Chapter⁹

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(TRIGGER WARNUNG: SELBSTVERLETZENDES VERHALTEN)

Taddl POV

»Ardy? Was ist bloß mit dir los? Warum bist du nicht ans Handy gegangen?«

Überlegte ich verzweifelt während ich mit einem Taxi nach Hause fuhr. Marley hatte zu Glück Verständnis für meine Angst gehabt und mich nach Hause gehen lassen.

»Ardy? Ich liebe ihn! Bitte lass ihm nichts zugestoßen sein! Bitte! Töte mich aber bitte nicht Ardy..bitte..« betete ich verzweifelt. ,,Das macht dann 12 und 30 cent'' unterbrach der Taxifahrer meinen Gedankenstrom. Ich wühlte einen 20 Schein aus meinem Portmonee und rannte sofort ins Haus ohne auf das Wechselgeld zu warten.

,,Wenn du Hilfe brauchst komm einfach zu mir hoch, okay?'' hörte ich Simon sagen. »Wieso redete er mit Ardy und wieso ,,wenn du Hilfe brauchst'' ? Hilfe?«

,,Was ist denn los?'' rief ich ihm zu, die letzten Stufen immer im dreier Schritt nehmend. ,,Ardy schrie die ganze Zeit und da dachte ich man sollte eventuell mal schauen was da los ist.'' Ich blieb wie versteinert stehen und wurde blass.

»Das Messer!« ging es mir durch den Kopf. ,,Nein, NEIN! Ardy bitte nicht!'' Tränen tropften auf den mit fliesen ausgelegten Boden. ,,Taddl? Was geht hier vor?'' Simon kam auf mich zu und packte mich an den Schultern. Er war inzwischen auch blass geworden. ,,D..D..Das Messer'' murmelte ich schnell und sprang an ihm vor bei zur Wohnungstür. Da ich durch meinen Tränenschleier kaum etwas sehen konnte, dauerte es eine Weile bis ich den richtigen Schlüssel gefunden hatte. Simon schien verstanden zu haben was ich meinte und nahm mir den Schlüssel aus der Hand. Ich blickte ihn dankbar an. Er schloss die Tür auf und ich rannte sofort in die Wohnung. Ich hörte nicht mehr wie Simon sich umdrehte und mir zurief, er würde die anderen holen.

,,ARDY! ARDY!'' rief ich in die Stille. Keine Antwort. Ich stieß seine Zimmertür auf und blieb wie angewurzelt stehen. Alle Sachen lagen im Zimmer verstreut herum, sein Handy lag mit kaputten Display neben dem Schrank und es zeichneten sich deutlich Blutspuren auf seinem Bettbezug ab. »Blut? Handy zerschmettertet? Blut?« Wiederholte ich die Sachen in meinem Kopf, als könnte ich sie damit wegzaubern. Die Tür viel laut krachend ins Schloss. Nun stand ich im stockdunklem Flur. Alleine. Doch das war mir egal. Ich wusste wo Ardy war. Meine Füße flogen fast schon den Gang zur Küche entlang. Dort angekommen erwartete mich der schlimmste Anblick meines Lebens. Ich schaltete das Licht an und was ich sah ließ meinen Atem aussetzen.

Ardy lag auf den Boden, neben ihm lag ein Messer. »..Blut...Blut...« Blut quoll aus seinem Handgelenk. Das Messer war auch voller Blut. Sein T-shirt war an den Schultern aufgerissen und man konnte dicke Schürfwunden erkennen. »Er hatte sich nicht mal umgezogen. So schnell wollte er sich Schmerz zufügen. Welches Biest hatte ihn bloß so mies behandelt, dass er sich solche Schmerzen zufügen wollte?« Ich kniete nieder und nahm Ardys Hand. Sie war noch warm. Gut. Ich hob vorsichtig seinen Kopf hoch und legte ihn auf meinen Schoß. Tränen tropften auf seine eh schon nassen Haare. ,,Ardy,was muss passiert sein? Ich liebe dich! Warum gerade du? Kannst du nicht bitte mich nehmen, statt ihn? Er hat es nicht verdient..'' wimmerte ich, während ich ihm übers Haar strich.

,,Ich liebe dich Ardy''

Der Regen prasselte leise gegen die Fensterscheiben. Ich saß erst seit 10 Sekunden da, aber mir kamen es wie 10 Stunden vor. Ich hätte ihn die ganze Zeit so anstarren können und ihm sagen wie sehr ich ihn liebte, wenn er sich nicht genau in diesen Moment geregt hätte. ,,Ardy?'' fragte ich mit brechender Stimme. Er bewegte seinen Kopf und öffnete langsam die Augen. ,,Ardy!'' rief ich erfreut darüber dass er mich anschauen konnte und erleichtert darüber, dass er noch lebte. ,,Ardy!'' rief ich erneut und umarmte ihn stürmisch, soweit das möglich war. Er lag ja immer noch mit dem Kopf auf meinem Schoß. Er richtete sich auf und schaute mich mit verklärten Blick an. ,,Was ist passiert?'' fragte er mich, doch als sein Blick auf das Blut am Boden richtete, schienen seine Erinnerungen wieder zu kommen. Ardy sah auf seine Füße. Meine ganze Erleichterung und Freude verschwand und meine Verzweiflung und Trauer kehrte wieder zurück.

,,Das würde ich gerne von dir wissen'' sagte ich mit ernster Stimme. Ardy wurde noch bleicher und wich zurück. Ich zuckte vor Schmerzen zusammen, als sich mein Herz bei dieser Gestik zusammen zog. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er presste sich an die Wand. ,,Ardy, bitte sag es mir, bitte...'' bat ich mit verzweifelter Stimme. Mir rollten schon wieder Tränen übers Gesicht. ,,Ardy..bitte..'' ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. »Was ist wenn er jetzt wieder abwehrt? Was soll ich dann machen?« Ich war am Ende meiner Kräfte angelangt. Ardy fing jetzt auch an zu weinen und versuchte mit den Händen sein Gesicht zu verdecken.

,,Versprichst du mir, dass du mich danach nicht hasst?'' Ardy schielte unter seinen Händen hervor um meine Reaktion zu sehen.Ich nickte nur und versuchte mir die Tränen wegzuwischen. Ardy atmete tief durch bevor er ,,Ich liebe dich!'' sagte. Ich sah ihn an. »WAS HATTE ER GERADE GESAGT?« Ich machte einen Schritt auf ihn zu und packte ihn an den Schultern. Ardy sah mich mit angsterfüllten Augen an. Ich guckte Ardy tief in die Augen und zog ihn hoch. Dann kam ich ihm immer näher. Unsere Lippen waren nur noch wenige Zentimeter entfernt. Dann spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Ich schloss die Augen. Ardy blickte mich noch einen kurzen Augenblick verwirrt an, schloss dann aber auch die Augen und erwiderte den Kuss. Als wir uns von einander lösten flüsterte ich im ins Ohr:

,,Ich liebe dich auch, Ardy'' und küsste ihn noch einmal, diesmal aber etwas wilder.

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Ihr seid cool :) (so ganz btw..)

Kekse und Morddrohungen bitte wie immer in die Kommentare,

Lizzy



TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt