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Der Camp-Bus hielt an und Argus stellte den Motor ab. Sofort sah ich auf. Wir drei hatten den ganzen Weg nicht viel geredet und waren unseren eigenen Gedanken nachgegangen (und Argus sprach sowieso nie), doch jetzt sind wir angekommen und mussten alleine zurecht kommen.

Ich fragte mich, ob ich nicht vorher bei der Wohnung meiner Familie vorbei sehen wollte, denn schließlich hatte ich meiner Mum einiges vorzuwerfen! Allerdings verwarf ich diesen Gedanken. Es war Vormittag und meine Eltern waren mit großer Wahrscheinlichkeit arbeiten und Annika, meine kleine Schwester, war gerade in der Schule und streberte ein wenig herum...

Ich sah meine beiden Freunde an.
„Wollen wir los?", fragte ich vorsichtig und die beiden nickten.

Dann sah ich mich mal um. Argus hatte uns auf einer vier spurigen Straße mitten in Manhattan ausgesetzt. Der Hundertäugige nickte uns noch einmal zu und hob einen Daumen um uns Glück zu wünschen, dann fuhr er davon.

„Da.", sagte Sandro und zeigte auf eine Treppe die etwa zwanzig Meter vor uns in den Abgrund führte. „Wir gehen mal runter zur U-Bahn und fahren zum Hauptbahnhof. Dort können wir dann Karten für eine Fahrt nach Los Angeles kaufen."
Das war mal ein Plan.

„Haben wir Geld?", fragte ich und tastete gleichzeitig meine Taschen ab.

„Lass uns das lieber unten klären.", meinte Julie und klang dabei sehr angespannt.

Das Mädchen fixierte jemanden auf der anderen Straßenseite. Ich sah in die selbe Richtung und erkannte einen riesigen bulligen Mann, der uns direkt mit seinen Augen..., Moment mal! Auge?!
Es war ein Auge und dieses starrte uns unverwandt an!

„Ist das ein -", fing ich an.

„- Zyklop, ja.", beendete Julie angsterfüllt.

„Aber sind Zyklopen nicht auf unserer Seite... Ich meine..., Percy hat einen Zyklopen als Bruder!"
Ich wollte nicht glauben, dass so jemand wie der liebliche Junge auf den Bild dass über Percys Bett hängt, so Schlimm sein konnte.

„Lass uns später darüber nachdenken.", meinte Allesandro und zog mich am Arm mit, denn der Zyklop machte sich bereits über direktem Weg über die viel befahrene Straße.
Die Autofahrer hupten und beschimpften den Einäugigen, weil sie wegen ihm stehen bleiben mussten. Einer machte den Fehler und fuhr den riesigen zweieinhalb Meter großen Kerl an und der Zyklop donnerte mit der Hand auf das Auto, sodass eine Melonen große Delle entstand.

Okay, wir sollten wirklich verschwinden. Wir rannten los und stürzten auf die Treppen zu. Unser Verfolger war mit seinem Gewicht schneller als ich erwartet hätte. Dutzende Menschen kamen uns entgegen und wir mussten uns durchzwängen und quetschen. Ich hoffte nur inständig der Zyklop hinter uns hatte die selben Probleme.

Absperrungen. Na toll...
Ich war gerade auf dem Weg zum Ticketstand, als Julie mich aufhielt.

„Das dauert zu lange. Wir müssen hier sofort weg.", sagte sie.

Ich wurde wütend. „Und was schlägst du vor?"

„Kämpfen.", antwortete Sandro einfach und seine Hand lag bereits am Griff seines Schwertes.
Eigentlich war ich kein sonderlicher Fan von Lebewesen töten, nicht mal bei Monstern wollte ich das. Doch als der riesige Typ ein Kind wegschleuderte, dass meine kleine Schwester sein könnte und fast einen alten Mann zertrampelte, überlegte ich es mir anders.

Ich holte mein Schwert heraus, welches mir immer noch nicht gut in der Hand lag und machte mich bereit.
Der Zyklop trampelte auf, brüllte aus Leibeskräften, sodass meine Ohren trällerten. Die Sterblichen um uns horchten auf und verließen das Gebäude, als wäre das bloß ein Feuermelder gewesen. Konnte der Nebel sogar ihr Gehör täuschen?

Tochter des Poseidon - [PJ Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt