10.

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Annabell

"Crucio", schrie er.

Mit diesen Worten umhüllte sie ein unfassbarer Schmerz. Ihre Kehle zog sich zusammen von ihren Schreien. Sie krümmte sich vor Schmerzen und heiße Tränen floßen ihre Wangen hinunter. Sie konnte nicht mehr klar denken und ihre Ohren taten von ihren eigenen Schreien weh. Selbst der Tod wäre in diesem Moment erträglicher und sie wünschte sich ihn. Nach wenigen Sekunden hörte der Schmerz auf. Sie hörte Schritte, schnelle Schritte.

Sie machte ihre Augen auf und guckte in Toms. Sie hasste ihn. Sie hatte nicht nach seinen kleinen Regeln gespielt und seine Wut abbekommen.

"Ich wollte das nicht aber du hast mir keine Wahl gelassen", sagte er.

Sie lachte leise auf, was sich als Fehler erwies da sie sofort anfing zu husten und etwas blut aus ihrem Mund flos.

"Keine Wahl? Ich hasse dich, Riddle.", flüsterte sie vor Erschöpfung. Er bücke sich langsam zu ihr rüber und strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Selbst wenn du fast gestorben bist, bist du wunderschön.", sagte er leise. Sie konnte sich nicht gegen die Berührung von Tom wehren, sie war einfach zu schwach. Sie hasste es das er sie so sah. So verletztlich, so schwach.

Das nächste an was sie sich erinnern konnte war das sie im Krankenflügel lag. "Miss Walsh, endlich sind sie wach. Ihr Freund hat sich schon Sorgen gemacht.", sagte die Krankenschwester besorgt. "Freund?", fragte sie verwirrt nach. "Ja, braune Augen, Schwarze Lockige Haare, guckt nicht gerade Freundlich wenn du mich fragst.", antwortete die Frau ihr. Natürlich. Zuerst belegt er sie mit dem Cruciatus-Fluch und gibt er sich als ihr Freund aus.

"Oh Annabell! Endlich bist du wach!", schallte die Stimme von Amelia durch den großen Raum. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Du glaubst nicht wie langweilig diese zwei Tage ohne-" "Zwei Tage? Ich war zwei Tage bewusstlos?", fragte Annabell schockiert. Amelia nickte hektisch und umarmte sie. "Du darfst mir nie wieder so eine Angst einjagen, ja?", sagte die Blondine während ihr die Tränen kamen. Gott, war sie sensibel. "Versprochen.", flüsterte sie.

Jemand räusperte sich. Annabell löste sich aus der Umarmung um den Slytherin-Jungen anzugucken. "Oh uhm, ich gehe dann mal", sagte Amelia nervös kischernd.

"Ich hoffe es geht dir besser.", sagte er.

"Und ich hoffe das du nicht vor hast zu bleiben.", zischte sie.

"Du hast allerlei Recht sauer zu sein, also entschuldige ich dir diese Respektlosigkeit.", sagte er.

"Du bist wirklich unglaublich Riddle. Aber nicht im guten Sinne. Wenn du glaubst das wir diese Sache einfach so vergessen täuschst du dich. Ich bin keiner deiner Lakeien", sagte sie und guckte ihn provokant in die Augen. Seine Mundwinkel schoben sich für wenige Sekunden nach oben. "Ich nehme das als Kompliment, Walsh.", sate er amüsiert. "Wenn wir schon bei Komplimenten sind: ich würde es bevorzugen wenn du mir keine Komplimente machst wenn ich kurz vorm sterben bin.", sagte sie ernst. "Das musst du dir eingebildet haben. Ich muss gehen.", sagte er knapp und verschwand.

-

Es war Abends und sie durfte wieder in ihr Schlafzimmer. Die anderen waren beim Essen doch sie konnte einfach nichts essen. Sie war viel zu müde. Schnell zog sie ihre Schlafklamotten an, und kroch ins Bett.


"Nein bitte nicht", schrie sie. Doch es half nichts. Der Crucios-Fluch traf sie nun zum vierten mal aber war immer noch genau so schmerzhaft wie die anderen Male.

"Bitte! Aufhören!", schrie sie in Tränen. Und es hörte tatsächlich auf. Verwirrt und entschöpft auf und guckte in ein scheußliches Gesicht. Die Person sah Schlangenmäßig aus, er hatte keine Haare, keine Nase, seine Lippen waren sehr dünn und er war unnormal weiß. "Du willst es einfach nicht lernen Annabell.", drung die Stimme der Person in ihren Kopf.

"Ich habe deine Freunde und deine Familie getötet aber du kapierst es immer noch nicht. Es hätte so einfach sein können aber du musst natürlich immer deinen Mund aufreißen.", schrie er wütend.

