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Wir liefen auf ein großes Gebäude zu.
An einem Tisch davor spielten ein Typ im Rollstuhl und langen Haaren mit einem Typen im Hawaiihemd und einem Jungen mit Ziegenbart Karten.
Sie bemerkten uns erst nicht, sie waren zu vertieft in ihr Spiel. Der Typ im Hawaiihemd hatte wohl einen guten Zug und sprang auf.

„Ha, ich hab's euch doch gesagt!", dann sah er mich mit Percy und seufzte.

„Na wen hast du uns schon wieder mitgebracht Johnson?", fragte der Hawaiityp.

„Jackson, sir", korrigierte Percy ihn zerknirscht.

Dann drehte sich auch der Mann im Rollstuhl um. Er saß die ganze Zeit mit dem Rücken zu uns, weshalb ich ihn noch nicht richtig gesehen hatte.
Ich wich zurück als ich sein Gesicht sah.

„Ich... ich habe von Ihnen geträumt. Aber da waren Sie... Sie waren ein Pferd", stotterte ich. Er hob eine Augenbraue.

„Junge Lady!", sagte der Typ im Hawaiihemd spöttisch. „Stell dich doch erst mal vor! Also wer bist du und warum solltest du von ihm", er zeigte auf Chiron „träumen?"

„Ich bin Jessica Munrow und ich habe von diesem Mann geträumt.", erzählte ich immer noch stotternd und nickte zu diesem Chiron.

Ich erklärte ihnen meinen ersten kurzen schrägen Traum von vor ein paar Tagen, aber nicht den von heute Nacht.

„Das kann schon sein, ja", sagte Chiron nachdenklich.

„Bla bla bla, das interessiert mich alles nicht. Wer sind deine Eltern Monrock?", meinte der Campdirektor.

„Ich heiße Munrow", sagte ich.

„Ja aber sicher doch Cunrow", erwiderte er.

Ich starrte ihn an und dann Percy. Sein Blick sagte einfach: Lass es, es bringt sich eh nichts. Also ließ ich es dabei.

„Ähmm, ja. Also meine Eltern sind Nicole und Timon Munrow."

„Ich meine doch nicht deine sterblichen Eltern. Ich meine wer ist dein göttlicher Vater oder Mutter", fragte er genervt, dann wandte er sich an den Typ im Rollstuhl.

„Chiron, wie habe ich es nur verdient mit diesen schnöden sterblichen Zeit zu verbringen. So schlimm war meine Tat doch wirklich nicht, dass mein Vater Zeus mir die da antut!"
Es donnerte.

„Ja, ja ist schon gut!", schnauzte er den Himmel an.

„Mr. D meint es nicht persönlich, sein Vater ist... etwas eigen"
Meine Augen wurden groß. Schnöde Sterbliche? Mein Vater Zeus?

„Sie sind... sind Sie ein Gott?", fragte ich völlig perplex.

„Jefferson, hättest du sie nicht ein wenig aufklären können? Diese ständige Fragerei nervt mich tierisch!", er schaute mir fest in die Augen.

„Ja Jennifer Montow, ich bin Dionysos, der Gott des Weines." Er ließ es erst mal sacken und betrachtete mich jetzt belustigt.
Percy verdrehte die Augen und Chiron beobachtete mich gespannt.

Nach all dem was heute passiert ist, wunderte mich das nun nicht sonderlich.
Was ich dazu sagen könnte wäre, dass ich hier einfach nur noch weg wollte. Zurück in meine alte Heimat, in mein kleines hübsches Zimmer, wo alles noch gut war. Alles noch bevor wir entschieden haben nach New York zu ziehen.

Ich nickte jetzt und die drei begannen mir von den Göttern und der alten Geschichte zu erzählen. Von den Griechen und den Römern und wie gefährlich das alles ist und außerdem das ich eine von ihnen sein soll...
Ich soll von einem Gott abstammen?
Das alles nahm ich in mich auf ohne weitere Fragen zu stellen.

„...und jetzt ist nur mehr noch die Frage von welchem Gott oder welcher Göttin du und dein Freund abstammt. Du bist schon 16 oder?", fragte Chiron und wieder nickte ich.

„Dann ist es sehr ungewöhnlich, dass ihr noch nicht anerkannt worden seid. Die Götter haben nämlich einen Eid abgelegt, dass sie euch an eurem 13ten Lebensjahr anerkennen sollten. Also fangen wir mal an. Ist deine Mutter oder dein Vater sterblich?"

Ich erklärte ihnen dass meine beiden Eltern sterblich sind.

„Bist du dir sicher?", fragte jetzt Percy und dass war das was mich jetzt am meisten schockierte.
Mein Vater oder meine Mutter sollten nicht wirklich meine Eltern sein?

„Ich weiß es nicht", meinte ich mit Tränen in den Augen.

„Bring Jessica in Hütte 11 und sorg dafür, dass sie frische Kleidung und vorübergehend einen Schlafplatz dort bekommt bis wir mehr wissen. Vermutlich wird sie am Lagerfeuer anerkannt.", wandte sich Chiron wieder an Percy.

.

Mich hätten die vielen Hütten vermutlich begeistert, genauso wie die Kletterwand mit Lava oder die Arena.
Die vielen Volleyball Plätze wo Leute spielten die Halbziege waren, aber das tat es nicht. Ich fühlte mich einfach nur elend und fertig. Ich wollte zu meiner Mama, was kindisch ist, aber ich wollte unbedingt um jeden Preis zurück zu meiner Familie.

Percy führte mich in eine normal aussehend Hütte, wo eine elf drauf stand und ein Stab mit zwei Schlangen abgebildet ist.
Es waren viele Betten und noch anderer Krimskrams drinnen, aber keiner war in der Hütte.

„Hütte 11. Hermes.", informierte mich mein Begleiter „aber die trainieren glaube ich gerade Schwertkampf."

Kurz dachte ich daran, dass Hermes der Gott der Diebe ist und wenn das wirklich die Kinder von ihm sein sollten, sollte ich meine Sachen immer im Blick behalten.
Nur hatte ich keine Sachen die ich im Blick behalten könnte, ich hatte absolut nichts.

Percy zeigte mir zwei freie Betten.

„Da werden du und Sandro schlafen bis wir wissen in welche Hütte ihr kommt."
Oh nein Sandro. Auf ihn habe ich total vergessen...

„Sollten wir nicht mal schauen wie es ihm geht?", fragte ich besorgt.

„Ich bin mir sicher er kommt dann zum Abendessen.", er lächelte.

„Ich werde jetzt mal kurz zu meiner Freundin gehen und ihr Bescheid sagen, dass ich hier bin. Ist es ok wenn ich dich alleine lasse? Die anderen müssten bald kommen und dann gibt es auch bald Essen.", meinte Percy.
Ich nickte und er ging.

Ich schmiss mich auf mein Bett und versuchte die Situation zu kapieren.

Meine Mum ist ganz sicher meine Mutter. Es gibt Bilder von ihr wie sie mit mir schwanger war, ich bin also nicht adoptiert. Es sei denn mein Vater ist nicht mein Vater, oder noch schlimmer ich wurde als Baby vertauscht.

Ich schüttelte mich. Ich sollte nicht mehr darüber nachdenken, also sprang ich auf und sah mich im Camp um.

Meine Füße trugen mich zum Long-Island Sound. Ich setzte mich und sah aufs Meer hinaus. Ich liebte das Meer und ich fühlte mich geborgen in der Nähe von ihm, es war vertraut...

Ich weiß nicht wie viel Zeit verging bis in ein Muschelhorn geblasen wurde und vermutlich im ganzem Camp zu hören war. Essen nahm ich an.

Ich setzte mich auf und lief zu den Hütten. Dort machten sich bereits verschiedene Gruppen von Teenagern auf den Weg zum Abendessen.
Als ich die anderen sah die glücklich lachten, hatte ich das Gefühl, dass heute Abend etwas passieren wird...

Tochter des Poseidon - [PJ Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt