Okklumentik und mehr

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„Harry, du kannst mich nicht zwingen!!!", jammerte der Rotschopf, und rannte mehr schlecht als Recht vor Harry weg, der ihn über das ganze Gelände jagte. „Ron, er ist der einzige der es machen kann. Entweder das oder ich muss dein Gedächtnis löschen. Du weißt, dass ich Dumbledore nicht mehr vertrauen kann. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er auf die Idee kommt in deinem oder Hermines Kopf nach Antworten zu suchen.", erklärte der Schwarzhaarige ihm geduldig.

„Aber Snape. Er ist dein Pate aber ich vertraue ihm nicht genug dafür. Wirklich nicht. Es geht nicht. Du musst dir was anderes ausdenken." Harry senkte den Kopf. Es war ihm von Anfang an klar gewesen, dass Ron sich nicht von Severus unterrichten lassen würde, schon gar nicht in so einer intimen Sache wie Okklumentik, schließlich würde er seine peinlichsten Erinnerungen sehen können. Allerdings hatte er zumindest gehofft, dass sein langjähriger Freund den Ernst der Situation erkannte und schließlich einknicken würde.

Schließlich hatten sie das letzte halbe Jahr zusammen gearbeitet, als Harry und Ginny verschwunden waren. Es war wohl eine „Notsituation". „Es gibt nur zwei Personen in diesem ganzen verdammten Schloss die Legilimentik beherrschen Ron, und das sind Severus und Dumbledore. Ich kann dir beibringen deinen Geist zu verschließen, aber einer von ihnen muss das überprüfen, und ich bin nicht gerade gewillt das Dumbledore tun zu lassen, wenn du es vielleicht doch noch nicht perfekt beherrschst." Ron stoppte damit, vor ihm wegzurennen und schaute ihn mit einem nachdenklichen Blick an.

Da wurde Harry plötzlich so einiges klar. „Nein." „Warum?" „Vergiss es! Ich mach das nicht." „Bei Ginny hast du es doch auch gemacht." Harry klatschte sich die flache Hand vor die Stirn. Ja, in der Vergangenheit hatte er einmal Legilimentik bei Ginny angewandt, um herauszufinden wo der Ausgang der Kammer des Schreckens war. Sie hatte ihm die Erinnerung aber förmlich an den Kopf geworfen. Es wäre etwas ganz anderes wenn er versuchen würde nach bestimmten Erinnerungen zu suchen. Als er jedoch versuchte Ron das zu erklären wandte dieser sich nur, störrisch wie ein Esel, von ihm ab.

„Ron, bitte versteh doch. Wenn ich in deinen Gedanken gewaltsam rumwühle, dann kann das schmerzhaft sein, wenn ich mein Handwerk nicht zu 100% verstehe. Du könntest psychische Schäden davon tragen." „Ich vertraue dir vollkommen, Harry." Der Slytherin-Erbe seufzte einmal laut. „Mag sein, dass ich durch mein Slytherin-Dasein eine natürliche Begabung für Geistmagie habe, aber auch ich kann Fehler machen. Ihr setzt alle so hohe Erwartungen und auch Hoffnungen in mich, seitdem ich gesagt habe, dass ich achtzehn bin... um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht mehr wie alt ich bin."

Ron sah ihn schmollend an, er wollte wirklich nicht dass Severus Snape in seinen Gedanken rumstocherte. Allerdings wussten beide, dass er es für Harry tun würde, wenn es keinen anderen Weg gab. „Gut, OK, ich machs. Aber nur unter einer Bedingung." Das Gesicht des jüngsten Weasleybruders hellte sich auf. „Severus und ich wir dringen beide in deine Gedanken ein. Du wirst unsere Präsenz spüren, aber nur ich suche nach bestimmten Gedanken.

Gedanken und Erinnerungen über mich, so wie auch Dumbledore es tun würde. So vermeiden wir, dass Severus peinliche Kindheitserinnerungen von dir sieht, aber sobald ich zu brutal werde, kann er mich sofort aus deinem Kopf rauswerfen, bevor du zu starke Schmerzen bekommst. Können wir das so machen?" Ron nickte enthusiastisch, so machte es ihm absolut nichts aus. Harry würde niemals mehr als das Nötigste von ihm sehen wollen, denn er achtete seine Privatsphäre.

Schon am gleichen Abend begann die erste Okklumentikstunde für sie beide. Harry flog als Phönix zu Severus, denn Dumbledore hatte schon mehrmals bewiesen, dass er wusste was in der Schule passierte. Ron hatte sich „Nachsitzen" aufgebrummt, wegen einer völlig grundlosen „Schlägerei" mit Draco. Natürlich war das alles nur gestellt, denn Dumbledore, der so sehr auf die Liebe setzte würde denken, dass Ron einfach nur eifersüchtig sei.

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