Sie zuckte zusammen und fiel wieder auf den Boden inklusive den Schmerzen vom Crucio-Fluch. Sie fing an Blut zu husten und sie hatte das Gefühl das ihre Organe aus ihrem Körper springen. "Du warst so eine Zeitverschwendung. Es ist wirklich zu Schade das ich so eine schöne und talentierte Hexe töten muss.", sagte er kalt und fing leise an zu lachen. Was ein verdammter Pysischo.

"Nein, bitte nicht. Bitte n-"

"Avada Kedavra"


Schweiß gebadet wachte sie auf. Es war Mitten in der Nacht und heiße Tränen floßen über ihre Wange. Sie strampelte ihre Decke weg, zog sich schnell Anziehsachen rüber und schlich sich aus dem Gemeinschaftsraum.

Sie rannte die Treppen zum Astronomieturm hoch. Sie kalte und windige Luft umschloss ihren Körper. Lehnte sich an eine Wand an und probierte ihre Gedanken zu kontrollieren.

"Du solltest nicht hier sein. Es ist spät.", erschreckte sich eine Stimme. Sofort drehte sie sich um. Natürlich war es Tom, wer denn auch sonst?

"Lass mich in Ruhe. Ich hab keine Lust auf deine Spielchen.", sagte sie und drehte sich wieder um.

"Du hast geweint.", stellte er fest. Sie lachte auf und murmelte ein leises 'Blitzmerker'. "Warum hast du geweint Annabell?", fragte er sie.


Tom


"Geht dich nichts an", sagte sie kalt und guckte weiter nach forne. Warum weinte sie? Wer hatte das Mädchen zum weinen gebracht? Und vorallem warum sah auch beim weinen Wunderschön aus?

Er lehnte sich gegen die Wand gegenüber von ihr.

"Es tut mir leid.", sagte er ehrlich. Wahrscheinlich war es das erste mal das er sich entschuldigte, und das auch noch ehrlich. Er war selber überrascht wie einfach diese Worte aus seinem Mund kamen.

Sie wand ihren Blick vom Himmel ab und guckte ihn an. Sie schien zu überlegen. "Du weißt das ich das nicht so einfach vergessen kann.", sagte sie, hoffend auf Verständnis. Er nickte. "Die Wut hat mich einfach übernohmen. Auch wenn du mir nicht glauben kannst, aber direkt nachdem ich den Fluch gesprochen habe, habe ich es bereut.", sagte er. Und es war wahr. Er hatte lange nichts mehr so bereut wie diese Tat. Er wollte ihr nicht wehtun. Er wollte nur die Infomationen und wissen was sie weiß, wie mächtig sie ist, und vorallem was ihr Geheimnis war. Sie antwortete nicht. Er wusste das er sie verletzt hatte, nicht nur körperlich.

"Ich habe geträumt.", sagte sie leise. Er wollte sie nicht drängen, also wartete er einfach bis sie von sich aus weiter erzählte. "Da war eine Person, ähnlich wie eine Schlange. Er hat mich mit dem Crucios-Fluch belegt, mehrmals. Er redete davon das er meine Freunde und meine Familie amgebracht hat. Dann hat er mich umgebracht.", sagte sie. "Ich weiß es ist dumm deswegen zu weinen.", fuhr sie fort. "Aber es hat sich so real angefühlt. Die Schmerzen vom Fluch.", fügte sie hinzu.

Es war seine Schuld. Natürlich war es seine Schuld. "Annabell ich-" "Nein Tom. Es ist passiert. Ich wollte so oder so schon immer Wissen wie sich der Crucios-Fluch anfühlt", scherzte sie. Doch er konnte nicht drüber Lachen. Er hatte sie tiefer verletzt als er gedacht hatte.

"Ich weiß das meine Entschuldigung nicht viel bringt aber ich verpreche dir das ich dir nie wieder schmerzen zufügen werde. Ich bin nicht gut in sowas aber ich hoffe das du mir irgendwann Verzeihen kannst.", sagte er und guckte ihr in die Augen. "Auch wenn du ein Arrogantes Arsch bist was mich fast umgebracht hat, fehlt mir unsere Zeit in der Bibliothek und unsere Freundschaft. Ich bin wahrscheinlich naiv und dumm dir zu Verzeihen aber..aber ich werde es probieren", sagte sie und guckte an ihn.

Sie beugte sich nach vorne und Umarmte Tom. Etwas unbeholfen legte er seine Arme um ihren Rücken. Es war seine erste richtige Umarmung. Ihr Geruch stieg in seine Nase und ihm wurde Warm. Nun verstand er endlich was alle so toll an Umarmungen fanden. Zu seiner Enttäuschung löste sie sich wieder von ihm.

"Gute Nacht Tom."

"Gute Nacht Annabell."

Und weg war sie.

Zum ersten Mal hatte er sich normal...Geborgen gefühlt.


Anders | Tom RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt