Ich sah Hades in einem Käfig.
Er sah zerschunden aus, goldener Ichor, das Blut der Götter quoll aus einer Wunde aus seinem Bauch. Seine Kleidung war an einigen Stellen zerfetzt, die vielen gequälten Gestalten auf seinem Umhang sahen noch schrecklicher aus, als ich es für möglich gehalten hätte.
Seine Augen waren geschlossen, und sein Gesicht schmerzerfüllt.
Als er merkte wie ich ihn anstarrte, lächelte er hasserfüllt.„Ahh Munrow, schön dass du mich besuchst.", er sagte dass so gelassen und spöttisch, dass ich glaubte ihm gehe es wieder blendend, dann hustete er und zitterte am ganzen Leib.
„Eigentlich hatte ich gehofft mit meinem Sohn Nico zu sprechen. Er ist ein guter Junge, er könnte mir helfen. Doch jetzt muss ich mich mit dir zufrieden geben.", er sagte das so verletzend, dass es mir eigentlich egal sein müsste, was er von mir will, aber er tat mir leid und dafür hasste ich mich.
„Was ist mit Ihnen passiert, ich dachte Sie sind unsterblich?", eigentlich wollte ich genauso spöttisch antworten, aber es klang eher besorgt. Ich verpasste mir in Gedanken einen gewaltigen Dritt in den Hintern.
„Das bin ich ja auch!", fauchte der Gott, dann wurde er sanfter, oder er sprach zumindest nicht so als wäre ich der größte Abschaum der Welt, eher der zweite oder dritte...
„Aber dieser dumme Titan hat mich eingesperrt! Ich komme von eigener Hand nicht hier hinaus und kann mich auch nicht selbst heilen.", er seufzte.
„Ich befehle einen Auftrag! Hol meinen Sohn Nico und vielleicht diesen Percy Jackson. Ich hasse den Jungen zwar, aber er macht seine Arbeit gut. Sie sollen mich verdammt nochmal hier raus holen!", schrie er schon fast.
„Was ist mit eurem anderen Sohn? Sandro?", fragte ich.
„Ach der... er hat noch keine Erfahrung, aber von mir aus nimm ihn mit oder so, ist mir doch egal, aber beeil dich!", meinte er abwehrend.
Ich wollte meinen Ohren nicht trauen. Es war sein Sohn, aber er ist offenbar so gar nicht daran interessiert. Ich werde das meinem Freund ganz sicher nicht verraten. Aber wieso ist Hades so? Vielleicht ist er einfach nur so, da er Schmerzen hat und Nico sehr viel mehr mit ihm durchgemacht hat... Oder er ist einfach nur ein Arsch.
Ich ballte meine Hand zur Faust und wollte gerade eine pampige Antwort zurück geben. Eine die ihn so wütend machen würde, dass er mich in eine Pfütze verwandelt.
Doch dann wurde ich ausgerechnet von Erebos gerettet.Der Titan lachte. Es war ein so entsetzliches Lachen, wie eine kreischende Motorsäge, die immer wieder stecken bleibt.
Ich sah Hades an, sein Blick war hasserfüllt, aber ich konnte auch Angst darin sehen.
Er wischte mit der Hand vor mein Gesicht und der Traum löste sich auf. Mit pochendem Herzen wachte ich auf.***
Es war noch früh, die Sonne ging gerade auf. Ich sah dass die anderen meiner Hütte noch schliefen, also zog ich mir leise etwas an und schlich hinaus.
Unentschlossen was ich jetzt tun sollte stand ich vor der Hütte.Außer einem Mädchen aus der Aphrodite Hütte mit einem Jungen den ich nicht kannte, die Händchenhaltend über die Wiese schlenderten und lachten, ein paar Satyrn und einem Ares Mädchen, dass mit voller Kampfausrüstung sich auf den Weg zur Arena machte, war niemand draußen.
Das Mädchen in Rüstung hatte lange braune Haare, eine schmale Figur, für ein Ares Mädchen sehr untypisch und leuchtend hellgraue Augen, auch ziemlich untypisch.
Sie musste an meiner Hütte vorbei und musterte mich kritisch. Sie versuchte mir einen bösen Blick zuzuwerfen, was ihr allerdings nicht sehr gelang.
Ich lächelte und streckte die Hand aus, als sie an mir vorbei wollte.„Jessica Munrow, aber du kannst mich Jessy nennen. Wer bist du?", zögernd nahm das Mädchen meine Hand. Anscheinend verwundert weil ich sie angesprochen hatte.
„Du bist noch nicht anerkannt oder?", war ihre Antwort auf meine Frage.
„Nein", gab ich zu, „aber wer bist du?"
„July", ihr Gesicht wurde rot, offenbar hasste sie ihren Namen.
„Ist das eine Abkürzung?", fragte ich.
„Nein", sagte sie. Naja okay....
Ich fragte sie warum sie so früh aus dem Bett in die Arena wollte.„Naja eigentlich geht es dich ja nichts an, aber die anderen machen mich fertig weil ich so klein und anders bin als sie. Ich möchte mehr trainieren, damit ich beweisen kann, dass ich Ares würdig bin.", antwortete sie wahrheitsgemäß.
Ihr Gesicht wurde wieder rot, sie schlug sich auf den Kopf.„Mann, wieso erzähle ich dir das überhaupt." Sie schüttelte den Kopf.
„Weil du freundlich bist, viel freundlicher als andere Ares Kinder. Soll ich dir beim Schwertkampf vielleicht Gesellschaft leisten? Ich bin seit gestern da, glaub mir ich könnte genauso gut Hilfe gebrauchen.", lächelte ich.
Sie nickte und wir machten uns auf den Weg.Ich fand sie wirklich nett. Sie sprach jetzt viel offener und erzählte mir wie sie hergekommen ist. Sie ist seit fünf Wochen da, auch nicht so lange.
Die einzige die annähernd nett zu ihr ist, ist Clarisse, offenbar hat sie noch keine anderen Freunde gefunden. Sie ist ein Jahr jünger, 15, was mich aber nicht störte.Ich erzählte ihr auch so einiges, nur nicht meine Träume. Ich erzählte ihr die Reise die ich durchgemacht hatte und dass ich mit Percy in die Klasse gekommen bin und was der da so getan hat. Wir lachten.
Ich erfuhr von ihr, dass Percy sehr mächtig ist, er schon zwei Kriege hinter sich hatte und er mit seiner Freundin Annabeth Chase als einzige Sterblichen, abgesehen von Nico, in den Tatarus gefallen war und lebend hinausgekommen sind.
Nico der Arme... er war allein da unten.Nach einer Zeit in der wir mehr geredet als trainiert hatten, verabschiedete sich July und wieder dachte ich, habe ich eine Freundin gefunden. Was war bloß los mit mir? Jahre lang war ich immer ein Außenseiter, wurde gemobbt oder ignoriert und jetzt?
Seit diesem Jahr ist alles anders. Erst meine Freundin in der alten Heimat. Dann das ganze in der neuen Schule und jetzt hier mit July.
Offenbar hat der Umzug mich verändert. Zum gutem verändert.Wieder stand ich da und wusste nicht was ich tun sollte. Zum Frühstück dauert es noch etwa eine Stunde und ich wollte nicht zurück zur Hermes Hütte. Vielleicht sollte ich zur Hades Hütte wegen Sandro und Nico und ihnen das wegen ihrem Vater erzählen.
Die beiden sind Brüder... erst jetzt verstand ich die Situation. Zwei Brüder haben sich gefunden und ihr Vater wurde entführt. Ich beschloss mit der Nachricht zu warten und erstmal zum Strand zu gehen...
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Tochter des Poseidon - [PJ Fanfiction]
FanfictionJessy wird schon immer von allen Missverstanden. Ihre Familie ist schon das reinste Chaos, noch dazu zieht sie nach New York, wo sie auf einen mysteriösen Jungen namens Percy Jackson trifft. Ab diesem Punkt, ändert sich alles... - - - ~Textausschnit...