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Nachdem Lennox weg war, ging ich runter in Küche nur um Brianna dort auf zu finden.
Etwas perplex schaute ich sie an, da sie nichts außer einem Hemd meines Vaters an hatte.

Sie bemerkte mich nicht , da sie Frühstück vorzubereiten schien und dabei fröhlich eine Melodie vor sich hin pfiff. 

Leise räusperte ich mich und sie drehte sich erschrocken zu mir.

„Oh Cassy. Guten Morgen. Ich ... Entschuldige ich habe dich gehört." sagte sie und schaute mich etwas nervös an.

„Schon gut. Ich habe Sie nur nicht hier erwartet."
„Bitte, nenn mich Brianna" unterbrach sie mich.

Ich lächelte sie etwas gezwungen an und setzte ich auch einen Stuhl. Wir beide schwiegen und ich hoffte sehr, dass mein Vater bald kommen würde, um dieser unbehaglichen Situation ein Ende zu bereiten.

"Dein Vater hat mir schon viel über  dich erzählt. Ich hab habe zwei Söhne, die beide auf deiner Schule sind. Den Älteren könntest du vielleicht sogar kennen. Ihr müsstet beide im gleichen Altern sein" sagte Brianna und ich merkte ihr sofort an, dass sie nervös war. Irgendwie tat sie mir auch leid. Wir beide hatten einen eher schlechteren Start und ich tat so gut wie nichts, um sie besser kennenzulernen.

Ich fühlte mich sofort schlecht und versuchte mich nicht mehr so kindisch aufzuführen. Mein Vater hatte jedes Recht glücklich zu werden und wenn er es mit Brianna war, dann musste ich das akzeptieren und nicht vor schnell jemanden abtun ohne sie zu kennen.

"Wie heißt er denn?" fragte ich und versuchte so freundlich wie möglich zu schauen. ich wollte nicht, dass sie wegen mir nervös war.

"Mein jüngster Sohn heißt Jason und der ältere Sohn heißt ..." bevor sie mir antworten konnte, wurde sie von meinem Vater unterbrochen, der in die Küche geschlendert kam.

"Guten Morgen ihr beide. Ich wollte euch nicht stören, aber ich hab einen fürchterlichen Hunger" sagte er und grinste.

Brianna lächelte ihn total verliebt an. Meine Vater drückte Brianna noch einen kurzen Kuss auf den Mund bevor er sich zu uns an den Tisch setzte.

"Worüber habt ihr geredet?" fragte er und nahm sich ein Stück Brot zur Hand. Er schmierte sich eine dicke Schicht Butter drauf und biss ein großes Stück davon ab, bevor er uns beide neugierig mustere. Brianna und ich schauten beide meinen Vater amüsiert an und lachten etwas.

"Ich hab Cassy gerade von meinen Jungs erzählt. Die Beiden freuen sich schon so euch kennenzulernen." antwortete sie ihm schließlich.

"Stimmt. Du hattest doch erzählt, dass beide auf der gleichen Schule wie Cassy sind, nicht wahr?"

"Ja genau. Lennox ist genau wie Cassy im Abschlussjahrgang. Er hat zahlreiche Zusagen von verschiedenen Colleges bekommen, aber kann sich nicht entscheiden, wo er hin möchte. Letztens meinte er noch, dass er hier in der Nähe bleiben möchte, aber wer weiß, vielleicht ändert er ja wieder seine Meinungen. Bei diesen jungen Leuten weiß man nie. Wie sieht es mit dir aus, Cassy Hast du dich schon entschieden?" fragte sie mich, aber ich reagierte nicht.

Ich war auf einmal so blass geworden, als ich den Lennox' Namen gehört hatte. Das konnte doch kein Zufall sein! Wie viele Mütter hatten zwei Söhne mit den Namen Lennox und Jason.

Mir wurde schlecht und ließ mein Frühstück unangetastet auf dem Teller liegen. Als ich die auffordernden Blicke meine Vaters und Briannas bemerkte, stand ich auf und verließ ohne etwas zu sagen die Küche. Ich rannte nach oben und zog mich in Windeseile um.

Mit nur meinem Schlüssel und meinem noch ausgeschaltetem Handy verließ ich zügig das Haus und lief los. Ich wusste nicht genau wo ich hinging, aber schließlich fand ich mich selbst in einem kleinen abgelegenen Park wieder.

Ich versuchte mich zu beruhigen und einen klaren Gedanken zu fassen. Ich musste Lennox anrufen und mit ihm reden.

Verzweifelt schaltete ich mein Handy an und sah, dass ich drei verpasste Anrufe hatte. Eines davon war von meinem Vater und eines von Josh. Beim letzten Anrufer handelte es sich um Lennox. Er hatte versucht mich vor etwa einer halben Stunde anzurufen und hatte mich eine Voicemail hinterlassen.

"Hey Cassy. Ich hab versucht dich zu erreichen, aber dein Handy ist ausgeschaltet. Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass du nicht rangegangen bist, denn das was ich dir jetzt sagen werde, fällt mir sehr schwer und es hätte mir noch schwerer gefallen, wenn ich deine Stimme gehört hätte.

Das mit uns, das ... das funktioniert nicht. Ich kann nicht mit dir zusammen sein. Es hat nichts mit dir zu tun. Es ist nur, dass es einfach nicht geht. Ich kann es nicht. Du bedeutest mir so viel, Cassy, aber ich glaube du hast jemanden besseren verdient. Jemanden, der kein Rückzieher macht. Jemanden, der nicht Gefahr auf der Stirn stehen hat. Ich liebe dich, Cassy und ich hoffe du kannst mir das eines Tages verzeihen."

Als seine Stimme verklang, hörte ich nur noch laute Schluchzer. Meine Schluchzer, die nur ein Bruchstück davon zeigten, wie sehr mein inneres brannte. Das Feuer, das Lennox entfacht hatte, riss mich nun nieder, bis nichts mehr übrig bleibt.

Beautiful Broken Things ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt