Gringotts und die Winkelgasse

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Nach dem Verzehr des, Harrys Meinung nach, perfekten Frühstücks fragte Remus, was denn der Plan für den heutigen Tag sei. Er hatte, wie auch in Harrys alter Zeit seinen Job kündigen müssen.

Harry persönlich hoffte ja, dass er diesen nach dem folgenden Schuljahr wieder aufnehmen könnte. Er selbst hatte Remus gebeten zu kündigen, und dafür könnte er sich immer noch selbst in den Hintern treten, zumal er ja wusste, wie schwer es für den Werwolf war eine Arbeit zu finden.

Doch es war nötig dass Harry am Turnier teilnahm, und Remus würde seinen Namen wohl kaum in den Feuerkelch werfen. Außerdem wollte Harry nicht, dass Remus es war der von Barty Crouch jr. Überwältigt wurde und ein Jahr lang in eine Kiste gesperrt würde.

Zumal die Vollmondnächte für ihn vermutlich unerträglich werden würden, noch schlimmer als sonst. Jetzt wollte Remus sich ablenken und war daher voller Tatendrang etwas zu tun. „Wie wäre es, wenn wir heute unseren ersten öffentlichen Auftritt hinlegen?", fragte James und hörte sich an wie ein Rockstar der zum ersten Mal eine Welttournee machte.

„Schatz du bist ne Diva!", wies ihn auch seine Ehefrau zurecht. „Aber theoretisch hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Harry? Du wolltest doch zu Gringotts, oder?" Der Angesprochene nickte. Er wollte unbedingt in das Verlies von Salazar Slytherin gehen und schauen, was er für verlorene Schätze darin finden könnte.

Vergangene Nacht war ihm klar geworden, dass Voldemort und er tatsächlich über zehn Ecken und Kanten miteinander verwandt waren, da sie beide von den Peverells abstammten. Und da diese nach Slytherins Zeit gelebt haben, war es naheliegend dass auch er, Harry, Blutsverwandt mit Sal war. „Es gibt Dinge, die gibt's nicht.", stöhnte Sirius kopfschüttelnd, als Harry ihnen seine Theorie offenlegte.

„Aber es wäre tatsächlich möglich. Soweit ich weiß kann man bei Gringotts gegen eine lächerliche Summe an Knuts einen Ahnentest machen. Dabei wird ein wenig Blut in eine Phiole mit Tinte und einer bestimmten, von den Kobolden gemixte Flüssigkeit gegeben und auf ein Papier gekippt.

Wie ein Stammbaum zeichnet sich dann die Karte der Ahnen auf, und zeigt zusätzlich noch im Kurzüberblick auf welche Verliese man Zugriff hat." Harry nickte. Das würde er auf jeden Fall machen. Er musste ohnehin auch außerhalb der Verliese einige Formalitäten mit einem Kobold regeln, da könnte man das ja anschließen.

„Okay, dann lasst uns in die Winkelgasse gehen.", beschloss Lily, die einzige Frau im Haus, für sie alle. Das stellte sich allerdings, wie Harry merkte, als großer Fehler hinaus. Sobald sie den Tropfenden Kessel verließen lag nicht nur ein Augenpaar auf ihnen. Auf dem Weg nach Gringotts mussten sie sich an sowohl gaffenden als auch stalkerischen Zauberern und Hexen vorbei drängen.

Sie alle fanden die Potters - die Familie, die lebte, sehr interessant und einen winzig kleinen Moment war Harry froh, dass er nun nicht mehr der einzige war, der in diesem Rampenlicht stand. Schließlich schafften sie es sich bis zur marmornen Bank durchzukämpfen, kurz nachdem sie sich unter einem Plapperzauber, der Harry vermutlich dazu bringen sollte das Rezept des Avada-Trankes auszuplaudern, hinwegducken mussten.

Diese Idioten, dachte Harry bei sich. Was nützt es ihnen, gegen den Todesfluch immun zu sein, wenn sie allein an der Tatsache, dass sie das Familiengeheimnis kannten einen langsamen und viel qualvolleren Tod sterben würden?

In dem Punkt musste Harry seinem ihm teils unsympathischen Schulleiter Recht geben. Die Menschen steigerten sich zu sehr in ihren Tod hinein, sie machten sich zu viel Angst. „Guten Tag, Griphook.", grüßte Harry den Kobold, der ihm als erstes über den Weg lief, und den er am besten kannte, freundlich.

„Harry Potter.", antwortete dieser nur, und das zeugte schon von mehr Freundlichkeit als Harry von den kleinen Kreaturen gewohnt war. „Ich würde gerne einen Ahnentest machen.", bat er. Griphooks Kopf zuckte als ob er wüsste, was auf Harry wartete, und er deutete ihm an, mit ihm in einen der Räume hinter dem Empfangsschalter zu gehen. „Er muss es alleine tun. Die Pergamentrolle darf er hinterher mitnehmen.", erklärte der Kobold seiner Familie.

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