Part 30

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Lilly POV

Mittlerweile waren wir schon wieder auf der Heimfahrt und nahe der deutschen Grenze. Erik und ich sind heute noch ausgiebig frühstücken gewesen, ehe wir unsere Sachen zusammengepackt und uns auf dem Heimweg gemacht hatten. Während Erik sich aufs Fahren konzentrierte, schaute ich verträumt aus dem Seitenfenster, ehe ich von einem Handyklingeln gestört wurde.

"Das ist meins. Das muss irgendwo in meiner Jackentasche sein."

"Ist gut. Ich such es." Ich zog den Gurt weit nach vorne, sodass ich ein wenig Luft hatte und mich so weit es ging zur Rückbank beugen konnte, um dort nach Eriks Jacke zu suchen. Sie lag direkt oben auf. Ich nahm sie mit nach vorne und kramte sein Handy aus einer Tasche. Natürlich war allerdings schon längst vorbei.

"Soll ich nachsehen, wer es war?"

"Ja, bitte."

Ich drückte den Home-button und sah, dass Jonas angerufen hatte.

"Nur Jonas. Ich rufe ihn mal zurück."

Das Gespräch dauerte keine Minute. Joni wollte nur wissen, ob alles gut ist und wann wir nach Hause kommen würden. Gerade als ich Eriks Jacke wieder auf die Rückbank legen wollte, sah ich, dass hinter seinem Sitz eine schwarze Papiertasche stand.

"Was ist das?"

Erik warf einmal schnell einen Blick über seine Schulter und lächelte dann.

"Schau doch nach."

Ich zog die Tasche nach oben. Auf ihr stand in großen weißen Buchstaben 'CHANEL' geschrieben. Ich konnte mir denken, was sich darin befindet, wollte es aber noch gar nicht glauben. Ich warf einen Blick in die Papiertasche und da war sie: meine schwarz gesteppte Chanel-Tasche aus dem Schaufenster. Ich zog sie mit großen Augen heraus.

"Warum hast du das gemacht????"

"Weil ich dir ansehen konnte, wie sehr du sie gern haben würdest..."

"Aber Erik, die kostet ein Vermögen. Und wann hast du die überhaupt gekauft?"

"Als wir gestern Nachmittag zurück ins Hotel gekommen sind. Du hast doch gleich geschlafen und ich...joa...bin dann nochmal schnell raus und hab sie dir gekauft."

"Idiot!" Ich lehnte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Danach starrte ich Erik noch lange an. Er war einfach perfekt.

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Mittlerweile war es der 24. April, ich war bereits seit mehreren Wochen wieder in Düsseldorf und habe begonnen, meine Masterthesis zusammenzuschreiben. Je mehr ich jetzt schaffe, desto eher bin ich fertig und vor allem: desto mehr freie Tage kann ich zwischendurch mit Erik verbringen. Das Verhältnis zu Marie hat sich nicht verändert, aber ich merke ihr an, dass auch sie etwas auf dem Herzen hat. Natürlich weiß sie nicht, dass ich ganz genau weiß, was das ist. Ich warte immer noch darauf, dass sie es mir sagt. Jetzt, wo ich wieder mit Erik zusammen bin, könnte sie ja ruhig mal mit der Sprache herausrücken. Zudem sie sich für uns beide freut und unsere Beziehung voll unterstützt - auch falls Marco wieder Einwände haben sollte, sobald er es erfährt. Ich habe definitiv beschlossen, mich dieses Mal nicht ihm zuliebe zu beugen. Er muss es jetzt wirklich akzeptieren, dass Erik als Sieger aus diesem Hahnenkampf gegangen ist.
Zwischen Erik und mir lief es übrigens hervorragend. Man könnte sich keinen besseren Freund vorstellen. Wir sahen uns zwar nur zweimal die Woche, aber für mich war das genau die richtige Mischung. Ich wollte nicht zu viel auf einmal. Übrigens hielten wir unsere Beziehung immernoch für uns. Zwar wussten Jonas und Marie Bescheid, aber das war auch unvermeidbar. Vor allem war es für Erik und mich sehr entspannend, dass sonst niemand Bescheid wusste - vor allem diese eine bestimmte Person nicht.

Friends with Benefits (Marco Reus & Erik Durm Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt