an nichts anderes denken
Alles wird plötzlich nebensächlich
Du bist konzentriert
Fokussiert
Gebannt
Deine Gedanken kreisen darum
Wie Geier um ein einsames Lamm in der Wüste
Dein Verstand benebelt und geblendet von deiner Besessenheit
Alles andere wird plötzlich uninteressant
Unwichtig
Deine ganze Aufmerksamkeit gelenkt und fixiert
Auf diese eine ganz bestimmte Sache

Du willst es so sehr
Alles andere verschwimmt im Grau
Und dein Blick verschärft sich darauf
Wie eine Kameralinse, die sich auf ein Objekt fokussiert
Alles andere verschwimmt am Seitenrand,
unscharfe schemenhafte Bewegungen im Hintergrund
Unzufrieden und unruhig wanderst du umher
Immer suchend, niemals findend
Und deine Unzufriedenheit wächst Sie wächst ins Unermessliche
Du kannst an nichts anderes denken
Lässt keinen an dich heran
Nichts schafft es dich glücklich zu machen
Das Gefühl, das etwas fehlt übertrumpft jedes noch so kleine Glücksgefühl
Und die Schlingen ziehen sich fester um dein Herz
Drohen es zu zerquetschen, zu zerdrücken
Doch du bist zu besessen
Wie gefühlstaub, merkst nicht wie dein Herz verblutet
Die Unzufriedenheit gewinnt die Überhand
Dein Herz gefriert und du mit ihm
Kalt, gefühlskalt
Nur die Begierde kocht heiß in dir

Du willst es so sehr
So sehr, du würdest alles dafür tun.